Sowohl während unserer Winterferien ein Jahr zuvor in Flims wie auch bei einem früheren Schlechtwetter-Besuch im Winter 17/18 in Laax waren einige wesentlichen Teile des Skigebiets nicht geöffnet. Namentlich die Sattel-Abfahrt sowie die beiden Sesselbahnen Treis Palas und Lavadinas, welche ich beide noch nicht kannte. Deshalb wollte ich bei Gelegenheit nochmals vorbeischauen und dabei einen Schwerpunkt auf diese Bereiche legen. Nun war es soweit, bis auf die Foppa-Naraus-Achse war an diesem Frühlingstag alles offen, so sollte ich meine Saison hier beenden.

Wie üblich erfolgte der Einstieg am Arena-Express, auf Scansinas wechselte ich aber gleich rüber zur Mutta Rodunda Bahn. Da dort im Gegensatz zu meinen letzten paar Besuchen alle Pisten präpariert waren, fuhr ich einmal auf der steinharten schwarzen 16, bevor ich nach der nächsten Bergfahrt auf direktem Weg über La Siala zum Vorab-Gletscher wechselte. Dort wartete schliesslich die Sattel-Abfahrt, pistenmässig eines der Aushängeschilder des Skigebiets. Mein Plan war, die Hauptziele alle am Morgen ansteuern, bevor sie eventuell wegen Nassschnee-Lawinen geschlossen würden.


Einfahren an der Mutta Rodunda


die schwarze 16 war auch präpariert


Aussicht von der Bergstation Siala


Einfahrt Siala West, mich zog es aber direkt weiter zum Vorab


Starthang der Sattel-Abfahrt

Die Sattel-Abfahrt ist und bleibt eine landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Hintenrum-Abfahrt. Mit der neuen Lavadinas-Bahn gehen zwar nur etwas mehr als 100 Höhenmeter verloren im Vergleich zur früheren Talstation des Alp Ruschein Sessels, aber die Bahn kommt jetzt halt relativ früh ins Blickfeld und bald schon fährt man auf der Piste direkt neben der Bahn. So ging leider auf der unteren Hälfte der Abfahrt das spezielle Flair verloren. Immerhin haben sich die Wartezeiten dank den 1800 p/h spürbar verkürzt, vorausgesetzt keine Störungen oder egoistische Menschengruppen, die den Eingangsbereich versperren, aber trotzdem nicht auf die Bahn wollen (wie es gerade der Fall war).


gegenüber das Skigebiet Obersaxen zu erahnen


immer noch eine tolle Skiabfahrt


bereits in der Nähe der Lavadinas-Bahn


die Lavadinas-KSB in der Totalen


gewöhnungsbedürftiger Schwenkmechanismus


Ausblick von der Bergstation Fuorcla Sagogn

Die verschiedenen Bahnen auf neuer Trassee wurden bekanntlich grossspurig als "Revolution am Berg" angekündigt. Immerhin, weg von der neu erschlossenen Fuorcla Sagogn wurde ein neuer Hang mit zwei Pisten erschlossen. Zunächst nahm ich die rote 36 runter nach Fuorcla, immerhin 400 Höhenmeter. Dann rauf auf den Crap Masegn und auf der ehemaligen Alp Ruschein Piste wieder zurück zur Lavadinas-Bahn. Schade, dass jetzt nur noch die obere Hälfte dieser Piste erschlossen wird, danach geht es auf einer kurzen Traverse rechts weg. Die untere Hälfte war ein genialer Carving-Hang, der nun leider der neuen Bahn zum Opfer gefallen ist. Dafür hat jetzt auch diese Pisten "Hintenrum-Charakter".


auf der 36 nach Fuorcla


Mittelstation Furocla der Berg-Tal-Berg-Gondel zum Vorab


ehemalige Alp Ruschein Piste


weiter unten, war ordentlich was los auf dieser Piste


diesmal wählte ich die 38 und 31

Erneut machte ich die Runde mit der Lavadinas-Bahn und der Gondel auf den Crap Masegn, zusammen ergibt das eine interessante Art Schneeschaukel mit Hintenrum-Pisten. Danach legte ich zwei Wiederholungsfahrten am neuen Treis Palas Sessel ein. Die Piste kannte ich zwar schon von 2012, aber noch nicht die Anlage. Nun ja, eher kurz, erschliesst nur eine Piste direkt, ist auch eher als Ergänzung zur Luftseilbahn vom Crap Sogn Gion auf den Crap Masegn gedacht. Dann fuhr ich einmal die knackige schwarze 41 runter nach Fuorcla, auch dies ein Hang, der bei den Ferien im Winter zuvor zu kurz gekommen war.


