Nach dem Morgen im Madrisa-Gebiet war noch ein Kurzbesuch am Parsenn geplant. Per Dorfbus sind die beiden Sektoren bequem verbunden. Etwas später als ursprünglich vorgesehn gings mit den beiden eindrücklichen Luftseilbahnen hinauf auf den Gotschnagrat, den ich um Punkt 14 Uhr erreichte. Dies ist quasi das Einstiegsportal von Klosters aus.


Blick hinüber zur Madrisa mit den Doppelskiliften


Panorama zum Davoser See

Die Schwarzseealp-2KSB wurde erfreulicherweise nochmals geöffnet, allerdings ohne präparierte Piste. Trotz knappen Schneeverhältnissen an diesem Sonnenhang war dies eine erfreuliche Abwechslung. Danach liess ich die Lifte Gruobenalp und Parsennmähder aus und begab mich in Richtung Parsennhütte, wozu leider sehr viel Schieberei vonnöten ist. Nach und nach löste sich die Wolkenschicht auf, nun wurde es frühlingshaft warm.


Schwarzseealp-Hänge


wieder bergwärts mit der 2KSB


Paradehänge zwischen Weissfluhjoch und Parsennhütte

Am Seetäli machte ich die erste Pistenabfahrt im Parsenngebiet, leider mit einer gewissen Enttäuschung. Der Schnee von Minute zu Minute schwerer. Die eher gering frequentierte Piste war bereits extrem ausgefahren, alles voll von unregelmässigen Schneehaufen und Eisflächen. Anschliessend begab ich mich in die dichtfrequentierten, zentralen Hänge – zunächst an den Furkaliften und dann am Totälpli.


Übersicht über das Seetäli, links auch der Doppelskilift Furka


Totälpli-KSB und die PB Parsennhütte-Weissfluhjoch


Furkalifte, gekreuzt von der Parsennhütten-Bahn


von der Bergstation auf dem Kamm öffnet sich der Blick zur Schiferbahn...


... und zum Weissfluhgipfel (2860 m.ü.M.)

Nach und nach lief die Zeit davon. Das war nicht weiter schlimm, da man in 2-3 Stunden sowieso nur einen Streifzug durchs grosse Gebiet unternehmen kann. Vom Totälpli aus ging es weiter aufwärts zum Weissfluh-Gipfel. Leider machte sich kein "Gipfel-Feeling" breit wie es z.B. am Rothorn der Lenzerheide oder am Schilthorn der Fall ist. Dafür war alles etwas zu breit und zu wenig steil.


Bergfahrt in Richtung Weissfluhjoch


vor dem gigantischen Seilbahnknotenpunkt auf 2693 m.ü.M.


Gipfel-Pano nach Süden


sehr ausgebeulte Gipfelabfahrt


Weiter unten vor dem Hauptertäli-Skilift, obendran die Bergstation der 6KSB Parsenn-Rapid. Wirklich viele Stationen hier.

Ich hatte grosse Vorfreude auf die lange Abfahrt Richtung Schifer. Leider war sie oftmals eine Spur zu flach, gerade beim bremsenden, schmierigen Schnee. Landschaftlich dürften dies die schönsten Pisten im Gebiet sein. Es war nicht erstaunlich, dass trotz der grossen Kapazität 15 Minuten Wartezeit an der Gondelbahn angesagt waren. So dauerte der ganze Umlauf (Abfahrt, Anstehen, Bergfahrt) mehr als 40 Minuten.


Fahrt Richtung Kreuzweg-Schifer


ewig-lange Abfahrt mit mehr als 1000 Höhenmetern


schöne, filigrane Fachwerkstützen der Schiferbahn, Marke Von Roll. Bahn hat mit 5 Kilometern Überlänge.


Piste an der unteren Sektion


Blick vom Weissfluhjoch in Richtung Davos. Durch dieses Tal kommen die Standseilbahn sowie die 6KSB Parsenn Rapid hinauf; gegenüber das Skigebiet Jakobshorn.

Eigentlich wollte ich nochmals auf den Gipfel, um über die Pisten 1 und 24 die andere route an der Schiferbahn auszuprobieren. Doch dafür blieb wegen dem nahenden Betriebsschlus keine Zeit mehr. Weil ich mittlerweile ziemlich müde gewordn war, verzichtete ich auf einen Abstecher ins Hauptertäli oder zum Parsenn-Rapid, denn viel Neues war dort nicht zu erwarten. Die Route in Richtung Wolfgang war eine der wenigen noch geöffneten Talabfahrten und darum ideal für meinen Rückweg. Schwarz und nicht präpariert, dazu der schwergewordene Schnee: es gibt Einfacheres. Trotzdem versuchten sich einige, die es besser nicht probiert hätten..


eindrückliche Stützenhöhe der Schiferbahn


ein letzter Blick zum Weissfluhjoch, diesmal aus dem Meierhofer-Täli


Talstation der 4KSB


mitten in der Route ins Tal


ein Blick zurück


letzter Steilhang vor der Passhöhe Wolfgang

Damit kenne ich nun alle grossen Mittelbündner Skigebiete. Der Besuch im Parsenn-Gebiet war zu kurz für ein konkretes Urteil. Schade, dass sowohl auf wie neben den Pisten der schwere Schnee ein flüssiges Fahren ohne Krampf und Kampf verunmöglichte. Spannend scheinen mir die zahlreichen Talabfahrten in verschiedenste Richtungen zu sein. Vom landschaftlichen und von der Abwechslung im Skigebiet scheint mir Davos nicht mit den Konkurrenten Laax und Lenzerheide mithalten zu können. Dennoch war es spannend, mit einigen wenigen ausgewählten Pisten einen ersten Eindruck zu erhalten.