Ende Dezember hatte ich trotz der schwierigen Covid-Siutation einen Skitag gewagt. Die Bilanz war zwiespältig: in Kandersteg hat das gut funktioniert, in Innereriz weniger. Nun versuchte ich es nochmals an einem Wochentag, wo die Skigebiete sicher nicht überlaufen sind. Nach mehr als neun Monaten Kurzarbeit hatte ich wochentags beileibe genügend Zeit dafür. Nach den beiden Kleingebieten im Berner Oberland wollte ich diesmal etwas mehr zum Fahren kommen und wählte dafür Obersaxen, als Skigebiet ohne Kabinenbahnen schien mir dies Corona-tauglich zu sein.

Ein weiterer Grund für Obersaxen waren die Witterungsbedingungen: genug Schnee, ein kalter Tag, da wollte ich nicht zuweit hinauf. Unter den verschiedenen Einstiegspunkten wählte ich Vella für die Anreise, da ich so den kalten Morgen an der Sonne statt im nordseitigen Schattenloch verbringen konnte. Blöd, dass das Skigebiet keine Möglichkeit bietet, Tageskarten online zu erwerben, also Anstehen an der Kasse. Könnte man während der Pandemie besser lösen.

etwas mehr Schnee als auch schon am Sonnenhang

Sonnenaufgang

2. Sektion zum Hitzeggen

Blick ins weite Val Lumnezia

Nun, die Schneeverhältnisse waren doch nicht so gut wie erhofft, der wenige Schnee war sehr hart. Da würde ich einen grossen Teil des Tages auf den beschneiten Pisten der zentralen Skischaukel verbringen müssen. Wie bei all meinen früheren Besuchen gefiel mir auch diesmal die Trassierung der Pisten auf der Südseite. Leute hatte es bald mehr als erwartet, an der oberen 4KSB gabs drei bis fünf Minuten Wartezeit. Klar, da sitzt man trotz Corona nicht alleine auf dem Sessel, doch morgens hielten sich die meisten recht gut an die verschiedenen Regeln.

oben am Hitzeggen

zu Beginn machte ich gleich viermal die Abfahrt Hitzeggen-Vella

wenig Schnee bei Laax und Falera gegenüber

auf der nett trassierten 40b

zur Abwechslung die blaue 40a

nicht beschneit, aber teilweise blankes Eis

Dann der Wechsel auf die schattige Nordseite. Im frühen Januar gibts hier nur Mittags Streiflicht von der Sonne, sonst ein wahres Schattenloch. Vom Hitzeggen kommend erreichte ich die Hänge an der neuen 6KSB Untermatt-Stein. Schon bei früheren Besuchen stufte ich den damaligen Skilift Gischniga-Stein als zentrale Anlage im Gebiet ein, die neue 6KSB ist jetzt erst recht die Hauptanlage.

rassige Piste auf der Nordseite

oberhalb der Pistenkreuzung Untermatt

Startstück der roten 5 am Stein

eine leere, tolle Piste, bis sie abbrupt im unsäglichen Ziehweg endet

Schon bei meinem letzten Besuch hier vor zwei Jahren hatte ich die neue Bahn kennengelernt und wusste deshalb auch von den leicht veränderten Pistenführungen. Hier verteilen sich die Skifahrer vorzüglich, die 6KSB erschliesst eine ganze Reihe von rassigen Pisten am Nordhang, doch die meisten davon haben den Makel, dass sie irgendwo abrupt in unbequemen Traversen oder viel zu flachen Ziehwegen enden, die für Snowboarder echt nervig sind.

eine der beiden schwarzen Pisten war auch geöffnet, aber nicht frisch präpariert, abgerutscht und grausig zu fahren

wieder oberhalb Untermatt

6KSB Untermatt-Stein, gebaut 2018

nach der dritten Bergfahrt nahm ich auch mal die blaue 1a, dank Kunstschnee deutlich besser als die mittleren schwarzen Pisten

Eigentlich wollte ich dann ganz runter nach Misanenga, aber die Piste war für Renntrainings abgesperrt. Dann stattdessen die Talabfahrt nach Meierhof. Bei Miraninga entschied ich mich spontan, noch den Skilift Chummenbühl mitzunehmen, den ich bislang nur vom Nachtskifahren kannte. Die Verbindungspiste dorthin fand ich aber nicht, also querte ich durchs Gelände. Naja, die direkte rote Piste am kurzen Lift war noch nicht offen, darum liess ich es bei einer Fahrt bleiben.

auf der Talabfahrt Meierhof, im Hintergrund der Piz Mundaun und der Hitzeggen

zwischen Meierhof und Chummenbühl

Skilift Chummenbühl

danach mit der 4KSB Meierhof-Kartitscha zurück ins Skigebiet

Früher wäre man ab Kartitscha ja mit der langsamen 3SB direkt auf den Stein gekommen, mit der neuen 6KSB Untermatt wurde diese aber überflüssig und wurde konsequenterweise zurückgebaut. Nun ist auf der Nordseite die neue Liftkette ab Misanenga die Hauptachse. Mittlerweile war bald Mittag und die Piste Misanenga wieder offen. Also zwei Fahrten auf der dortigen Kunsteispiste und anschliessend mit der ganzen Liftkette hinauf auf den Stein.

rote 3a unterhalb Kartitscha, leider sehr hart

4KSB Misanenga-Untermatt

gebaut 2017 als eins zu eins Ersatz für den damaligen Skilift

Damit hatte ich den ganzen Morgen in der zentralen, gut ausgebauten Skischaukel des Skigebiets verbracht. Die komplett verschiedenen Expositionen bieten schön Abwechslung, zudem finde ich persönlich die Konfiguration der Nordseite mit der neuen Liftkette ab Misanenga besser. Die Hauptpisten rund um Untermatt sind jetzt besser erschlossen als zuvor, trotzdem haben Meierhof und Miraniga mit der 4KSB ihren schnellen Zubringer behalten. Nach der Mittagspause auf dem Stein machte ich am Piz Sezner weiter.