Bereits 1954 wurde die erste Luftseilbahn zwischen Blatten und der Belalp gebaut, bald darauf kamen die ersten Skilifte dazu. Über Jahrzehnte hatte das Skigebiet einen Charakter wie so viele andere auch: eine Luftseilbahn als Zubringer, und oben eine handvoll Skilifte in idealem Skigelände oberhalb der Baumgrenze. Als letzte Erweiterung kam 1982 der Gletscherlift Hohstock dazu, dank dem die Belalp eines der höchsten Skigebiete im Alpenraum wurde. Ab 1997 wurden drei Sesselbahnen gebaut, die grösste Veränderung ist aber zweifellos der Bau des zweiten Zubringers. Seit letztem Winter geht es steil und schnell hinauf mit der Gondelbahn auf die Chiematte, Wartezeiten gibt es nicht mehr an der Bahn, sondern nur noch an der Kasse.

Alle Anlagen und Pisten waren offen, leider spielte das Wetter nicht wie gewünscht mit. Eigentlich kann man das Skigebiet oben in zwei Teile aufgabeln: ein "Hauptgebiet" und ein "Vorgebiet". In letzterem stehen die beiden Sesselbahnen Kelchbach und Bruchegg, beide mit Bergstation auf Schönbiel. Die Hänge hier sind nicht wirklich interessant, Zweck des Ganzen ist es, eine Verbindung zwischen den verschiedenen Alpsiedlungen der Belalp, den Zubringern und der Talabfahrt herzustellen.


Gondelbahn kurz vor der Bergstation Chiematte


weiter mit der 4KSB Kelchbach in Richtung Hauptgebiet


Bergstation, mit 1200 Metern eine eher kurze KSB


und nebenan Bergstation Bruchegg mit Antrieb

Hauptanlage ist ganz klar die 6KSB Sparrhorn, 2006 als Ersatz für zwei ebenfalls lange Skilifte gebaut. Sehr beliebt bei den Gästen und gut ausgelastet. Eine ganze Reihe von Pisten in idealem, offenem Gelände werden erschlossen. Interessanterweise benützen aber fast alle die beschneite blaue Piste 10, auf allen anderen Pisten ist wenig los. Meistens kombinierte ich die 6KSB mit dem anschliessenden Skilift Sparrhorngrat. Beide Lifte zusammen ergeben viele Pistenvarianten mit jeweils über 700 Höhenmetern. Alle mehr oder weniger nebeneinander, aber doch unterschiedlich schwierig.


erste Fahrt auf der 6KSB Sparrhorn


weiter hinauf mit dem Skilift Sparrhorngrat


Aussicht auf die Walliser Hochalpen


schön coupierte rote Piste am Sparrhorn


Station Hohbiel auf 2680 m.ü.M.


auf der blauen Hauptpiste Aletsch

Nach 11 Uhr wurde das Wetter ziemlich schlecht, kaum Bodensicht mehr. Da es keine Waldpisten gibt, ist man auf der Belalp schlechtem Wetter ziemlich ausgeliefert. So wechselte ich ins "Vorgebiet", um dort die Lifte und Pisten abzufahren, die ja ohnehin nicht Spezielles sind. Anschliessend dann einmal die schwarze Piste 14 zum Aletschbord. Mehr Ziehweg denn Piste, ihr Sinn ist hauptsächlich das Panorama auf den Grossen Aletschgletscher. Nebenan erkennt man auch die verschiedenen Bergstationen der Aletschregion.


einzige Fahrt auf der langsamen 4SB Bruchegg


alles wird gefahren - Skilift Stafel


Aussicht auf den Aletschgletscher...


... und gegenüber die Stationen Moosfluh und Hohfluh der Riederalp


Ziehweg-Piste am Aletschbord


zurück ins Skigebiet gehts mit dem Färrichlift, anfangs ziemlich steil

Als sich das Wetter verbesserte, wechselte ich sogleich zum Skilift Hohstock, ein Zweiseil-Skilift von Habegger. Eindeutig die beste Anlage der Belalp. Über zwei Kurven geht es steil hinauf bis über 3100 m.ü.M., wobei man die Höhe nicht direkt bemerkt, weil man stets von Felsen umringt ist. Zur Auswahl stehen drei schwarze Pisten. Fährt man zum Beispiel die Tola bis hinunter zur 6KSB, ergeben sich erst recht lange Abfahrt mit 1000 Höhenmetern. Etwas nervig ist, dass man seit dem Abbruch des Skilifts Fleschtola immer ganz hinunter zur Bruchegg fahren muss. Das letzte Stück ist nicht spannend und relativ eng, wenn sich die meisten Pisten vereinen.


Zweiseil-Skilift Hohstock in der Totalen


fliegende Stütze am Hohstock


schwarze Piste Tola, hier war sonst niemand


Schlussstück Hohstock bis auf 3120 m.ü.M.


450 Höhenmeter, zuoberst noch ein wenig Gletschereis


auf der schön trassierten roten 13

Highlight des Skigebiets ist die Tunnelpiste: Vom Hohstock aus kommt man per Skitunnel in eine Geländekammer ohne Anlagen. Dort gibt es eine lange, schwarze Hintenrum-Piste, fernab von jeglicher Infrastruktur. Auch hier muss man anschliessend ganz hinunter zur 6KSB fahren. So dauert es doch eine Zeit, bis man wieder oben ist, und man kann die Tunnelpiste gar nicht allzu häufig fahren. Als Variante gibt es noch die gelbe Route Roti Blatte.


Steilstück der schwarzen 1 nach dem Skitunnel


eindeutig die beste Piste im Skigebiet


auf der Route Roti Blatte


unten auf der flachen Ebene: nach links gehts zurück zur 6KSB, geradeaus sind die Sesselbahnen Kelchbach und Bruchegg


Blick auf die lange 6KSB

Zum Schluss einmal von zuoberst bis zuunterst, die 1800 Höhenmeter am Stück lassen sich sehen. Dies bedingt aber einen längeren Ziehweg zur 4KSB Kelchbach. Die Talabfahrt nach Blatten ist dann fast eins zu eins der Schlittelweg und ziemlich langweilig. Unterhalb von etwa 1500 Höhenmetern wurde der Schnee langsam knapp, zweimal Abschnallen.



langes Schiebstück zur 4KSB Kelchbach


auf der Talabfahrt, vorbei an der Station Chiematte


fast ausschliesslich Weg


quer durch das Dörfchen Tschuggen hindurch

Die breiten Hänge der Belalp, frei von Bäumen und Felsen, sind ideal für ein Skigebiet. Etwas ungewöhnlich ist die Halbierung des Gebiets. Kommt man von unten, dauert es eine Weile, bis man im Hauptgebiet ist. Nachmittags ist es im "Vorgebiet" leer, alle Leute fahren dann an den drei Liften Sparrhorn, Hohstock und Sparrhorngrat. Dort ist es aber genial mit langen Pisten und viel Auswahl. Längere Pisten, mehr Pisten pro Lift, weniger Verbindungswege, alles in allem gefiel mir die Belalp viel mehr als die benachbarte Aletschregion.