Nach dem Einstieg in die Aletscharena auf der Riederalp war ich nun über die Bettmeralp bei der Fiescheralp angekommen. Drei Sesselbahnen rund um den zentralen Knoten Fiescheralp / Kühboden erschliessen hier längere Abfahrten, als dies bei den anderen beiden Stationen der Fall ist. Da am Eggishorn gerade wolkenfrei war, fuhr ich als erstes mit der Gipfelbahn dort hinauf, um das Panorama zu geniessen und insbesondere auch den Aletschgletscher zu sehen, was mir an diesem Tag bis anhin verwehrt war. Leider war die Gipfelabfahrt noch nicht hergerichtet, also war nur eine Talfahrt per Luftseilbahn möglich.
Panorama vom Eggishorn nach Süden - zu sehen u.a. Weissmies und Laqqinhorn
Aletschgletscher, der grösste Gletscher der Alpen. Im Hintergrund Jungfrau und Mönch
Bergstation Eggishorn auf 2879 m.ü.M.
Pistenbully an der Arbeit
gegenüber das Skigebiet von Bellwald
Bis ich wieder unten ankam, war der ganze Hang "eingenebelt" mit entsprechenden Sichtverhältnissen. Besonders gravierend war das auf der stark verbuckelten Route Talegga, wo mit null Bodensicht die Buckel nicht zu erkennen waren, was auf dem Snowboard extrem unangenehm ist. Unten an der 4KSB Heimatt dann leicht bessere Sichtverhältnisse, dafür war die (steile) Piste schon sehr abgefahren, flüssiges Fahren war deswegen auch hier nicht möglich. Nach und nach wurde es etwas heller, dafür auch windiger - besonders im Bereich der 4KSB Flesch.
auf der 4KSB Heimatt
dichter Nebel an der Bergstation Flesch
Blick von der Hauptpiste zur Fiescheralp, links der Komplex mit den Luftseilbahnen
die 45PB zum Eggishorn und rechts die neue 6KSB Talegga
Blick von der schwarzen 72 zur Fiescheralp. Mit dem kleinen Doppellift in der Bildmitte kommt man zurück zu den Stationen
6KSB Talegga. Baujahr 2010, 520 Höhenmeter. Gebaut im Hinblick auf eine mögliche Erweiterung des Skigebiets.
Auf einmal riss bei der Bergstation Talegga der Nebel auf, und blauer Himmel kam hervor. So gab es doch noch einige schöne Abfahrten an der Sonne. Es war auch festzustellen, dass auf der Fiescheralp viel weniger los war als nebenan auf der Bettmeralp - Wartezeiten hatte ich so gut wie keine erlebt. Erstaunlich oft fuhr ich mit der Talegga-Bahn, hatte ich im Vorfeld doch gedacht, dass sie nur einen Ziehweg erschliesst. Dem war aber nicht so, das Startstück ist schön, und danach sich entweder für die lange Route entscheiden oder für den gut und schnell zu fahrenden Weg, der in die Hauptpisten an der Fiescheralp mündet, wo sich viele Möglichkeiten auftun.
endlich wieder Sonne
Startstück Talegga
Stimmungsbild
die lange Abfahrtsvariante - gegenüber das LSAP Gebiet Ernergalen
nochmals die 6KSB an der Sonne
Hier an der Fiescheralp kam unabhängig der äusseren Bedingungen wesentlich mehr Fahrfluss auf als in den anderen Sektoren: kaum Wegstücke, kaum Traversen auf den Pisten. Man kann nach jeder Abfahrt spontan entscheiden, wohin es als Nächstes gehen soll. Sowas wie die Hauptanlage ist dabei die 4KSB Flesch: rechterhand erschliesst sie zusammen mit der Talegga-Bahn einige "Standard"-Pisten, linkerhand die Verbindung in Richtung Bettmeralp sowie die schön trassierte schwarze 72, welche auch am Nachmittag noch gut zu fahren war.
Talstation der steilen 4KSB Heimatt
Hauptpiste zwischen den beiden Sesselbahnen Flesch und Talegga, sowie die Luftseilbahn hinauf zum Eggishorn
auf der 4KSB Flesch
noch eine Fahrt auf der Talegga, zu sehen der längere Ziehweg zurück zu den Hauptpisten
Panorama nach Süden
Irgendwann war es dann vier Uhr, und ich etwas müde vom langen Tag. Also eine letzte Bergfahrt, und dann ganz hinunter nach Fiesch. Unterhalb der 4KSB Heimatt ist es keine Piste mehr, sondern nur noch eine unpräparierte Abfahrtsroute. Einige unregelmässige Steilhänge mit schwerem Nassschnee, die an die Terza-Abfahrt der Flumserberge erinnerten, zwei längere Wegstücke, und zuunterst fast kein Schnee mehr, nur noch etwas Eis. Unten angekommen schliesslich noch 5 bis 10 Minuten Fussmarsch zur Talstation. Insgesamt mit Abstand die anspruchsvollste Abfahrt des Tages.
die letzten Sonnenstrahlen des Tages
Startstück der schwarzen 72
noch ein Blick nach Osten ins Goms
eines der Steilstücke der Abfahtsroute nach Fiesch
Die Fiescheralp hat mir doch ein Stück besser gefallen als ihre Kollegen. Bei richtig schönem Wetter wäre das 360°-Panorama vom Eggishorn mitsamt Gipfelabfahrt alleine einen Besuch wert. Allerdings ist der Hauptbereich landschaftlich ein wenig gleichförmig, die grosse Pistenvielfalt findet man auch hier nicht. So kann die Aletscharena - meiner Meinung nach - nicht ganz mit den allerschönsten Skigebieten im Wallis mithalten.
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