Die Fahrt von Davos Wolfgang nach Davos Platz, hin zur Talstation der Jakobshorn-Bahn zog sich in die Länge. Zusätzlich musste ich an der Talstation der neuen Luftseilbahn zwei Kabinen warten. Mein primäres Ziel hier waren die beiden Routen Teufi und Müli, die ich noch nicht kannte. Daneben sah der ambitionierte Plan auch noch je eine Abfahrt am Brämabüel, Jakobshorn-Nord, Usser-Isch und auf der neuen schwarzen Talabfahrt 42 vor. Im Nachhinein kann ich über dieses Vorhaben nur lachen, denn es sollte ganz anders herauskommen...

An der Mittelstation Ischalp herrschte eben das reinste Chaos. Seit die untere Luftseilbahn erneuert wurde, ist das hier ein Flaschhals, aus dem es kein Entrinnen gibt. Auf die Monsterschlange der Jakobshorn hatte ich keine Lust, also stand ich eine Viertelstunde an für die 4KSB Brämabüel. Somit war bereits klar: auf das Befahren der Route Müli würde ich verzichten, dafür war bereits zuviel Zeit verloren gegangen. Die Abfahrt ab Brämabüel war nicht schlecht, aber die lange Warterei war sie auch nicht wert.

grausame Massenansammlung auf der Ischalp

endliche auf der 4KSB Brämabüel

Skifahren direkt über der Alpenstadt, gegenüber die Parsennbahn

Unterdessen wurde die Wartetraube auf der Ischalp für das Jakobshorn noch grösser. Hunderte von Sauftouristen, grölend mit Bier in der Hand, als Pistensportler war man in der Minderheit. Fand auf der Jatz-Hütte ein spezieller Event statt? So machte das den Eindruck eines Schweizer Ischgls. Die Lust, noch länger im Skigebiet zu verweilen, verging mir da völlig, die Zeit lief mir auch davon, also suchte ich oben direkt den überraschend steilen Einstieg in die Teufi-Route.

Blick runter zur Jatzhütte, einem Scheusal

Blick runter, weg vom Skigebiet

steiler Starthang der Teufi-Route

danach gibts verschiedene Varianten, fast schon Verbier-Vibes

Es hatte mehr Neuschnee im Hang als ich gedacht hatte, dazu relativ wenig Spuren, ich war ganz alleine im Hang. So war das natürlich genial zu fahren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, man kann auch etwas abseits der abgesteckten Spur fahren. Nach einem flacheren Mittelteil folgt ein zweiter Steilhang, bevor die Route allmählich nach rechts in eine Traverse mündet. Nach 900 abwechslungsreichen Höhenmeter endet die Abfahrtsroute an der Langlauf-Loipe unten im Dischmatal. Erst da unten in der Talsohle war der Föhnsturm wieder ein wenig zu spüren. Leider hatte ich knapp den Bus verpasst und musste 50 Minuten warten auf den nächsten Kurs. Während dieser Wartezeit kamen etwa 20 weitere Leute die Teufi-Route herunter.

es folgt wieder ein steilerer Hang

unten heraus teilweise Bobbahn

angekommen im Dischmatal

Winterstimmung, während am Alpenhauptkamm die Föhnwalze rollt

Schon krass die Kontraste: im Skigebiet eine laute Party-Hochburg, im Rücken davon abgeschiedene Natur und Ruhe. Kaum je war ich in einem Skigebiet so wenig gefahren, die Brämabüel-Abfahrt war meine einzige Pistenabfahrt. Von meinem ursprünglich geplanten Programm konnte ich einen lächerlich kleinen Anteil tatsächlich fahren. Dafür war die Teufi-Route überraschend spannend und anspruchsvoll, das war mir davor gar nicht bewusst. Gemäss Kartenstudium wäre die andere Route Müli weniger angenehm aufgrund eines langen Schiebestückes zu Beginn. Mit dem Ortsbus fuhr ich zurück nach Davos Platz zur Talstation der Parsennbahn.