Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2019 verbrachten wir eine Woche Skiferien in Celerina. Seither haben die Preise im Engadin nochmals spürbar angezogen. Leider herrschte den ganzen Winter hindurch trockenes Klima im Engadin, so dass eigentlich nur Kunstschnee-Pisten offen waren. Piz Nair / Lej de la Pesch: geschlossen. Hahnensee am Corvatsch: geschlossen. Ebenso Furtschellas, Giand'Alva, Fuorcla Grischa, usw. Dazu waren die offenen Kuntschneepisten allesamt vereist und ausgelutscht. Auf eine ausführliche Beschreibung dieser Tage sei hier darum verzichtet.

Der Abwechslung halber fuhr ich einen Tag an die Diavolezza - mit bescheidenen Erwartungen. Auf den Schneekarten des SLF sah es hier dunkelrot aus, nur die beschneite Hauptpiste war offen. Während der Anreise durch das Hochtal kam dann irgendwo doch Vorfreude auf. Mir gefällt halt die abgeschiedene Lage am Berninapass, quasi im Outback. Die massive Talstation steht schon ein wenig im Niemandsland und wirkt übertrieben, erinnert aber auch an frühere Zeit, wo der Skiberg noch beliebter war. Leute hatte es auch nicht viele, so wartete ich gespannt auf die 9-Uhr-Kabine. Und Sahara-Staub würde es diesmal sicher nicht geben.

Celerina morgens mit frostigen -20°C

Warten auf die erste Bergfahrt

Panorama: Piz Palü und Bellavista

Panorama: Piz Bernina und Piz Morteratsch, über dem Morteratsch Gletscher

Wie bereits gesagt, meine Erwartungen waren tief, doch ich wurde positiv überrascht. Der Schnee auf den Pisten war erstaunlich griffig. Offenbar hat die Muldenlage der Hauptpiste gut getan. Kein Vergleich zu den Eisbahnen der Corviglia. Die geringe Frequentierung half sicher auch ein Stück weit. Insbesondere in der Mulde des Resteisfeldes waren die Pistenbedingungen gut.

Station Diavolezza, betrachtet von der Sesselbahn-Station

Pisten auf dem ehemaligen Diavolezza-Firn

kaum Schnee neben den Pisten

Kabine der Luftseilbahn

tolle Hauptpiste

auch der Zielhang war in super Zustand

Die Luftseilbahn fuhr durchgehend im 20-Minuten-Takt. Mit viel Hetzerei wäre es vermutlich möglich, einen Zyklus zu schaffen, aber ich wollte das nicht riskieren. So machte ich den Zyklus jeweils in 40 Minuten, ergänzt mit einer oder zwei Fahrten an der kurzen 4KSB, wo es kaum Leute hatte, während an der Luftseilbahn die Kabinen nicht ganz zur Hälfte gefüllt waren. Die zweite Abfahrt an der Luftseilbahn machte ich nonstop, das war schon genial bei der gut präparierten und leeren Piste.

auf der kurzen 4KSB

Einfahrt in die direkte Hauptvariante

wieder weiter unten

gegenüber das Val da Fain

Station Diavolezza

Überblick über die verschiedenen Varianten an der 4KSB

Auch so, bei eigentlich nur einer geöffneten Piste, wurde mir nicht langweilig, schade ging nicht mehr. Gegenüber an der Lagalb wurde während der ganzen Woche Schnee zusammengeschoben, um ebenfalls eine Piste öffnen zu können, danach waren es wenigsten zwei Pisten. Insgesamt vier mal konnte ich die Diavolezza-Abfahrt machen, danach gings um 11:30 bereits wieder mit dem Bus retour nach Celerina.

KSB und Pisten in der Totalen

die Lagalb nebenan wurde vorbereitet

mit 3.5 Kilometern eine schwere Anlage

Zielschuss vor der Talstation

ausfahrende 125er Kabine

letzter Blick zurück

Während des Morgens überlegte ich ab und zu, wie das Skigebiet mit den angedachten Sesselbahnen Bondo und Collinas aussehen würde. Das Spannende an der Diavolezza ist schon, dass sie als Pass-Skigebiet mit zwei Skibergen eine einzigartige Struktur hat mit Anspruch. Einfach schade, dass ich hier noch nie bei richtig guten Bedingungen sein konnte.