Mitte Januar verbrachten wir eine Woche klassische Winterferien in Flims. Der Frühwinter war sehr trocken, in vielen Skigebieten ging lange sehr wenig, gerade über die Weihnachtszeit. So hatten wir erst ganz kurzfristig gebucht und uns für Flims-Laax entschieden, wo zwar auch bei weitem nicht alle Pisten oder Anlagen geöffnet waren, aber doch hinreichend viele Pistenkilometer vorhanden sein sollten. Pünktlich mit unserer Anreise kam dann die erste grosse Ladung Schnee des Winters.

So sollten die ersten paar Tage von relativ schlechtem Wetter geprägt sein. Laax-typisch waren dann relativ wenige Anlagen geöffnet, aber ein Vorteil des Skigebiets ist ja, dass viele Waldpisten, auch längere, vorhanden sind. Folglich fuhren wir am ersten Tag etwa mehrmals die Talabfahrt Stretg am Arena-Express. Viel mehr war sowieso nicht offen, aber die längere Waldpiste durch frisch verschneite Wälder hatte durchaus ihren Reiz.


Arena-Express hinauf in die Suppe


das bekannte Felstor kurz vor Flims


Talabfahrt Stretg


oberhalb Scansinas am Arena-Express

Als das Wetter im Wochenverlauf besser wurde, fuhren wir täglich einige Male an der Grauberg-Luftseilbahn. Während ansonsten die meisten Hänge im Skigebiet eher auf der flacheren Seit sind, gibts hier eine etwas steilere rote Piste, die sehr abwechslungsreich trassiert ist und kaum einmal überlaufen wird. Zusätzlich wurde bald auch die rote Piste 8 ("Innerberg") geöffnet, die für mich Neuland war. Vor dem Bau des Arena-Express, als das Skigebiet noch via Startgels erschlossen wurde, war die Grauberg-Bahn eine wichtige Anlage. Heutzutage ist es ungewöhnlich, mitten im Skigebiet eine Luftseilbahn als Beschäftigungsanlage anzutreffen, und zudem stehen Tal- und Bergstation beide etwas im Abseits.


rote Piste am Grauberg


mit ihren 630 Höhenmetern eine schöne Wiederholungsanlage


abends um 16 Uhr auf Nagens


Grauberg-Piste in der Abenddämmerung


auf der versteckten roten Piste 8


Ausfahrt über diese schmale Brücke


Talstation der Grauberg-Bahn auf Startgels

Für mich gänzlich unbekannt war die Foppa-Naraus-Achse rechts im Skigebiet. Leider ist dieser Sektor eine Randerscheinung im Skigebiet, zumal im Allgemeinen alles andere als schneesicher. Für uns, stationiert in Flims, wars aber noch ganz praktisch. Ab und zu liessen wir hier den Tag ausklingen. Allerdings nervig ist das Skiköcher-System. Für Skifahrer ist es unpraktisch, für jede Bergfahrt die Skis auszuziehen. Für Snowboarder ists nochmals eine Stufe mühsamer.


einmal auch die Talabfahrt nach Waldhaus


3KSB Foppa


ganz alleine am Skilift Spaligna


auch schon über 40jährig


auf der blauen Piste Foppa-Flims


Blick hinauf zum ehemaligen Cassons-Hang

Etwas spannender als der Foppa-Sessel ist der Naraus-Lift, mal abgesehen von der wenig stimmungsvollen Bunker-Bergstation. Zum Einen gabs hier die direkte rote Piste, welche leider nur einmal gewalzt wurde und danach nicht mehr schön zu fahren war. Zum Anderen rechts eine gelb markierte Route, die unten am flachen Spalegna-Skilift endet. Aber man merkt schon: die ehemalige Cassons-Bahn war hier das Ausrufezeichen. Seit ihrer Stilllegung ist der Sektor erst recht nebensächlich, und hat eigentlich bloss noch die Funktion als Ausweicheort bei Schlechtwetter. Sogar verständlich angesichts fehlender Schneesicherheit.


auf der 4KSB Naraus


Naraus, spät abends immer noch an der Sonne


gelbe Route 71 ganz aussen im Skigebiet


Sonnenuntergang, unten der Skilift Spaligna


ganz gemütliche Pisten


niemand da

Szenenwechsel: gerade an den ersten beiden Tagen fuhren wir oft runter nach Laax, wo die Sicht auf den beiden Talabfahrten besser war. Die Temperaturen waren hier auch angenehmer, zudem war ich bislang beide Pisten erst einmal gefahren. Die schwarze Fatschas war weder präpariert noch offiziell geöffnet, ging aber trotzdem ganz gut und mit mehr als 1000 Höhenmetern natürlich eine ordentliche Abfahrt. An der Talstation bietet das asiatische Nooba-Restaurant eine willkommen kulinarische Abwechslung zu den üblichen Selbstbedienungsrestaurants.


die beiden Zubringer von Laax


schwarze Piste Fatschas, offiziell nicht geöffnet


auch hier alles frisch verschneit


Winterstimmung


Laax Murschetg mit dem Rock Resort

Die rote Spinas machte richtig Spass, ausserdem fand ich hier auch einige versteckte Waldvarianten. Ungewöhnlich ist die Erschliessung mit der Stehgondelbahn Larnags. Eine solche Bahn habe ich zuvor erst in Grimentz gesehen, wobei es dort ein Zubringer ist. Schaufelt zwar viele Leute rauf nach Curnius, für Wiederholungen eher nicht optimal. Auch die Luftseilbahn zum Crap Sogn Gion ist nicht für Wiederholungsfahrten geeignet: verpasst man die Kabine, muss man wegen der Länge der Monsteranlage (über 4 Kilometer!) eine ganze Weile warten.


rote Piste Spinas


Aussicht auf die Flimser Hochebene


eine rassige Piste


Offpiste unterhalb Curnius


Luftseilbahn zum Crap Sogn Gion, über 4 Kilometer in der Totalen


nochmals die rote Piste Spinas

Die Ausdehnung des Skigebiets ist ja so gross, dass man bei Tagesausflügen kaum durch die ganze Arena kommt. Die unteren Hänge und die Talabfahrten bleiben dann oft auf der Strecke. So hatte ich nun quasi erstmals die Gelegenheit, auch die Talabfahrten genauer kennenzulernen. Dank ihnen gibts in Laax an Schlechtwetter-Tagen mit Lawinengefahr dann mehr Möglichkeiten als beispielsweise im Engadin. Trotzdem, die Highlights der Skiregion findet man eher in den oberen Bereichen.