Wegen der schwierigen Corona-Situation gab erstmals seit längerem keine Ferienwoche im Winter. Zwei, drei Tage wollte ich trotzdem noch in den Schnee, und da schien mir das Engadin keine schlechte Wahl zu sein: gute äussere Bedingungen angesagt, eher wenig kleine Gondelbahnen (die mir bezüglich Covid am kritischsten erschienen), dazu war fast alles offen. Inklusive der Morteratsch-Abfahrt an der Diavolezza, für die es 2016 und 2019 zu wenig Schnee hatte.
Bei den früheren Besuchen hatte es mir ebenfalls noch nicht für Zuoz gereicht. Das vierte Engadiner Skigebiet hinkt den anderen in Sachen Attraktivität natürlich hinterher, eignete sich hier aber gut zum Kurzbesuch während der langen Anreise ins Engadin. Vom RhB-Bahnhof aus stellt der Ortsbus die Verbindung zur 4SB Chastlatsch her. 2006 neu gebaut ist sie mit der Talstation direkt neben der Strasse der Zubringer für alle auswärtigen Gäste. Allerdings langsam und übelst unbequem ohne Fussraster.
4SB Chastlatsch
nebenan die 3KSB Pizzet
auf der steilen 3KSB
Mittlerweile ist das frühere Schleppergebiet fast vollständig "versesselt". Die eine Hauptanlage ist die 3KSB Pizzet. Mit ihren 600 Höhenmetern ist sie steil den uniformen Hang hinauf angelegt, nur sind die drei Pistenvarianten eben auch sehr gleichförmig. Noch war der Frühlingsschnee auf den Pisten gefroren, also eine harte Angelegenheit. Nach vier Wiederholungsfahrten wars dann nicht mehr besonders spannend.
Aussicht das Engadin hinauf zum Flugplatz Samedan
unten Zuoz (rechts) und S-chanf (links)
auf der schwarzen Buera
Tiefblick auf Zuoz
Anfahrt zur 4KSB Albanas
Die zweite Hauptanlage "Albanas" wirkt mit ihrer ungewöhnlichen Trassierung schräg zum Hang etwas unrund, etwas zusammengebastelt. Entsprechend enden die meisten ihrer Pisten in einer längeren Traverse zurück in den Kernbereich des Skigebiets. Immerhin wurden mehr Pisten oder Abfahrtsrouten markiert als auf dem Pistenplan verzeichnet. Nach zwei Fahrten benötigte ich eine Biopause, also ganz runter zur Talstation Survih.
Liftkreuzung mit dem Kurvenlift Survih
wegen der neuem Standort der Talstation steht die Bahn jetzt völlig quer zum Hang
an der Bergstation Albanas
charakteristische Traverse an der Albanas-KSB
Talabfahrt Zuoz
An dieser zweiten Talstation war viel mehr los als drüben bei Chastlatsch, die Skischulen sind beispielsweise auch hier. Am Skilift Survih gabs die einzigen Wartezeiten des Tages. Oben gabs für mich dann vier weitere Fahrten an der Albanas-KSB, um alle Pisten abzufahren, und schliesslich nochmals zwei Abfahrten an der völlig leeren Pizzet-KSB. Dabei weichten die Pisten nach und nach etwas auf. Das reichte mir dann, irgendwie hatte das Skigebiet nicht mehr viel zu erzählen.
wieder rauf im langsamen Skilift Survih
Hauptanlage für Anfänger, aber auch Zubringer
Piste Spih an der 4KSB
nochmals an der leeren 3SB
aufgefirnte Piste Chastlatsch
Bei Zuoz weiss man bereits zuvor, was das Skigebiet zu bieten hat und was nicht. Die Sesselbahnen enden mitten an den Hängen (vielleicht wegen der Lawinensituation), man kommt nicht allzuweit hinauf, und vor allem sind die Pisten insgesamt recht monoton. Alles gleich steil, alles die gleiche Exposition, ist halt nicht mein Geschmack. Dafür ist es ein nettes Dorfskigebiet, die Pisten beginnen direkt beim Dorf, was schön aussieht. Insgesamt wars richtig, Zuoz einfach während der Anreise mitzunehmen, weiter gings in Celerina.
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