am Crap Masegn


die eher kurze Treis Palas Piste


2012 wurde diese 6KSB auf neuer Trassee gebaut


Starthang am Crap Masegn


auf der schwarzen 41

Nun nochmals die ehemalige Ruschein Abfahrt vom Crap Masegn zur Lavadinas-Bahn. Früher oder später wollte ich die Sattel-Abfahrt ein zweites Mal machen, zunächst schlug ich aber von der Fuorcla Sagogn den Weg nach Sogn Martin zur La Siala Gondel ein. Immerhin war die entsprechende Piste (die blaue 38) auch neu für mich. Die Siala-Gondel war gut besucht, vor allem auch weil es an diesem Traumtag immer wärmer wurde und die Gäste in die Höhe strömten. Ich machte ein Wiederholungsfahrt an der Siala Ost, danach die Siala West runter nach Fuorcla und von dort via Gondel und Gletscherlifte rauf auf den Vorab-Gipfel.


Siala Ost


auf der roten 12, auch so eine Laax-typische Panorama-Piste


unterhalb der ehemaligen Siala-Talstation, wie immer war dieses Pistenstück dicht befahren


jetzt doch noch auf der Siala West


Vorab Gletscherlifte, wobei hier kaum mehr Gletscher vorhanden ist


Standardbild vom Vorab-Gipfel


menschenleere Gletscherpisten

Oben entschied ich mich fälschlicherweise für eine Abfahrt auf den Gletscherpisten. Danach aber leider ein Defekt an den Skiliften, so kam ich nicht mehr rauf auf die Sattel-Abfahrt. Selber schuld, hätte sie eben früher am Tag nochmals machen sollen. Was tun stattdessen? Wegen den ausgesprochen milden Temperaturen war der Schnee mittlerweile sehr aufgeweicht, also wechselte ich an den Nordhang in der Mitte des Gebiets - sprich ich kämmte nacheinander die rote 40 vom Masegn nach Plaun, dann die Pulver (42), und schliesslich die "normale" Piste an der Plaun-Sesselbahn durch. Gerade die Pulver ist eine typische Laax-Piste: landschaftlich schön, nur indirekt mit zwei Liften erschlossen, und folglich nie überlaufen. Und die Strategie ging auf, diese nordseitigen Pisten waren noch in recht gutem Zustand.


auf der roten 40 am Crap Masegn


und weiter in Richtung Plaun


Plaun-6KSB


auch eine Fahrt mit der Alp Dado Bahn ergab sich...


... um auf die Pulver-Abfahrt zu gelangen


gerade im Frühling dank nordseitiger Lage eine tolle Piste


Frühlingsschnee auf der Piste vom Crap Sogn Gion nach Plaun

Der Tag ging wahnsinnig schnell vorbei, längst war es 15 Uhr gewesen. Unten in Plaun nahm ich den Arena-Express nach Nagens. Heute aber nicht die Stretg-Talabfahrt, sondern von der Mutta-Bergstation die rückseitige 14 (war ich die schon mal gefahren?) zum Grauberg. Dort reichte es gerade noch für eine Wiederholungsfahrt, wie ich das dort immer gerne mache am späten Nachmittag. Unten ab Startgels wurde es immer wärmer und wärmer, die Sonne brannte, der Schnee war richtig mit Wasser vollgesogen. Unten bei der Waldausfahrt herrschten tatsächlich 15 Grad plus, man klebte so richtig im Kunstschnee und verschmachtete in der Wintersportbekleidung. Viel mehr Frühling ging nicht mehr.


die rückseitige schwarze 14 von der Mutta Rodunda zur Grauberg-Station


Sulzschnee am Grauberg


heiss wars weiter unten, mehr als 15 Grad und pralle Sonne


Wasserskifahren in Flims

Der Frühlingstag in Laax stand ganz im Zeichen der neuen Bahnen, so fuhr ich doch den halben Tag rund um den Crap Masegn. Damit konnte ich jetzt die neue "Konfiguration" auch ausprobieren. All die neuen Trassierungen sind schon ok, aber aus meiner Sicht hätte es auch völlig ausgereicht, die Sessellifte La Siala und Alp Ruschein sowie die Vorab-Gondel auf gleichen Strecken zu ersetzen oder erneuern. Kann man dann halt weniger vermarkten, und ein Grund dürfte die mangelnde Schneesicherheit der Alp Ruschein am Sonnenhang unter 1800 m.ü.M. gewesen sein. Die Sattel-Abfahrt bleibt selbstverständlich ein landschaftlicher Höhepunkt des Skigebiets, ist aber nicht mehr ganz das Gleiche wie früher.