Von Sierre nahm ich die neue Standseilbahn, welche leider morgens einen zu dünnen Takt aufweist. Oben dann weiter mit dem Ortsbus nach Ycoor, einem zentralen Knoten Montanas. Meine Idee war, gleich zu Beginn die für mich neue Zubringerkette ab Arnouvaz zu nehmen. Doch bereits bei den Rolltreppen hinauf zur Talstation stockte es. Betriebsbeginn ist um 9 Uhr und keine Sekunde früher. Eine riesige Warteschlange quer durch den ganzen Talstationskomplex hatte sich aufgebaut, die Stimmung war recht hitzig. Letztlich hiess das 30 Minuten Anstehen für die kurze Stehgondelbahn mit gerademal 2 Minuten Fahrzeit. Ungünstig ist sicher auch der zu rasche Umlauf in der Talstation, wodurch die Gondeln oft nicht gefüllt werden.
Die Station Signal ist in erster Linie ein Skischule-Knotenpunkt, es wuselte nur so. Wenigstens kommt man ebenerdig zur anschliessenden 6KSB hinauf zum Cry d'Err. Fortan sollte es zu meiner Erleichterung nur noch kürzere Wartezeiten geben. Oben angekommen am Cry d'Err stellte ich fest, dass die Rennstrecke "Nationale" grossräumig abgesperrt war. Auch sonst wäre hier die Orientierung nicht ganz einfach, da man von der 6KSB Cry d'Err nicht direkt überall hinkommt. Kreuz und quer suchten Leute den Weg. Ich stieg auch zu Fuss hoch zur Bergstation der Gondel von Crans, denn von da aus konnte ich den Bella Lui Sessel erreichen, zu welchem ich direkt wollte.
Dann endlich die erste Abfahrt. Die Piste war hier oben in gutem Zustand, besser als erwartet nach dem Frühlingsschnee gestern in Jeizinen. Ein kurzer Abstecher zum Stangenschlepper, dann wieder hoch zur Bella Lui und hinein in den Kessel Tsabona. Letztes Mal war hier der Skilift nicht in Betrieb, deshalb machte ich nun 2 Fahrten da. Etwas kurz, aber eine nette Abwechslung und irgendwie speziell als isolierte Geländekammer. Anschliessend die schwarze Col du Pochet, leider etwas steinig und in hartem, abgerutschtem Zustand. An einer Stelle gab es eine Direttissima, die mir neu war, so meinte ich wenigstens.
Die Col du Pochet kommt ja etwas unterhalb der Station Violettes zurück ins eigentliche Skigebiet, von da aus hat man die Wahl. Ich nahm die schwarze 16 ("Gina") hintuner zur neuen 6SKB Cabane de Bois. Diese KSB ersetzte quasi die früheren Sesselbahnen Colorado, Barmaz und Cabane de Bois und ist nun eigentlich die einzige Beschäftigungsanlage an diesem Hang. Das Skigebiet wurde klar auf das Minimum zusammengestrichen.
Danach ging ich gleich weiter zum Funitel hinauf zur Plaine Morte. Es musste damit gerechnet werden, dass die Piste Kandahar bei den frühlingshaften Bedingungen im Tagesverlauf geschlossen würde, darum wollte ich sie möglichst früh genommen haben. Oben am Gipfel gibt es mittlerweile nur noch den Skilift Lac, beim letzten Besuch waren es noch zwei Lifte, früher sogar drei. Zwei Fahrten machte im am Skilift Lac, interessanterweise herrschte trotz schlechter Bodensicht recht gute Fernsicht auf die Viertausender. Dann auf die Gipfelpiste "Kandahar", die bereits hart und rutschig war. Es waren aber nur gute und sich nicht überschätzende Skifahrer unterwegs, so fuhren alle so ziemlich im gleichen Rhtyhmus, was Spass machte.
Ich wollte nun die verschiedenen Pisten an der Cabane de Bois abfahren, da mir 2011 die Zeit dafür fehlte. Zuerst die rote 15 / 15a, danach die rote 13 "Marmottes". Diese war in schlechtem Zustand, einige Pistenabschnitte waren auch gesperrt. Bei der Mittelstation Marolires wechselte ich auf die 6KSB Nationale, um zurück zum Cry d'Err zu kommen. Eine wichtige Anlage, da sie die einzige Möglichkeit bildet, von der rechten zur linken Skigebietshälfte zu wechseln. Rund um Marolires war es aufgrund der gesperrten Rennstrecke sehr unübersichtlich.
Auf der KSB Nationale wurde offensichtlich, dass hier und heute keine Wiederholungsfahrten möglich wären, es dauert seine Zeit, eine Weltcup-Strecke zurückzubauen. Dennoch konnte ich bereits recht viel abfahren, so rentierte sich wenigstens der sehr stolze Tageskartenpreis. In Crans-Montana entfallen viele Pistenanteile auf Talabfahrten, diese hatte ich mir für den Nachmittag vorgenommen, ein zweites Mal wollte ich nicht so lange anstehen wie morgens bei Arnouvaz.
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