Letzter Tag, auschecken. Immer noch eisig kalt, weshalb es ein eher tiefgelegenes Skigebiet sein sollte. Schliesslich entschied ich mich für Rosswald, da ich so wie am Anreisetag das Gepäck in Brig zwischenlagern konnte. Die Rosswald ist ein autofreies Dorf, erschlossen mit einer Gondelbahn von Ried aus. Die Verbindung zwischen Brig und Ried erfolgte per Postauto, doch dessen Linienführung durch jede Seitenstrasse war nervtötend und strapazierte meine Nerven. An der Kasse 10 Minuten anstehen, da die Bedienung äusserst langsam arbeitete und keinerlei Fremdsprachen beherrschte. So dauerte es recht lange, bis ich endlich oben auf der Rosswald ankam. Aber Zeit hatte ich ja genug.


Gondelbahn, Baujahr 2000


malerische Atmosphäre in Rosswald


ein erster Blick ins Skigebiet

Von der Gondelbahnstation muss man ein ordentliches Stück den Berg hochlaufen, um zu den Pisten zu kommen. Treppe war keine vorhanden. Hauptanlage auf der Rosswald ist der Doppelskilift, mit insgesamt 1600 p/h fast schon ein Monsterlift. Die Piste direkt neben dem Doppellift war dann auch gleich die beste im Skigebiet. Warum? Viel Platz und zahlreiche Wellen und Übergänge, wo man immer wieder abheben konnte. Machte wirklich Spass, und auch der Schluss der Piste mit der Einfahrt ins idyllische Bergdorf hatte was. Zudem kann man auf der Piste permanent die Aussicht über das Rhonetal geniessen.


im Doppelskilift


kurz vor der Bergstation, links der Skilift Fleschboden


Start der Pisten am Doppellift


auf der Hauptpiste am Doppellift


Einfahrt ins Dorf Rosswald


aussenrum auf der "Sommerpiste", wie man sieht stark planiert

Nach einigen Fahrten am Doppelskilift, wo es schon mehr als genug kalt war, gings weiter rauf mit dem anschliessenden Skilift Fleschboden. Dort blöde, seitlich ab- und wegfallende und ungepflegte Trassee, so dass nichts anderes übrigblieb als im Lift Slalom zu fahren. Bald schon wurde es mir definitiv zu kalt, also rein ins Restaurant Fleschboden um mich Aufzuwärmen und etwas zu Essen. Keine gute Wahl, zum Einen ein erstaunlich kompliziertes Self-Service, zum Anderen wollte man mich partout nicht bedienen. Passte aber zu meinem Eindruck im Skigebiet, freundliche Angestellte fand ich nicht.


nächste Sektion, Skilift Fleschboden


Bietschhorn


Piste Fleschboden


Blick auf den Doppellift und Rosswald

Blieb noch der oberste Skilift Stafel. Macht immerhin 450 Höhenmeter, die einzige Piste ist tiefschwarz. Leider werden die beiden Steilhänge durch ein nerviges Flachstück unterbrochen, wo der kalte Schnee so langsam war dass ich jeweils aus der Bindung raus musste. Wie an allen Skiliften fiel mir hier die extrem unruhige Bügelführung an den Talstationen bei der Umlenkung auf.


obere Hälfte des Skilifts Stafel mit Kurve


der untere Steilhang des Stafel-Lifts...


... und der obere Steilhang des Stafel-Lifts


Tiefblick von ganz oben auf die schwarze Piste und die Skilifte Stafel respektive Fleschboden

Nochmals zwei, drei Fahrten am Doppellift, dann war ich durchgefroren und machte mich schon früh auf den Talweg. Talabfahrt gibts keine richtige, nur eine Route die fast durchgehend dem Schlittelweg entspricht. Den Start musste ich erstmal suchen, die Beschilderung im Dorf war doch eher mangelhaft. Nach interssantem und anspruchsvollen Start war es dann bald eine recht langweilige, ewig lange Strasse mit ein wenig Schneeauflage. Auf etwa halber Höhe war die Route ausgeapert, aber darauf wurde man ja hingewiesen. Unten an der Talstation wollte ich die Depotkarte (fremde Karten werden nicht akzeptiert) retour geben, doch der Angestellte machte keine Anstalten, auf mich einzugehen. Nerv!


auf der anderen Seite des Rhonetals das Skigebiet der Belalp


Start der Talroute nach Ried


zu 90% einfach eine Strasse


Feindkontakt unumgänglich

Die Pisten auf der Rosswald kann man an einer Hand abzählen, aber trotzdem findet man sowohl flachere Pisten zum Geniessen und Tempo Bolzen als auch sportlich-anspruchsvolle Abfahrten. Zählt man die grenzwertige Talroute mit, sind sogar erstaunlich viele Höhenmeter am Stück möglich. Sinnvollerweise hat man hier in künstliche Beschneiung anstatt in unnötige KSBs investiert. Was aber gar nicht geht ist das unfreundliche Personal. Habe ich so schon ewig lange nicht mehr so erlebt. Man bekam fast den Eindruck, dass hier nur Walliser willkommen sind. Auch egal. Mit der Rosswald schloss sich gewissermassen der Kreis, hatte ich die Tour doch vor einer Woche gleich nebenan auf Rothwald gestartet. Waren acht abwechslungsreiche Tage: kleine, mittlere und grössere Skigebiete, jeden Tag was Neues.