Auf diesen Winter hin hat man eine weitere Abfahrtsroute angelegt: Die "Heimeli"-Route startet auf dem Weissfluhgipfel und endet in Langwies im Schanfigg, untehralb Arosa. Mit gegen 1500 Höhenmetern ein echtes Kaliber, fast schon einmalig in der Schweiz. Die Abfahrt bildet auch den Startabschnitt der 3-Bahnentour nach Arosa und Lenzerheide. Aufgrund des bedeckten Himmels startete ich bereits um 15 Uhr mit der Route, deutlich früher als ursprünglich angedacht. Sicher ist sicher. Am Start unmittelbar neben der Bergstation ist noch wenig einsehbar von der Route. Nach der Verzweigung folgte eine Traverse im steilen Hang, wo ich froh war um den guten Halt mit meinem Snowboard im Schnee.
Wie mittags auf der Teufi-Route war ich auch hier alleine im grossen Geländekessel. Aufgrund der topographischen Karte wusste ich, dass der Start steil sein würde, ich war dann doch überrascht, wie steil dieses Couloir tatsächlich ist. Hier hatten die Bahnen eine Lawinensprengung vorgenommen, sonst könnte man die Route bei der Steilheit kaum öffnen. Wegen dieser Sprengung war der Untergrund unruhig, für mich war klar: lieber auf der sicheren Seite sein und das Couloir vorsichtig bewältigen, erst unten auf dem Kegel des gesprengten Schneebrettes begann ich mit Kurven.
Nach dem Couloir sind es vielleicht 600 Höhenmeter über wenig steile Alpweiden. Hier am Südhang war der Schnee bald schwer und es wurde anstrengend und anstrengender, schöne Kurven zu ziehen. Hingegen hatte es kaum Spuren: da man völlig abseits des Skigebiets landet, wird die Route selten befahren. Unten angekommen im Sapün-Tal fährt man auf dem Schlittelweg noch etliche Kilometer weiter hinunter, u.a. vorbei an einer bewirteten Berghütte. Hier hatte ich doch etwas Gegenverkehr in Form verschiedener aufsteigenden Wanderern. Ist sicher schön, hier im abgelegenen Bergtal Ausflüge mit Übernachtung und feinem Essen zu machen. Der Schlittelweg führt unten durch eine Schlucht und über Brücken, bevor er in Langwies auf einem Parkplatz endet. Von da aus geht man zu Fuss hinüber in den Dorfkern und von da runter zur Station der RhB.
Pistenabfahrten hatte ich an diesem Tag wenige gemacht. Dafür durfte ich zwei geniale und mir zuvor völlig unbekannte Routen kennenlernen. Insbesondere die herausfordernde und oben extrem steile Heimeli-Route ist natürlich grosses Kino und spielt in der absolut obersten Liga, in der Kategorie Verbier. Selbst bei diesem Wetter war das ein Solche "vom-Skigebiet-weg-Routen" haben immer etwas Spezielles. Schön, versucht sich Davos in diesem Spektrum einen Namen zu machen und das Angebot zu erweitern. Für mich ein super Abschluss der insgesamt etwas kurzen Saison.
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