Mit der Unterkunft in Grimentz war völlig klar, dass wir nicht nur im Skigebiet von Zinal sondern auch im "normalen" Skigebiet von Grimentz fuhren. Eigentlich wollten wir auch noch einen Tag nach St. Luc und Chandolin, aber bei dem schlechten Wetter hätte sich die Anreise quer durchs Tal nicht gelohnt. Auch in Grimentz waren die äusseren Bedingungen grenzwertig, halbwegs akzeptabel wars nur am Freitag Nachmittag, als wir von Zinal kommend noch eine kurze Runde durchs Skigebiet Bendolla drehten.

Wie morgens in Zinal mussten wir auch hier feststellen, dass sich aussergewöhnlich viele Leute im Skigebiet tummelten, aber mindestens verteilen sie sich hier wesentlich besser. Allerdings mag ich mich nicht daran erinnern, jemals zuvor fünf Minuten an der KSB Grands Plans angestanden zu haben. Da dort gerade die Sonne durchdrückte, machten wir eine Wiederholungsfahrt mit der Piste Chaché, an der ich selten vorbeikomme. Danach gings Schritt für Schritt rauf zu den Becs de Bosson.


Talstationen in Grimentz: links die Gondel, rechts die Luftseilbahn


Standardblick von Bendolla ins Skigebiet


blaue Piste Chaché ganz aussen an der Sesselbahn Grands Plans


an der Bergstation Tsarvaz mit Blick auf den Becs de Bosson Schlepper

Danach gabs eine Première für mich mit der "Bonvin", die meistens gar nicht markiert ist: eigentlich eine unscheinbare Abfahrtsroute, diesmal aber ziemlich schmal gepistet und eine nette Ergänzung. Anschliessend einmal die "normale" rote Piste am Stangenschlepper Lona 1 und einmal die Kombination Couloirs-Tsayet. Tja, in Grimentz fuhr ich immer am liebsten an den beiden Lona-Stangenschleppern: schnelle Liftfahrt, variantenreiche und steile Pisten und eine landschaftlich interessante Geländekammer. Nun ist das passé, ab nächstem Winter wird sich im Skigebiet mit der neuen Sesselbahn "Col du Pouce" einiges ändern. Zum Beispiel dürfte dann der zukünftige Startabschnitt der roten Piste (also die Einfahrt in die Lona-Geländekammer) überfüllt sein, die vom Gelände her natürlichen Abfahrten von zuoberst bis zur heutigen Talstation Lona 1 werden nicht mehr direkt erschlossen und man muss jedes Mal ganz runter nach Bendolla. Vielleicht wurde die Bonvin-Route auch in diesem Hinblick als Piste getestet.


auf der gewalzten Route Bonvin am Stangenschlepper Lona 1


eine ziemlich schmale Piste entlang dem Skilift-Trassee


Bergfahrt im Lona 1, ganz rechts die Bonvin-Route


Lona 2 in der Totalen


schwarze Piste Couloirs


Ausfahrt mit der roten Tsayet

Zum Tagesabschluss gönnte ich mir ein Zückerchen mit der schwarzen Lona von zuoberst bis zuunterst. Auch sie wird nun auf dem Pistenplan vermarktet, um mehr Skifahrer darauf zu leiten, was sofort spürbar wurde. Besonders gefiel mit das etwas flachere Mittelstück. Die Steilhänge unten waren nicht mehr frisch präpariert und ausgefahren, der Schnee war knapp. Der Schlussabschnitt auf der "normalen" Talabfahrt schliesslich war völlig aufgesulzt und verbückelt, kein Wunder bei den sehr warmen Frühlingstemperaturen.


ziemlich ausgefahren der erste Steilhang der schwarzen Lona


Blick zurück mit dem steilen Skilift Lona 2


weiter unten dann weniger los


hier eine wirklich schöne Piste


weiter unten wurde der Naturschnee etwas knapp


völlig verbuckelte Talabfahrt nach Grimentz

Am Samstag Nachmittag war das Wetter bereits mies, viel Zeit hatten wir auch nicht mehr, so ergaben sich bloss wenige Fahrten an den KSBs Grands Plans und Tsarvaz sowie einmal zur Abwechslung mit dem denkbar lahmen Stangenschlepper Marenda. Noch schlechter war es am Sonntag: unten Starkregen bei 10 Grad, oben Sturm und Nebel, die meisten Anlagen blieben zu. Zunächst blieb uns nicht viel anderes übrig als zwei Abschiedsfahrten mit der 2SB Les Crêts, dann noch einmal die Piste Tsayet. Die Talabfahrt im weichen Nassschnee war hingegen erstaunlich schön zu fahren, da sie am Morgen früh noch frisch präpariert und quasi unbefahren war. Aber bei dem Regenwetter beendeten wir den Skitag bereits um 11 Uhr.


eine Fahrt im superlangsamen Skilift Marenda


schwarze Piste Les Crêts bei Sturm und Regen


Bergfahrt mit der 1977 gebauten Sesselbahn


Steilhang der Piste Crets


6KSB Tsarvaz


Talabfahrt Forêt


Zielhang vor Grimentz

Schade, dass das Wochenende dermassen verregnet war. Viel vom Skigebiet Grimentz hatten wir wirklich nicht, so waren wir beispielsweise nie am Stangenschlepper Orzival, und am Skilift Becs de Bosson ergaben sich auch keine Wiederholungsfahrten mehr. Mit der neuen Sesselbahn "Col du Pouce" wird sich die Struktur des Skigebiets grundlegend ändern, zudem wird dann die obere Hälfte der Bahntrassee von weit her sichtbar sein, während derzeit die Stangenschlepper dezent durch Geländekammern führen. Das Gesicht des Skigebiets wird sich jedenfalls markant wandeln.