Am ersten Morgen in Martigny die Qual der Wahl: wohin? Einerseits ist das Wallis bekannt durch mondäne Orte wie Zermatt oder Verbier, aber es gibt auch Dutzende von kleineren und ursprünglicheren Locations. Ich hatte Lust auf etwas Unbekanntes, fuhr mit dem Zug bis nach Sion und von da aus per Postauto südlich ins Val d'Hérens. Vorerst vorbei an Evolène, und dann Umsteigen in Les Haudères. Nicht auf den Bus nach Arolla, sondern jenen nach La Forclaz.
Das Dörfchen war grösser als erwartet, die Talstation musste ich zuerst suchen. Während das Skigebiet unter der Woche häufig geschlossen bleibt, war nun wegen den Schulferien überraschend viel los. An der Kasse leider keine Tageskarte für das ganze Tal, Morgenkarte auch nicht, also halt eine Tageskarte nur für La Forclaz in Pappform. War immer noch recht günstig. Die Atmosphäre mit dem Skischullift, der mitten im verschneiten Dorf startet, fand ich irgendwie beschaulich.
Dorfskilift La Forclaz
der Skilift könnte gleich umknicken... entsprechend langsam
vor allem Skischulen hier
Die Teller des Dorflifts waren unbequem, dazu eisiges Trassee und Schneckentempo - zum Glück ist der Lift keine 300 Meter lang. Mit der recht steilen und nicht präparierten Strecke fand ich das ungeeignet für einen Anfängerlift. Der nächste Lift, oben etwas links versetzt, ist etwas länger und war für mich dann sowas wie der Zubringer zu den längeren Pisten am Hauptskilift.
Skilift Nr. 2 Le Terraz
kurzer Ziehweg zu den Hauptpisten
immer wieder Alpsiedlungen neben den Pisten
An der Talstation des Hauptskilifts Tsaté kommt ja schon während der Anfahrt vorbei, doch trotz ihres Standorts direkt neben der Strasse ist es keine Talstation, es gibt ja auch keine Parkplätze oder Kassen. Die Idee ist wirklich, dass man sich vom Dorf aus hierherhangelt. Der sportliche Lift macht über 500 Höhenmeter, wieder steiles und unpräpariertes Trassee. Pisten gibt es in allen Schwierigkeitsgraden, so ist La Forclaz mehr als ein reines Anfängergebiet.
die beiden Pisten am Hauptskilift
Talstation direkt an der Strasse, aber ohne direkten Zugang
doch ein recht heftiger Skilift
Mittelstück des Skilifts
Blick ins unwirtliche Val d'Arolla
auf der anderen Talseite das Skigebiet von Evolène
Viel los war nicht, die Pisten gut präpariert, so konnte ich mich an den oberen Steilhängen richtig austoben. Unten waren dann aber alle Pisten völlig vereist, genau wie gestern bei Rothwald. Deshalb fuhr ich meistens nur bis zum Mitteleinstieg herunter. Im Vorfeld hätte ich es nicht gedacht, aber dieser Mitteleinstieg war wirklich sehr nützlich.
relativ steile Hänge am Skilift Tsaté
viel Platz auf den Pisten
Zwischeneinstieg auf ca. 1900 m.ü.M.
Weiler Son La Forclaz direkt an den Skipisten
Das Wetter war doch nicht so gut wie vorhergesagt. Vor allem auf der unteren Hälfte war das Licht diffus - ein weiterer Grund, jeweils nur bis zum Mitteleinstieg zu fahren. Trotzdem hatte ich genug Abwechslung für knapp 2 Stunden. Danach machte ich mich auf die eisige Piste zurück ins Dorf, was dann die gefühlte Talabfahrt war.
oben angekommen auf etwa 2200 m.ü.M.
eine kleine Imbissbude gibts hier
auf der eisigen "Talabfahrt"
Fazit: ein nettes Kleingebiet, interessante und natürliche Location. Mir gefiel es besser als das vergleichbare Rothwald vom Vortag. Etwas schade, dass das Skigebiet nicht weiter hinauf geht, 2200 m.ü.M. ist fürs Zentralwallis etwas wenig. Mit dem Postauto gings, vorbei an der Talstation des Hauptlifts, talwärts bis nach Evolène.
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