An diesem Föhntag schien mir das Rinerhorn ein vernünftiges Ziel zu sein, da etwas inneralpin geschützt und die verschiedenen Skilifte nicht allzu windanfällig sein sollten. Leider zieht sich die Anreise mit der Rhätischen Bahn über Chur, Thusis und Filisur - sozusagen hintenherum - in die Länge. Ich kaufte mir nicht die Rinerhorn-Tageskarte, sondern das etwas teurere Ticket für alle Skigebiete von Davos, um mir für den Nachmittag alle Optionen offen zu halten.


Talstation in Davos Glaris auf 1460 m.ü.M.


erste Fahrt mit dem Skilift Juonlimeder


Aussicht am Ausstiegspunkt


nebenan das Jakobshorn schon ganz an der Sonne


Verbindungspiste zum Skilift Hubel

Früh morgens war nur der Skilift Hubel ganz links aussen an der Sonne, und auch da nur die blaue Piste Rügg ganz ausssen. Über Nacht waren alle zuvor aufgefirnten Pisten gefroren, so wars jetzt überall aalglatt zu fahren und war zu Beginn kein Vergnügen. Nach und nach wurden dann einige Pistenabschnitte dank Sonneneinstrahlung etwas weicher, aber die rote Piste blieb teilweise total vereist. Etwa fünf Fahrten machte ich hier, dann wechselte ich zurück zum Hauptlift Juonlimeder in der Mitte des Skigebiets.


auf der sonnigen Piste Rügg


oben im Dreieckslift Hubel


mittlerweile auch unten etwas Sonne


rote Piste Hubel


sehr hart, teilweise blankes Eis

Landschaftlich ist der Doppellift Juonlimeder nicht besonders, die Neigung bleibt praktisch konstant gleich. Links und rechts gibts je eine breite Pistenautobahn, die schwarze Piste war leider nicht offen. Trotzdem machte es Spass, hier zu fahren, denn die Pisten waren griffiger als zuvor am Hubel-Skilift, und da der Skilift mit ordentlich Tempo unterwegs war, dauerte die Bergfahrt jeweils nur wenige Minuten. So ergab sich ein sportlicher Rhythmus, ganz anders als zuletzt auf der Wolzenalp. Der stürmische Wind im oberen Drittel störte weder bei der Berg- noch bei der Abfahrt.


Pisten am Hauptlift Juonlimeder


breite Carvingautobahn


macht 450 Höhenmeter am Stück


eine Fahrt mit dem Trainerlift


nur der linke Lift in Betrieb

Weniger gefallen hat mir die letzte Hauptanlage: der Doppellift Nüllisch rechts oben im Skigebiet. Oben zwar noch hübsch durch ein Hochtal trassiert, aber die Pisten waren ziemlich beliebig, besonders die blaue Standard-Piste. Nichts, an was man sich erinnern würde. Ausserdem war der untere Steilhang immer noch vereist. Mittlerweile wurde der Himmel auch immer bedeckter und bedeckter, was sich gerade hier in der südlichsten Ecke des Skigebiets auswirkte.


Skilift Nüllisch


auf der Nüllipiste, rechts vom Lift die blaue Standardpiste

Blieben noch die Talabfahrten. Wegen Schneemangel geschlossen war die schwarze Aussenrum-Abfahrt "Brand. So fuhr ich zweimal die rote Spina-Abfahrt und einmal die blaue Rieder-Abfahrt. Während letztere vor allem aus Ziehweg besteht, war erstere nett zu fahren. Grösstenteils ist sie der Falllinie nach trassiert, wie die Pisten oben am Juonlilift. Da hier unten deutliche Plusgrade herrschten, waren verschiedene Hänge schön aufgefirnt, am letzten Steilhang gabs dann sehr schweren Sulzschnee. Interessant fand ich, wie die beliebte Schlittelpiste an der Gondelbahn unabhängig von den Skipisten trassiert wurde, so gibt es für die Schlittler einige Tunnels unter den Skipisten hindurch.


auf der Spina-Talabfahrt


Rieder-Talabfart an der Gondelbahn


eine mittlerweile bereits 30jährige Garaventa-Bahn


beim Weiler Spina

Bis um Viertel vor zwei blieb ich am Rinerhorn. Dank den durchwegs steilen Anlagen und den schnellen Skiliften kommt man hier ordentlich auf Höhenmeter. Schnee gabs auch überall genug, das hatte ich so nicht erwartet. Das Skigebiet selbst ist nichts Besonderes, nicht allzu gross, alles am gleichen Hang und allgemein Durchschnittskost. Für einen Erstbesuch wars aber ok und es gibt ja immerhin 1000 Höhenmeter am Stück. Per Skibus wechselte ich weiter nach Davos Platz, um noch für kurze Zeit im Parsenn-Gebiet zu fahren.