Mit dem Regionalzug fuhr ich nach Riddes, dort Umsteigen ins Postauto. In Riddes war der Magic-Pass-Effekt sichtbar: 90 Prozent der Skifahrer gingen weiter nach Ovronnaz. Nun gut, La Tzoumaz ist auch nicht der übliche Einstiegspunkt von Tagestouristen. Dennoch war ich überrascht, wie viel oben an der Talstation bereits um 08:50 los war. Nicht so lange Anstehen wie gestern in Nendaz, aber trotzdem. Ich freute mich auf diesen Skigebietsteil, denn im Gegensatz zu alllen anderen der 4 Vallées ist er weniger auf Transit getrimmt und man kann spontan zwischen den Liften wechseln. Morgens trennt der Grat strikt zwischen Sonnen- und Schattenseite, ich startete an der 2SB Tournelle. Was für eine Überraschung! Die jungfräulichen Pisten waren traumhaft, schön weich, um Welten besser als jene von gestern. Gleich drei Wiederholungsfahrten machte ich, um alles abgefahren zu haben. Hätten eigentlich noch mehr sein sollen.
Im Anschluss wechselte ich über die "Combe du Nord" zur 6KSB und zur anderen Seite der Skischaukel. Hier im Schatten wars frisch. Oben ein toller Carvinghang, unten rassig mit einigen Wellen. Abwechslungsreich, ich machte gleich eine Wiederholungsfahrt, wobei man von der 6KSB in die Mitte des ersten Hangs gelangt, den ganzen Hang kann man nur von der 2SB aus fahren. Wie beim letzten Mal war die Combe du Saxon ganz aussen für Renntrainings abgesperrt. Und wie beim letzten Mal erinnerte mich dieser Bereich stark an die Flumserberge: parallele Anlagen am Nordhang, leicht bewaldet, mittlere Héhenlage.
Dann wieder auf die Sonnenseite, zum Skilift Sud. Hier gab es etwas Wartezeiten, die Pisten waren aber erneut griffig und toll zu fahren. Dann weiter mit der toll trassierten Coeur - die war mir beim letzten Mal nicht so aufgefallen? Von ihr kommt man per blauer Piste zur 6KSB Nord, oder zur 4KSB Taillay, beide Möglichkeiten machte ich einmal. Sowieso wollte ich alle Abfahrten hier durchfahren, das gelang mir fast, nur bei den verschiedenen Talabfahrten nach La Tzoumaz ist die Situation etwas unübersichtlich. Zwei mal versuchte ich es, doch die Piste "Etablons" erreichte ich nicht. Die gleichnamige 2SB liess ich bewussta aus. Unten heraus war die Talabfahrt hart, wenigstens nun keine Wartzeiten mehr.
Glücklich über den gelungenen Vormittag nahm ich die herrlich aufgefirnte Piste Planards-Esserts, um nach Verbier runter zu fahren und ins Hauptgebiet zu kommen. Am Skilift Essert fuhr ich nicht, anstatt mit der anschliessenden Verbindungspiste wäre ich besser zu Fuss zum KSL Rouge traversiert. Eigentlich war es eine Mischung aus Dreck, Pfütze und Steinen, mein Snowboard hatte das ordentlich beschädigt. Nach dem KSL und der nächsten Verbindungspiste erreichte ich mit der 6KSB Mayentzet das Hauptgebiet, dort war die Warteschlange enorm, trotz den 2400 p/h Kapazität.
Bei Ruinettes nahm ich das Funispace, das ich gestern noch nicht gefahren bin, um so auf den steilen Starthang der FIS zu gelangen, der allerdings zu hart war und keinen Spass machte. Als nächstes die Kombibahn Fontanets, wo auf der Nordseite nix los war, im Gegensatz zur Südseite. Das interessante an ihr ist, dass diverse Pisten nur von einer Seite aus erreichbar sind. Das Wetter blieb nun doch stabil, also nochmals weiter rauf - nämlich mit der Jumbo-Bahn zum Col des Gentianes.
Nun war Zeit für die klassische Tortin-Route, bei der ich gestern nur den unteren Abschnitt vom Mont Gelé her gefahren war. Nun kam ich gut zurecht, die Route machte von oben bis unten Spass, ich kontte flüssig Durchfahren. Fast ohne Pause gings in die Oberschenkel. Und die Geländekammer ist einfach krass als riesiges Feld von Buckeln. Die Abfahrt gefiel mir so gut, dass ich gleich nochmals auf den Mont Fort hinauf fuhr, auch jene Buckelpiste war geil. Da hatte ich gerade den letzten Moment erwischt, danach zog das Wetter zu. Ich liess den Tag gemütlich ausklingen: über die 6KSB La Chaux kam ich zurück nach Ruinettes und konnte so die Kombibahn umgehen. Dann die rote Piste Combe, die ich noch nie gefahren war. Wie gestern nochmals zwei Abfahrten am Lac des Vaux, wobei ich vom Funispace her die kurze schwarze Piste erreichte.
Dann beendete ich den Tag früher als sonst, abier ich konnte ja genug fahren und hat eine lange Heimreise vor mir. Heute gabs total weniger Wartezeiten als gestern, vielleicht weil es Samstag war, vielleicht auch, weil ich den Flaschenhals Siviez nicht brauchte. Insgesamt waren es 2 gelungene Tage, heute gefielen mir sowohl der Morgen in Savoleyres wie auch die Abfahrtsrouten Tortin und Mont Fort. Die alte Zubringer-Gondel von Verbier nach Savoleyres liess ich bewusst aus, man muss da befürchten, dass es in Savoleyres mit dem geplanten neuen Zubringer ab Planards mit der relativen Ruhe vorbei sein wird.
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