Der Hochwang ist ein kleines, sonniges Skigebiet im Schanfigg, also im Tal hinauf nach Arosa. Die Anreise per ÖV fordert ein wenig Geduld ein: man nimmt die RhB bis St.Peter-Molinis und von da an den "Regionalbus", welcher alle kleinen und kleineren Dörfer der Umgebung abklappert. Nach vielen Kehren auf der schmalen Strasse kommt man dann im Weiler Fatschel auf 1530 m.ü.M. an. Hier startet die Sesselbahn als erste Sektion des Südhang-Skigebiets. Für einmal in diesem Winter hatte ich Wetterglück: Sonne und Neuschnee.


2SB Fatschel-Triemel


die Anlage hat eine bescheidene Kapazität von 500p/h


an den Portalstützen zu erahnen: bis 1991 war das ein Skilift


kurz vor der Bergstation, oben zu sehen die zweite Sektion

Ein wenig seitlich versetzt schliesst oben auf Triemel die zweite Sektion an, der Skilift Goldgruben als Haupt-Beschäftigungsanlage. Gemäss Pistenplan gäbe es hier ganze acht Pistenvarianten. Aufgrund der starken Schneefälle - deutlich mehr als ein halber Meter Neuschnee - hatte man aber die meisten nicht präpariert. Auf der linken Seite war einzig die rote 7 mehr oder weniger direkt neben dem Lift hergerichtet, auf der rechten Seite die blaue 1 ganz aussen herum sowie die Verbindungspiste 3 zum Skihaus Hochwang. Das war natürlich ideal, um sich im Bereich der nicht präparierten Pisten im Neuschnee auszutoben.


Skilift Goldgruben oberhalb der Baumgrenze


Bergstation auf 2312 m.ü.M.


jede Menge Platz und Schnee um sich auszutoben


450 Höhenmeter bewältigt der Skilift

Leute hatte es an diesem Dienstag kaum im unbekannten Hochwang-Gebiet, so waren die Hänge noch relativ unverspurt, obwohl ich erst kurz vor 11 Uhr zuoberst im Skigebiet ankam. Am meisten gefiel es mir rechts des Skilifts, dort wo die beiden schwarzen Pisten wären. Aber auch zwischen dem Skilift und der linken Piste fand ich nette Tiefschneehänge. Zu Beginn wechselte ich zwischen diesen beiden Hängen ab - für alles andere hätte man ziemlich schieben müssen. Sowieso stellt ich bald fest, dass der Schnee schwer und schwerer wurden. Es wurde sehr warm am Südhang, und nach Mittag wurde der Schnee derart schwer dass das Fahren neben den Pisten quasi unmöglich wurde. Alsbald war dann tatsächlich keine Menschenseele mehr neben den Pisten zu sehen.


immer noch kaum verspurtes Gelände


nebenan das Arosa-Weisshorn


Aussicht auf Tschiertschen und die Skihänge der Lenzerheide-Westseite. Die Wolke rechts verdeckt das Brambrüesch-Gebiet.

Folglich befuhr ich die beiden präparierten Pisten je einmal, stellte aber fest, dass sie völlig aufgeweicht waren. Typisch für den ersten Tag nach ergiebigen Schneefällen. Flüssiges Fahren war da nicht immer möglich. Zudem war die blaue Piste zu flach und mit mehrmaligem Schieben verbunden. Der Himmel bleib leider wolkenverhangen, sonst würde man hier von den Pisten westwärts über die ganze Surselva blicken.


auf der roten Piste 7, auf der gegenüberliegenden Talseite Tschiertschen


die rote 7, hier direkt neben dem Lift


Einfahrt in die Pisten östlich des Skilifts


einzige präparierte Piste hier: die blaue 1


auf der blauen 1, genannt Rofna


wieder auf der roten 7


landschaftlich nett, aber heute schnell ausgefahren

Nachdem die Pisten oben am Skilift nicht mehr viel hergaben, fuhr ich mal die rote Talabfahrt und war sogleich angetan davon. Noch kaum verfahren, und sehr spannend trassiert als kurvenreiche Waldpiste mit zahlreichen Geländewechseln. Hirn ausschalten geht hier nicht, man wird immer wieder vom Pistenverlauf überrascht. Leider dauert die anschliessende Bergfahrt mit der Sesselbahn relativ lange. Ich fuhr dann einfach noch zweimal die beiden Sektionen in Kombination, was etwas längere Abfahrten ermöglichte.


rote Talabfahrt nach Fatschel


sehr abwechslungsreich!


kurz vor der Talstation


nochmals ein Blick auf das Skigebiet von Tschiertschen


Winterstimmung

Relativ früh musste ich mich auf den Heimweg machen, keine 5 Stunden war ich Skigebiet. Das war aber völlig in Ordnung und auch so geplant, es war ein gemütlicher Skitag ohne Hektik, bei zumindest am Morgen tollen Neuschneeverhältnissen. Sonne und frisch eingeschneite Wälder - da macht sich jedes Skigebiet gut. Was ich nicht beurteilen kann sind die zahlreichen Pistenvarianten am Skilift. Zumindest die Anzahl der Pisten sieht, für ein "2-Lift-Gebiet", abwechslungsreich aus. War jedenfalls einer der Top-Tage meiner Saison.