Zum dritten Mal war ich im Parsenngebiet, zum dritten Mal in Kombination mit einem anderen Skigebiet der Region und damit auch zum dritten Mal nur einen halben Tag. Diesmal nach dem Morgen am Rinerhorn. Die zwei, drei Stunden boten mir die Möglichkeit, ein paar noch nicht gefahrene Lifte zu benützen, einige zusätzliche Pisten kennenzulernen, und natürlich auch einmal mit der Schiferbahn zu fahren. Vor allem sollte es dann als speziellen Abschluss eine nicht alltägliche Talabfahrt über 2000 Höhenmeter geben.

Mit dem Ortsbus brauchte ich für den Wechsel von Davos Glaris zur Parsennbahn knappe 20 Minuten. Die fuhr mir zwar gleich ab, aber dank dichtem Takt gings trotzdem bald aufwärts. Oben auf dem Weissfluhjoch wählte ich gleich noch die Gipfelbahn. Oben war jetzt definitiv kein schönes Wetter mehr, mittlerweile war es auch schon fast 15 Uhr. Ich wählte die Ostabfahrt, und anschliessend die blaue Piste ins Meierhofertäli. Hier fuhr ich vor bald sieben Jahren schon nach Davos Wolfgang. Jetzt auch eine Bergfahrt mit der Sesselbahn, dabei zeigte sich die Sonne wieder ein wenig.


Gipfelpanorama von der Weissfluh


Weissfluhjoch mit einem halben Dutzend Bahnen


4KSB Meierhofertälli


eine eher flache Beschäftigungsanlage

Als nächstes wählte ich die blaue Totälpli-Piste. Hier war sehr viel los, die Piste war entsprechend zerfahren. Unten dann eine sehr lange Schlange an der 4KSB. Auch wenns nach mehr Warterei aussah als es vermutlich gewesen wäre, darauf hatte ich keinen Bock. Also noch etwas weiter gefahren, und mit dem Doppelschlepper Furka hoch. Zuerst überlegte ich mir auch eine Fahrt am Seetäli, dann hatte ich aber schon die Abzweigung verpasst. Die Furkapisten sahen eigentlich gut aus, aus Zeitgründen gabs aber keine Wiederholungsfahrt.


imposante Stütze der Schiferbahn


Weissfluhgipfel


blaue Piste Totälpli


düstere Stimmung am Totälpli


auf den Furkaliften

Wie jedes Mal gabs eine rassige Abfahrt an der ewig langen Schiferbahn. Wieder quasi in einem anderen Tal, wieder an einem Hang mit anderer Ausrichtung, diesmal Nordost. Leider frisst die Schiferbahn immer viel Zeit weg. Zurück auf dem Weissfluhjoch dann ein zweites Mal hinauf auf den Gipfel. Jetzt war es bereits nach 16 Uhr, aber der starke Föhnwind vertrieb die Wolken, und es wurde nochmals richtig sonnig.


auf der langen Schiferpiste


Mittelstation Obersäss


an der unteren Sektion


Radarturm auf dem Weissfluhgipfel


Aussicht nach Osten

Dann als genialen Abschluss die riesig lange Talabfahrt über Schifer hinunter bis nach Küblis auf noch 800 m.ü.M. Angesichts der warmen Temperaturen war ich schon sehr überrascht, dass diese Talabfahrt noch befahrbar sein sollte. Nun, zunächst wählte ich die mir noch unbekannte Aussenvariante "Gauder" an der Schiferbahn. Hier war der Schnee teilweise schon ziemlich knapp, präpariert wurde die Variante auch länger nicht mehr, aber das ist ja für die letzte Abfahrt völlig egal, weil man es gerade an der Abendsonne gemütlich nehmen kann, auch die kurzen Schiebestücke störten da nicht gross. Es dauerte schon eine ganze Weile bis zur Talstation Schifer.


bald zurück bei der Schiferbahn


6EUB und Skilift Kreuzweg


letzte Minuten an der Abendsonne


auf der Piste Gauder


Abendstimmung


coupiertes Pistenstück

Es folgten einige Strässchen, gepaart mit schneearmen Pistenabschnitten. Drei, vier Mal Brett abschnallen. Grenzwertig, aber gerade noch fahrbar. Teilweise war es schwierig, in den Schneeresten den Pistenverlauf zu erahnen, da die Pistenmarkierungen an den ausgeaperten Hängen auf den Boden gefallen waren. Beim letzten Bord musste man kurz übers Grüne springen, Augen zu und durch. Dann ging es zu meinem Erstaunen wirklich bis fast ganz runter nach Küblis. 2000 Höhenmeter am Stück waren das.


auf der Talabfahrt nach Küblis


geradeso fahrbar


vorausschauendes Fahren war hier angebracht

Die Zeit im Parsenngebiet ging diesmal viel zu schnell vorbei. Die Pisten waren in viel besserem Zustand als erwartet, nix mit Sulzhaufen oder Ähnlichem. Das spannende hier im Gebiet ist, mit jeder Abfahrt wieder in einen neuen Talkessel aufzubrechen. Beispielsweise fürs Dorftälli blieb diesmal keine Zeit mehr, ebenso nicht fürs Seetäli oder einen Abstecher an die Hänge am Gotschnagrat. Die Kübliser Talabfahrt war ein gelungener Abschluss eines langen und überraschend guten Tages rund um Davos.