Ich fand einen Ausweg: ab Neuchâtel fuhr ich früh morgens mit dem Linienbus bis nach Villiers im Val-de-Ruz, und machte mich von da aus zu Fuss auf den Weg ins Skigebiet. Nicht entlang der Hauptstrasse, sondern über Feldwege. Mit 150 Höhenmeter schweisstreibend, aber nach 35 Minuten kam ich etwas oberhalb der Talstation im Skigebiet an, kurz nach Betriebsbeginn und somit auch viel früher als mit dem Skibus. An der Talstation in der Kältemulde herrschten -10 Grad, ich kaufte mir für den Morgen eine Zweistundenkarte für günstige 18 Franken.
Zu Beginn lag der Hauptlift noch vollständig im Schatten, im Verlaufe des Vormittags rückten mehr und mehr Meter an die Sonne. Das Gelände ist abwechslungsreich: unten offene Parklandschaft, gemütlich aber nicht zu flach, dann die bewaldete Steilstufe, und ganz oben eine sonnige Hochebene. Dafür, dass Crêt du Puy mit seinen zwei Liften gerade so als Skigebiet durchgeht, ist das ganz ordentlich. Als erstes versuchte ich die mittlere, rote Piste. Die Traverse bei der Wald-Ausfahrt war steinig und holprig, aber die anschliessende Passage auf dem offenen Hang war genial. Griffige, knackige Unterlage, man konnte es richtig krachen lassen und die Kurven in den Schnee drücken.
In der unteren Hälfte waren fünf verschiedene Pisten präpariert, mehr als der Pistenplan hergibt. Manche schmaler, manche breiter, manche etwas versteckt. Alle ungefährt gleich schwierig. Teilweise wurde auch der Schnee ausserhalb der Pisten auf Vorrat zusammengeschoben, damit das Skigebiet möglichst lange vom Schnee profitieren kann. Bei der zweiten Abfahrt nahm ich die schwarze Piste, die aus einen kurzen, schneearmen Steilhang und anschliessendem Ziehweg zurück zu den anderen Pisten besteht.
Danach kamen die beiden blauen Pisten an die Reihe. Da der Lift fast zwei Kilometer Länge aufweist, dauerte das alles, ich hatte leider keine Zeit mehr für eine fünfte Fahrt, da ich den einzigen Skibus um 11:15 zweingend erwischen musste, um das zweite Skigebiet auch noch zu erreichen. Stattdessen fuhr ich noch zweimal am kurzen und langsamen "Nebenskilift" Balère.
Der Morgen ging viel zu schnell vorbei, ich hätte es hier locker doppelt so lange ausgehalten. Im Nachhinein wäre ich besser noch eine Halbstunde früher angereist. Vor allem die unteren Hänge am Hauptlift hatten es mir angetan, so rassige Pisten habe ich kaum je in einem Kleingebiet angetroffen. Auch insgesamt machte Crêt-du-Puy einen guten Eindruck, beispielsweise gibt es noch einen Seillift als Verbindung vom Parkplatz zur Talstation hoch, oder einen weiteren Seillift für Anfänger direkt beim Restaurant. Gefiel mir besser als die Skigebiet am Vortag im Berner Oberland. Einziger Negativpunkt, dass man im Skigebiet keine Aussicht auf die Alpen hat.
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