Das kleine Skigebiet von Tschiertschen ist etwas versteckt: Sowohl Parkplatz als auch Busstation sind vor dem Dorf platziert - um zur Talstation zu gelangen muss man durchs Dörfchen marschieren oder auf den kleinen Pendelbus warten. 2001 wurde das Skigebiet neu strukturiert; seither leistet man sich zwei Sesselbahnen, was öfters mal für finanzielle Schwierigkeiten sorgt. Neben den vier Anlagen waren auch alle Pisten noch geöffnet. An der Talstation war dann sogar mehr los als ich erwartet hatte.

Gleich zu Beginn fuhr ich ein paar mal an der KSB. Hier gibt es etwa 5 verschiedene Pistenvarianten, alle schön trassiert. Breitere Carvinghänge wechseln sich mit schmalen Stellen ab, immer wieder Kuppen, Kurven und Abzweigungen. Manche Pistenstücke, die während der Bergfahrt zu sehen waren, fand ich erst beim dritten Anlauf. Auffällig ist das abenteuerliche Schlussstück der blauen Piste direkt durchs Dorf hindurch.


Startstück der 4KSB


mit 475 Höhenmetern eine ordentliche Anlage, war zügig unterwegs


auf der gemütlichen Talabfahrt Fugglis


immer wieder ein paar Wellen auf der Piste


Talabfahrt im Dorf Tschiertschen


enger gehts nicht mehr

Natürlich hatte es einige apere oder schneearme Stellen. Aber insgesamt gute Verhältnisse - aufgefirnter Schnee, aber keine Haufenbildung, da sich einerseits die Leute gut verteilen und andererseits die Pisten am Nordosthang nicht direkt der Sonne ausgesetzt sind. Am gleichen Hang wie dei 4KSB steht weiter oben, schräg versetzt die fixgeklemmte Vierersesselbahn, deren Pisten im Vergleich kürzer und etwas steiler sind.


leere Piste Spina


nächster Lift: die 4SB Hühnerchöpf


ein schneller Skilift wäre mir persönlich da lieber


links hinten das Weisshorn von Arosa


nebenan der steile Skilift Gürgaletsch

Dritte und letzte Sektion ist der Skilift auf den Gürgaletsch. Mit fast 500 Höhenmetern auf einer Länge von 1300 Metern ein steileres Exemplar. Die linke, rote Piste war stark verbuckelt und gefiel mir darum nicht allzu sehr. Die schwarze Piste rechts des Lifts war nicht durchgehend präpariert, stattdessen gabs die Möglichkeit für Offpiste-Fahrten am sehr steilen Hang. In Kombination mit den Sesselbahnen ermöglicht der Skilift längere Abfahrten mit über 1000 Höhenmetern, persönlich gefielen mir die Pisten an den Sesselbahnen aber besser.


Skilift in der Totalen


war lange unklar, ob der Lift nächsten Winter auch noch läuft


rote Aussenrumpiste Früehschloucht


Offpiste am Gürgaletsch, im Hintergrund das Schanfigg


schön trassierte Pisten an der 4SB

Schliesslich gibt es noch den kürzeren Skilift Jochalp ganz aussen, der per Ziehweg erreichbar ist und dem Skigebiet etwas Audehnung gibt. Nichts Besonderes, aber für ein paar gemütliche Fahrten auf den rassigen Pisten diente er alleweil. Während dem Nachmittag rückten allmählich alle Pisten in den Schatten, was den Betriebsschluss um 16 Uhr 15 rechtfertigt.


Blick auf den Skilift Jochalp


auf der kurzen roten Piste Joch


Restaurant Jochalp und im Hintergrund die Westseite der Lenzerheide


auf der anderen Talseite das Skigebiet Hochwang

Tschiertschen gefiel mir deutlich besser als Brambrüesch am Morgen, alleine schon wegen der grösseren Pistenvielfalt. Von der versteckten Lage, den angespannten Finanzen und der Grösse her ein sehr ähnliches Skigebiet wie Cari im Tessin. Der Nachmittag hier war richtiges Frühlingsskifahren: warme Temperaturen, Sulzschnee, ausapernde Pistenstücke und entspannte Stimmung auf den Skipisten.