Dank dem Kunstschnee waren fast alle Pisten oberhalb Sigeroulaz geöffnet. Über die Nacht klarte es auf und kühlte ab. So war klar: die von gestern verregneten Pisten würden stark vereist sein. Das nun schönere Wetter würde grossen Ansturm bescheren, weshalb ich rechtzeitig an der Talstation sein wollte. Diesmal nahm ich das Postauto für die Anreise, oben hatte es bereits 15 Minuten vor Betriebsbeginn eine längere Warteschlange an der Gondelbahn.
Die blaue Piste am Crêt-Lift war schön breit, da oben war der Schnee gut. Die Schneilanzen waren in Betrieb, und das sollte auch den ganzen Vormittag so bleiben, man wollte die Kälte nutzen. Lift für Lift hangelte ich mich zur 4KSB. Die Bahn wurde in erster Linie gebaut, um den steilen Skilift zu ersetzen, man hat sie aber gleich ganz hinauf auf den Mont Major gezogen, damit sie eine vernünftige Länger erreicht. Stattdessen wurde der Stangenschlepper Cabanon oben verkürzt. Die Schwachstelle der Sesselbahn ist offensichtlich der steile Zielhang der schwarzen und einzigen Piste. Da müssen alle runter, Umfahrung gibts keine. Eine einzige Eisbahn dieser Steilhang.
Schön war dagegen der obere Teil der Piste Tracuit (also die Piste zwischen Cabanon und der 4KSB). Wegen der geringen Schneeauflage war sie schön wellig und abwechslungsreich. Leider war die Piste Cabanon links des Skilifts geschlossen, man konnte ihn aber gebrauchen, um den Tracuit-Steilhang zu umgehen. Nach und nach kamen immer mehr Leute rauf ins Skigebiet, es wurde richtig voll auf den Pisten. Einzig an der 4KSB musste man nicht anstehen, den eisigen Steilhang wollte sich kaum jemand mehrmals nacheinander geben.
Dann der erste Versuch auf der roten Talabfahrt. Leider recht hart am Schattenhang. Offen war sie nur bis zur Mittelstation Sigeroulaz und da erwartete mich eine Monsterschlange an der Mittelstation. Kunststück, weil der frühere Bananen-Lift Sigeroluaz abgebaut wurde, müssen alle zwangsläufigt mit der Gondel hoch. War mir zu blöd, also fuhr ich auf der geschlossenen Talabfahrt ganz runter. Wie erwartet eine reine Eisbahn, unten kaum mehr Schneeauflage. Leider musste ich unten dann auch 12 Minuten anstehen, da wegen der Mittelstation nur jede zweite Gondel gefüllt wurde. Die 10er-Gondel lief echt am Anschlag.
Oben machte ich nochmals eine Runde quer durchs Skigebiet, um am Schluss mit der blauen Talabfahrt ganz runter zu kommen. So hatte ich alle geöffneten Pisten abgegrast. Nach kurzem Marsch durchs Dorf fuhr ich um halb 12 mit der Luftseilbahn runter, damit noch rechtzeitig nach Leukerbad kommen würde, um ein zweites Skigebiet mitzunehmen.
Es war schon nett, nach 2010 ein zweites Mal in Vercorin zu fahren. Aber die ganz grosse Pistenvielfalt und die hochalpine Umgebung gibts hier halt nicht. Während es an der Gondel extrem voll war, sind die Pisten im "Höhengebiet" allesamt sehr kurz. Wegen der geschlossenen Cabanon-Piste blieben de facto die blaue Hauptpiste am Crêt, die harte Piste am Mont Major sowie die Tracuit-Piste übrig. So wars gut für den Morgen, aber spätens am Nachmittag hätte ich mich gelangweilt.
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