Nach dem überraschend interessanten Auftakt in Nax fuhr ich am ersten Tag des Anniviers-Aufenthalts in Grimentz. Es ist zwar die modernste Station im Tal, der zentrale Bereich ist ausgebaut mit KSBs und Beschneiung. Dennoch wird das Grimentzer Skigebiet geprägt von den Skiliften, die sich durch verschiedene Geländekammern hinaufziehen. Nach der Ankunft des ersten Skibusses um halb zehn ging es ohne Wartezeit direkt mit der Gondelbahn hinauf zur Bendolla.
Standardblick von Bendolla zum Grands Plans Hang
2SB Les Crêts mit hergerichteter Piste
Bergstation Grands Plans
auf der 6KSB Tsarvaz
Skilift Becs de Bosson
Walliser Bergwelt
Skilift Becs de Bosson nebenan
Seit einem Monat gab es keinen Schneefall mehr, trotzdem fand ich fast optimale Verhältnisse. Gesperrt waren einzig die untere Piste Lona, die Route Abondance, die schwarze Couloirs und mit der Route nach St.Jean die längste Abfahrt im Tal - also einige der Pisten, die mir ein Jahr zuvor speziell gut gefallen hatten. Deshalb war man näher an die Lifte gebunden als sonst, das Angebot bestand hauptsächlich aus den direkt erschlossenen Pisten. Zum Einfahren wählte ich die blau-rote Standardpiste an den beiden KSBs.
Standardpiste an den beiden KSBs
Startabschnitt Skilift Becs de Bosson
eine der typischen Geländekammern
morgens am Lona 1
geniale Piste Tsa mit einwandfreiem Naturschnee
Startabschnitt Lona 1
Ich war sehr überrascht von den perfekten Schneeverhältnissen. Ein Monat ohne Schnee, und dann derart schön zu fahrende Pisten. Kompakt, aber stets griffig, ohne irgendwelche Steine. Wie immer galt es morgens, die Lona-Geländekammer auszukosten, bevor sie nachmittags in den Schatten gerät. Mit zwei Stangenschleppern ist sie denkbar einfach und doch perfekt erschlossen: schnelle Lifte, die sich ideal ins Gelände fügen und verschiedene Varianten zulassen.
Überblick über die Lona-Geländekammer
Standardbild im Lona 2
wieder auf der Piste Tsa, gegenüber das Skigebiet von St.Luc
Tsa supérieure - beispielhaft für ausgezeichnete Pistenverhältnisse
kurzes Traversenstück Richtung Bendolla
Steilhang Les Crêts
Auch die Talabfahrt machte ausgeprochen Spass, besonders die Wegübergänge in der unteren Hälfte, über die man immer springen kann. Talabfahrten kann man sowieso viel besser geniessen, wenn man sie vor der nachmittäglichen Rush-Hour fährt. So gefiel mir das hier richtig, also gabs gleich eine Wiederholungsfahrt.
Einfahrt in die Talabfahrt, im Hintergrund die Staumauer Moiry und die Dent Blanche
untere Hälfte der Talabfahrt
Gondelbahn Grimentz-Bendolla, Baujahr 1989
schwarz markierter Steilhang der Talabfahrt
Bergstation Tsarvaz
Nach dem Mittagessen an der Sonne, bei erfrischenden, leichten Minusgraden, schlug ich den Weg in Richtung Roc d’Orzival ein. Unten beim Funpark war hier tüchtig was los, oben ging es wesentlich beschaulicher zur Sache. Einige wenige Geniesser, vorwiegend auf dem Weg zum altbekannten Aussichtspunkt. Auch nachmittags waren alle Pisten perfekt zu fahren, keine Spur von Eis oder Hügeln, sondern kompakter Pulverschnee. Zwischen Kunst- und Naturschnee war kein Unterschied auszumachen.
Stangenschlepper Orzival
Panorama nach Westen
gegenüber die Becs de Bosson
Skilift Becs de Bosson, im Hintergrund das Bietschhorn
auch nachmittags perfekt zu fahrender Naturschnee
einsame Pistenvariante
zum Abschluss Piste Tsayet
eine weitere Piste fernab von Hektik
Schlussstück vor Bendolla, im Hintergrund das Weisshorn, 4506 m.ü.M.
Um halb vier sollte ich bereits wieder zurück in Zinal sein, darum konnte ich letztendlich gar nicht so lange in Grimentz bleiben. Da ja einige der "Highlights" geschlossen (und rigoros abgesperrt) waren, konnte ich mich trotzdem genügend im vielfältigen Pistenangebot austoben. Bei jedem Besuch in Grimentz lassen sich neue Perlen entdecken, so z.B. dieses Mal die blaue Panoramapiste Visivi ganz rechts bei den Grands Plans. Wenn das Wetter mitspielt, wird Grimentz immer einen Besuch wert sein. Dieses Mal war es mitunter der schönste Tag der Saison.
0 Kommentare