Im Dorf war nicht mehr viel vom Winter übrig geblieben, rund um die Talstation war kaum Schnee vorhanden, an die Talabfahrt war nicht zu denken. So musste ich das Snowboard auf der Plastikmatte anziehen. Die 2KSB ist als Zubringer recht ungewohnt, aber verrichtet flott ihren Dienst. Oben leider die grosse Ernüchterung: der Skilift "Senntum", wegen dem ich eigentlich hergekommen bin, war wiederum nicht geöffnet, trotz andere Information auf der Homepage. Somit würde ich den ganzen Morgen am Skilift Rothorn verbringen müssen.
Der Skilift Senntum ist eine gelungene Beschäftigungsanlage. Nicht weniger als acht Pistenvarianten existieren. Zu Beginn war es schwierig, die Übersicht zu finden, obwohl ich schon einmal hier gewesen war. Als Erstes nahm ich die mittlere rote Piste 4. Oben ein schönes, welliges Carvingstück, in der unteren Hälfte war die Piste dann hart. Bei der zweiten Abfahrt nahm ich unten die schwarze 5, mit dem gefrorenen Sulzschnee ein Graus zum Fahren und auch nicht frisch präpariert.
Die Pisten sind der Reihe nach von links nach rechts durchnummeriert. Nach und nach fuhr ich alle ab. Als nächstes versuchte ich mich an den schwarzen Abfahrten rechts des Lifts. Von hier hat man einen schönen Ausblick nach Süden auf die Viertausender, ausserdem kommt man auch dem geschlossenen zweiten Skilift nahe. Allgemein sind die Pisten abwechslungsreich: wenig planiert, viele Wellen, auch mal mit Schmalstellen oder kurzen Steilhängen.
Danach kamen die Pisten auf der anderen Seite an die Reihe. Diese sind teilweise fast parallel angelegt und ähneln sich darum stark. Dafür haben sie etwas Hintenrum-Charakter. Obwohl ich am Skilift meistens kurz anstehen musste, verteilen sich die Leute auf den Pisten dermassen gut, dass man quasi alleine auf der Piste ist und das Tempo somit selbst bestimmen kann. Erst unten heraus, wo die Pisten zusammen kommen, wird es etwas voller.
Das Wetter wurde tendenziell besser während des Vormittags. Nachdem ich sämtliche Pisten einmal gefahren war, blieb noch Zeit für zwei weitere Fahrten. Ich entschied mich für die rote 4 und die schwarze Piste rechts des Lifts. Danach war die Zeit sozusagen abgelaufen, und es ging per Sesselbahn wieder runter. Talfahrten auf einer Sesselbahn sind immer enttäuschend, aber ein Versuch auf der geschlossenen Talabfahrt hätte echt keinen Sinn ergeben.
Schade, dass mit der geschlossenen Talabfahrt und dem geschlossenen Senntum-Lift nicht das ganze Angebot bereitstand. Ich wüsste nicht, wann dieser zweite Skilift denn überhaupt in Betrieb wäre. Mit dem Anfängerlift Giw war ich auch nicht gefahren, somit hatte ich den ganzen Vormittag am gleichen Skilift verbracht. Mit seinen vielen Pisten war das Skigebiet dennoch nicht so klein, wie man meinen würde, eigentlich war es trotz der Umstände ein guter Morgen auf den Pisten.
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