Am Montag nach Visperterminen und Jeizinen war das Wetter ebenfalls durchzogen, Crans-Montana schien mir da besser geeignet als andere Walliser Skigebiete im Süden. Zudem reizte es mich, wieder mal durch ein grösseres Skigebiet zu gondeln, nachdem ich während des Winters grösstenteils in kleineren Skigebieten war. Wobei das Skigebiet nicht so gross ist wie man sich gibt. Zudem waren die Erinnerungen an meinen bislang einzigen Tag in Crans-Montana etwas verblasst, alleine schon deswegen würde der Tag spannend werden. Aufgrund der Weltcup-Rennen vom Wochenende war noch mit Einschränkungen zu rechnen, diese hatte ich etwas unterschätzt, so viel vorne weg.

Von Sierre nahm ich die neue Standseilbahn, welche leider morgens einen zu dünnen Takt aufweist. Oben dann weiter mit dem Ortsbus nach Ycoor, einem zentralen Knoten Montanas. Meine Idee war, gleich zu Beginn die für mich neue Zubringerkette ab Arnouvaz zu nehmen. Doch bereits bei den Rolltreppen hinauf zur Talstation stockte es. Betriebsbeginn ist um 9 Uhr und keine Sekunde früher. Eine riesige Warteschlange quer durch den ganzen Talstationskomplex hatte sich aufgebaut, die Stimmung war recht hitzig. Letztlich hiess das 30 Minuten Anstehen für die kurze Stehgondelbahn mit gerademal 2 Minuten Fahrzeit. Ungünstig ist sicher auch der zu rasche Umlauf in der Talstation, wodurch die Gondeln oft nicht gefüllt werden.

Anstehen für den Zubringer Arnouvaz

Bei der Bergstation des Zubringers steht der Stangenschlepper Verdets, den ich ausliess

Die Station Signal ist in erster Linie ein Skischule-Knotenpunkt, es wuselte nur so. Wenigstens kommt man ebenerdig zur anschliessenden 6KSB hinauf zum Cry d'Err. Fortan sollte es zu meiner Erleichterung nur noch kürzere Wartezeiten geben. Oben angekommen am Cry d'Err stellte ich fest, dass die Rennstrecke "Nationale" grossräumig abgesperrt war. Auch sonst wäre hier die Orientierung nicht ganz einfach, da man von der 6KSB Cry d'Err nicht direkt überall hinkommt. Kreuz und quer suchten Leute den Weg. Ich stieg auch zu Fuss hoch zur Bergstation der Gondel von Crans, denn von da aus konnte ich den Bella Lui Sessel erreichen, zu welchem ich direkt wollte.

6KSB Cry d'Err, ersetzte 2016 zusammen mit der Zubringergondel die ursrüngliche Gondelbahn Montana-Cry d'Err

angekommen am Cry d'Err

Liftgewusel Cry d'Err

4KSB Bella Lui

Aussicht auf die Walliser Viertausender

Dann endlich die erste Abfahrt. Die Piste war hier oben in gutem Zustand, besser als erwartet nach dem Frühlingsschnee gestern in Jeizinen. Ein kurzer Abstecher zum Stangenschlepper, dann wieder hoch zur Bella Lui und hinein in den Kessel Tsabona. Letztes Mal war hier der Skilift nicht in Betrieb, deshalb machte ich nun 2 Fahrten da. Etwas kurz, aber eine nette Abwechslung und irgendwie speziell als isolierte Geländekammer. Anschliessend die schwarze Col du Pochet, leider etwas steinig und in hartem, abgerutschtem Zustand. An einer Stelle gab es eine Direttissima, die mir neu war, so meinte ich wenigstens.

Blick über das Rhonetal zu den 4 Vallées

im kurzen Stangenschlepper Cry d'Err

Geländekammer Tzabona

Bergstation Bella Lui

Poma-Lift Tzabona

schwarze Piste Col du Pochet, darüber schwebt das Funitel zur Plaine Morte

Die Col du Pochet kommt ja etwas unterhalb der Station Violettes zurück ins eigentliche Skigebiet, von da aus hat man die Wahl. Ich nahm die schwarze 16 ("Gina") hintuner zur neuen 6SKB Cabane de Bois. Diese KSB ersetzte quasi die früheren Sesselbahnen Colorado, Barmaz und Cabane de Bois und ist nun eigentlich die einzige Beschäftigungsanlage an diesem Hang. Das Skigebiet wurde klar auf das Minimum zusammengestrichen.

die Col du Pochet mündet unterhalb Violettes in die anderen Pisten

schwarze Piste Gina an der 6KSB Cabane de Bois

6KSB Cabane de Bois

Kreuzung mit der roten Piste Brigitte

Danach ging ich gleich weiter zum Funitel hinauf zur Plaine Morte. Es musste damit gerechnet werden, dass die Piste Kandahar bei den frühlingshaften Bedingungen im Tagesverlauf geschlossen würde, darum wollte ich sie möglichst früh genommen haben. Oben am Gipfel gibt es mittlerweile nur noch den Skilift Lac, beim letzten Besuch waren es noch zwei Lifte, früher sogar drei. Zwei Fahrten machte im am Skilift Lac, interessanterweise herrschte trotz schlechter Bodensicht recht gute Fernsicht auf die Viertausender. Dann auf die Gipfelpiste "Kandahar", die bereits hart und rutschig war. Es waren aber nur gute und sich nicht überschätzende Skifahrer unterwegs, so fuhren alle so ziemlich im gleichen Rhtyhmus, was Spass machte.

oben an der Station Plaine Morte

das charakteristische Funitel

Panorama auf Mischabel, Weisshorn, Matterhorn, Dent Blanche, etc.

wie immer gut befahren die Kandahar-Piste

Schmalstelle

seit dem Abbau der 4SB Barmaz muss man diesen Ziehweg zum Sessel Cabane de Bois fahren

Ich wollte nun die verschiedenen Pisten an der Cabane de Bois abfahren, da mir 2011 die Zeit dafür fehlte. Zuerst die rote 15 / 15a, danach die rote 13 "Marmottes". Diese war in schlechtem Zustand, einige Pistenabschnitte waren auch gesperrt. Bei der Mittelstation Marolires wechselte ich auf die 6KSB Nationale, um zurück zum Cry d'Err zu kommen. Eine wichtige Anlage, da sie die einzige Möglichkeit bildet, von der rechten zur linken Skigebietshälfte zu wechseln. Rund um Marolires war es aufgrund der gesperrten Rennstrecke sehr unübersichtlich.

Pistenstart bei Violettes

hier zweigt nach rechts die Marmottes ab

weiter unten wieder auf der Brigitte

6KSB Nationale und Mittelstation des Zubringers von Barzettes

auf der zentralen 6KSB Nationale

Auf der KSB Nationale wurde offensichtlich, dass hier und heute keine Wiederholungsfahrten möglich wären, es dauert seine Zeit, eine Weltcup-Strecke zurückzubauen. Dennoch konnte ich bereits recht viel abfahren, so rentierte sich wenigstens der sehr stolze Tageskartenpreis. In Crans-Montana entfallen viele Pistenanteile auf Talabfahrten, diese hatte ich mir für den Nachmittag vorgenommen, ein zweites Mal wollte ich nicht so lange anstehen wie morgens bei Arnouvaz.