Zu Fuss kam ich vom Anfängergebiet Zinols an die abgelegen Talstation des "richtigen" Skigebiets von Bergün, auf 1400NN. Zwei Sektionen 2SB, als oberste Sektion ein Skilift, aber ich wusste nicht so recht, wie viel Abwechslung das kleine Skigebiet bieten würde. Jedenfalls dauerte es ewig, bis die untere 2SB ihre 600 Höhenmeter bewältigt hatte. Die obere 2SB war dann etwas schneller. Schon jetzt war klar, dass an diesem sonnigen Südwesthang bereits wieder zuwenig Schnee lag, deshalb war auch die schwarze, direkte Piste an der zweiten 2SB noch nicht präpariert.


eingeschneite Albulastrasse auf dem Weg zur Talstation


mehr als 20 Minuten dauert die Bergfahrt auf der langen ersten 2SB


kurz vor der Bergstation auf Pros da Darlux


im Anschluss die zweite 2SB auf die Alp Darlux


hier irgendwo wäre die schwarze Piste


wurde 1993 als Ersatz für einen sehr steilen Skilift gebaut

Der Skilift Piz Darlux liegt versteckt in einer Geländekammer und ist deshalb erst oben von der Station Alp Darlux aus einzusehen. Hier, oberhalb der Baumgrenze, lag jetzt genügend Schnee, und die Abfahrten machten vom ersten Meter an Spass. Dank den vier Pistenvarianten gabs genügend Platz, die Hänge weisen eine ideale Neigung auf, und mit den 350 Höhenmetern ergibt sich ein flüssiger Fahrrythmus.


Skilift Piz Darlux in der Totalen


306 Höhenmeter macht der Skilift


das letzte Stück nach der Kurve


Start der Pisten


Zielhang auf der sonnigen Hauptpiste

Klar, da es die einzige richtige Beschäftigungsanlage von Bergün ist, gab es manchmal drei Minuten Wartezeiten, teilweise auch verursacht durch den verwirrten Liftangestellten. Aber damit liess es sich gut leben. Am meisten gefielen mit die beiden mittleren roten Pisten: wegen der Breite, der Neigung, und auch weil hier in der Muldenlage der Schnee am besten war. Auf der linken Seite des Skilifts wird ergänzend eine Aussenrum-Piste präpariert. Die blaue Gratpiste war dagegen weniger interessant, sie wird aber benötigt, um vom Skilift zur Alp Darlux zu kommen. Einmal fuhr ich auch an der Talstation vorbei, runter nach Pros da Darlux, aber jene Piste war schon bald ein Ziehweg, also gleich wieder rauf an den Skilift.


auf der roten Aussenpiste...


... wo es bald wieder zurück in die Mulde geht


tolle Carvinghänge


die beiden rassigen mittleren Pisten


auf der blauen Gratpiste

Nach mehr als zehn Wiederholungsfahrten am Skilift machte ich mich auf, zu Fuss auf den 2641 Meter hohen Piz Darlux zu steigen, da der Skilift deutlich weiter unten endet. Immer wieder gefällt mir die Atmosphäre, nur wenige Meter neben dem Skigebiet alleine auf einem Gipfel zu stehen und die Natur zu geniessen. Zwar nicht die Top-Aussicht hier, aber immerhin öffnete sich der Blick zum Piz Kesch. Und als Belohnung für den anstrengend Aufstieg gabs einen kurzen, noch unverspurten Tiefschneehang oberhalb der Bergstation des Skilifts.


Überblick über die vier Pisten am Schlepper


Bergstation der mittleren 2SB auf der Alp Darlux


Gipfelimpression auf dem Piz Darlux


Gipfelpanorama in Richtung Tiefencastel, unten noch zu sehen die Alp Darlux

Um nicht allzuspät zuhause zu sein, machte ich mich bereits gegen 15 Uhr auf die lange Talabfahrt. Ab Pros da Darlux ist sie interessant trassiert: Kurven, Engstellen, kurze Steilhänge, Brücken, zwei Mal im engen Tunnel unter der Eisenbahn hindurch. Aber offensichtlich noch zuwenig Schnee und zu schattig, so war die Talabfahrt fast durchgehend vereist und abgerutscht, auch mehrere apere Stellen mussten umfahren werden. So war es doch richtig, dass ich sie nur zum Schluss ausprobierte, zusammen mit der langsamen 2SB hätte sich eine frühere Wiederholungsfahrt nicht gelohnt.


auf der roten Piste unterhalb des Skilifts


die ziehweg-artige rote Piste an der mittleren 2SB


erster Hang der Talabfahrt


schmaler Bahnübergang auf der Talabfahrt


zurück in Bergün

Während in den Grossraumgebieten rund um Bergün Grosskampftag war, hatte ich hier doch meinen Frieden auf den Pisten. Darlux ist in der Tat ebenfalls ein kleines Skigebiet, die 1200 Höhenmeter kommen hauptsächlich von den beiden Zubringer-Sesselbahnen. Nicht so erwartet hatte ich, dass der Skilift eine richtig starke Beschäftigungsanlage ist, an der ich zahlreiche Fahrten machen konnte. So war das ein gelungener Saisonauftakt.