Frischer Neuschnee in der Höhe und Topwetter - der Samstag zwischen Weihnachten und Neujahr war schweizweit ein echter Grosskampftag. Nach verschiedenen negativen Erfahrungen unterlasse ich es normalerweise, zu dieser Zeit in den Alpenraum zu fahren. Viel zu viel los. Aber mangels Schnee in tiefen Lagen startete ich nochmals einen Versuch. Die Hoffnung bestand darin, dass nicht zuviele Tagestouristen ins Goms fahren würden. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, da es danach den ganzen Januar kaum Niederschlag gab.

Nicht nur der IC-Zug nach Visp und Brig war proppenvoll, auch die Matterhorn-Gotthard-Bahn, trotz Zusatzzug. Ins Goms reisten bei den Verhältnissen natürlich Dutzende Langläufer. Für Bellwald steigt man in der Station Fürgangen aus, von dort ist die recht flache 8er-Luftseilbahn ÖV-Zubringer nach Bellwald. Von deren Bergstation gab es noch gute 10 Minuten Fussmarsch quer durch das frisch verschneite Dorf, hinauf zur Talstation des Skigebiets. Dort traf mich der Schlag: eine Monsterschlange an der Kasse. War es doch richtig, zuvor unterwegs die 4-Stunden-Karte online zu kaufen und auf den Swisspass zu laden. Dies ersparte mir sicher eine halbe Stunde Anstehen an der Kasse. Erstaunt war ich, dass auch dieses kleine Skigebiet auf dynamische Preise umgestiegen ist.


Fussweg zwischen der Luftseilbahn und dem Skigebiet


auf der 2KSB

Das Skigebiet ist recht übersichtlich, die beiden relativ modernen Hauptanlagen sind die untere 2KSB zur Station Richinen und die obere 4KSB. Die 2KSB enstand dabei als Umbau und Modernisierung einer früheren 2SB. Die 4KSB ersetzte 2009 auf neuer Trasse eine weitere 2SB und einen Skilift. Früher war diese zweite, steile 2SB quasi Zubringer zu den oberen, etwas flacheren Hängen am Steibenkreuz, wo man dann mit dem Schlepper Wiederholungsfahrten einlegen konnte. Die neue 4KSB bewältigt zwar 500 Höhenmeter, dafür "müssen" alle auch den Steilhang jedes Mal fahren.


Kurz vor der Bergstation. Links oben die 4KSB, rechts der Skilift Matten.


Steilhang der 4KSB


oben an der Bergstation 4KSB Richinen


Bahn geht bis auf 2550 m.ü.M.


herrliches Panorama oben beim Pistenstart


Aussicht das frisch verschneite Goms hinunter

Gerade an den oberen Hängen des Skigebiets ist das klassische Walliser Bergpanorama omnipräsent, durchs Goms hinunter blickt man schön auf die verschiedenen Viertausender. Ebenso typisch die zahlreichen Lawinenverbauungen und -dämme rund um den Steilhang. Die Lawinengefahr war ja auch gross mit dem schweren Neuschnee. Es hatte nach der Pistenpräparierung noch weiter geschneit, weshalb vor allem der schwarze Steilhang bald ein richtiger Acker war. Die rote Piste hat etwas Hintenrum-Charakter, bevor es auf einem Ziehweg zurück zur 4KSB geht.


auf den Gipfeln herrschte starker Wind


nebenan am Eggishorn das Skigebiet von Fiesch


typisches Walliser Panorama: links Alphubel und Mischabelgruppe, in der Mitte Matterhorn, rechts Weisshorn


Steilhang der schwarzen Piste


oberhalb der Station Richinen


aussen herum auf der roten Piste

Bei der Station Richinen ist es relativ eng zwischen den beiden KSBs und dem Restaurant. Ebenfalls nicht optimal ist, dass der Skilift Matten 50 Meter unterhalb endet, so kommt man von ihm nicht direkt hoch zum Restaurant oder zur 4KSB. An jenem Skilift, der die obere Hälfte der 2KSB fuhr ich auch drei Mal, es gab dort gemütliche blaue Pisten. Der Aussenlift "Fleschen 2" gibt dem kleinen Skigebiet etwas zusätzliche Ausdehnung, dort war leider eine Piste für die Skischule abgesperrt.


unten die flachen Pisten schon sehr verfahren


im Skilift Matten, spielt quasi die Rolle des Anfängerlifts


Wegpiste ostwärts zum Skilift Fleschen 2


Skilift Fleschen 2. Doppelte damals den minim kürzeren, ehemaligen Skilift Fleschen 1.


gemütliche, sonnige Piste am Fleschen-Skilift


Der blaue Aussenrum-Weg. Fahrerisch nicht spannend, öffnet aber den Blick nach Osten.

Nachdem ich oben alles kennengelernt hatte nahm ich eine erste Talabfahrt. Durch den frisch verschneiten Wald natürlich schön zu fahren. Unten dann die böse Überraschung, 20 Minuten Wartezeit an der 2KSB. Ist halt die Hauptanlage im Skigebiet: Zubringer, beliebt für Wiederholungsfahrten, wird auch von Schlittlern, Wanderern etc. benützt. Von daher klar, dass die Bahn am Anschlag war. Dafür waren immerhin oben die Wartezeiten relativ kurz.


Talabfahrt, gegenüber das ehemalige Skigebiet Ernergalen


eine andere Variante


unten auf der Talabfahrt durchs herrlich verschneite Dorf


perfekte Winterstimmung in Bellwald


Warten auf die Talfahrt nach Fürgangen

Der Morgen reichte gut, um das nicht allzu grosse Skigebiet abzufahren. Allzuviel Abwechslung bietet es natürlich nicht. Dafür erwischte ich Top-Verhältnisse, und dank den meistens geringen Wartezeiten kam man genug zu Fahren. Vermutlich wäre dies gleichentags an den meisten anderen Orten nicht möglich gewesen. Kurz vor 13 Uhr machte ich mich auf die Talfahrt mit der Luftseilbahn, danach weiter Richtung Obergoms.