Das Skigebiets-Drittel von Wildhaus wird im Wesentlichen mit drei aufeinanderfolgenden Hauptliften erschlossen: unten zwei kuppelbare Sesselbahnen, und oben wegen des windanfälligen Geländes der Skilift Gamserrugg. Hinüber kommt man vom Chäserrugg aus zunächst über die Ostabfahrt, dann über einen landschaftlich interessanten Ziehweg mitten im Felsen. Sogleich zeigt sich an den hoch frequentierten Pisten, dass die Gamsalp-Bahn - die obere KSB - hier eindeutig die Hauptanlage ist.


Einfahrt in die Ostabfahrt, gleich zu Beginn der einzige Steilhang


Ziehweg in Richtung Gamsalp


fast wie in den Rockies, nur sind die Pisten etwas stark planiert


KSB Gamsalp


dritte und oberste Sektion: Skilift Gamserrugg


gegenüber der Skilift Chäserrugg

Rund um Oberdorf befinden sich auf einer Ebene zahlreiche kürzere Skilifte als Alternative zu den Hauptliften. Ich fuhr gleich auf der Talabfahrt hinunter nach Wildhaus, wo an der 4KSB Oberdorf der Liftangestellte gerade Pause machte und sich darum eine Warteschlange bildete.


Überblick über die Region Oberdorf


ganz unten zwischen Skilift Thur und KSB Oberdorf


Skilift Oberdorf...


... und Skilift Gültenweid, beides Anfängerlifte


wieder auf der KSB Gamsalp, die doch 550 Höhenmeter macht


auf einer der beiden roten Pisten

Im ganzen Sektor von Wildhaus gefielen mir die Pisten nicht besonders. Entweder sind sie zu flach und anspruchslos, wie z.B. auch zuoberst auf dem Gamserrugg, oder sie waren viel zu voll wie auf der Gamsalp. Nachdem jede Piste und jeder Lift einmal abgefahren war, gings über eine Traverse zurück in Richtung Iltios. Es war bereits 15:45; die Warteschlange am Skilift Espel hatte sich aufgelöst, und so war endlich Zeit für eine knackige Wiederholungsfahrt an dessen kurzen Pisten. Von mir aus könnte man diesen Lift ruhig mit einem Stangenschlepper verdoppeln...


Skilift Freienalp, der die Gamsalp-Sesselbahn im unteren Drittel verdoppelt


zuoberst auf der Gipfelebene des Gamserrugg


Verbindungspiste in Richtung Iltios


wieder am Skilift Espel


nun, am späten Nachmittag, hielt sich die Wartezeit an der Luftseilbahn in Grenzen

Wie schon so oft: Abends, wenn sich die Pisten leeren und es kühler wird, ist das Erlebnis ein anderes. Es hatte lange gedauert, aber nun hatte ich endlich eine Piste gefunden, die mir richtig gefiel (und damit hat sich die Geduld ausbezahlt): Die Standard-Gipfelabfahrt hinunter zum Iltios. Als Ganzes viel überzeugender als die separat erschlossenen Einzelstücke, abwechslungsreich, lang, im Mittelteil mit Steilstücken, so wie es mir gefällt. Gewisse Ähnlichkeiten mit dem Gemsstock in Andermatt. Für einmal ist die direkte Abfahrt spannender als jene "hintenrum", nur leider ist diese Abfahrt tagsüber mit beträchtlichen Wartezeiten verbunden. Nun war dies aber nicht mehr der Fall, weshalb es entgegen dem ursprünglichen Plan nicht in Richtung Alt St.Johann, sondern gleich nochmals hier hinauf ging.


Blick über das Nebelmeer zu den Glarner Alpen


auf der flachen Chäserrugg-Piste, hoch über dem Rheintal


etwas weiter unten - eine Abendfahrt zum Geniessen


wieder ein Blick zu den eigentümlichen Churfirsten


mit der zweitletzten Kabine gings nochmals hinauf vom Iltios auf den Chäserrugg

Begleitet von der Abendsonne, jetzt mit mehr als genügend Platz auf der Piste, folgte im Anschluss gleich die letzte Talabfahrt. Als Alternative zur äusserst mässigen "Normal-Abfahrt" gibt es noch die Piste Schwendi, welche in einem weiten Bogen quer durch Höfe und über Strassen nach Unterwasser führt, richtig witzig auch das Umfahren der aperen Stellen auf den letzten verbliebenen Schneeresten. 35 Minuten dauerte die ganze Abfahrt vom Chäserrugg hinunter, und das war sie auch echt wert.


Piste Schwendi mit interessanter Trassierung


eine richtig gemütliche Talabfahrt


Wer hat Vortritt?


grenzwertige Schneeverhältnisse, aber absolut fahrbar


Ankunft unten in Unterwasser


zum Schluss nochmals das Flaggschiff

Tja, gegen Ende hin gefiel mir das Skigebiet immer besser, als ich endlich die richtigen Ecken gefunden hatte. Insgesamt ist halt die Struktur mit der ungewöhnlichen Landschaft gegeben, und das nicht immer zugunsten der Pisten. Die sind oft einfach ein Mittel, um von A über B nach C zu kommen - viele Hänge sind auch einfach zu flach. Die meiner Meinung nach schönsten Pisten kann man hier nur zu Randzeiten geniessen, dann machen sie aber auch richtig Spass und bieten Einiges. Und so hatte ich schliesslich doch einen positiven Eindruck vom Toggenburg gewonnen.