Dafür dass Rigi Klösterli und Rigi Scheidegg relativ nahe zueinander liegen, zog sich der Transfer arg in die Länge. Zuerst mit der Zahnradbahn runter bis nach Kräbel, und dort 15 Minuten zu warten bis die eigentlich volle 15er-Kabine losfährt. Finde das blöd, wenn in Corona-Zeiten streng nach Fahrplan gefahren wird. Als wäre das nicht genug gewesen, werden die Billette oben auf der Rigi Scheidegg in Einerkolonne kontrolliert respektive verkauft, so dass es nochmals 5 Minuten dauerte, bis ich dort durchkam. Als ich - endlich - aus dem Stationsgebäude rauskam, war natürlich der Weg zu den Skipisten auch nicht beschrieben und ich musste mir mit der Karte selber helfen.

Tiefblick auf die Luftseilbahn Kräbel-Scheidegg und auf Arth-Goldau

erster Blick aufs Skigelände

Fussweg zu den Skipisten

angekommen auf der Piste Obermatt

An der Zubringerbahn selbst gibt es keine Skipisten, hauptsächlich fährt man hier auf der anderen Seite, am Skilift Obermatt. Die einzige Piste ist ordentlich entfernt vom Skilifttrassee, Schnee hatte es am prallen Sonnenhang nicht allzuviel. Während die Piste recht leer war, musste man zu meinem Erstaunen am Lift selbst etwas anstehen. Demonstrativ gezeigte Edelweisshemden, penetrant laute Ländlermusik? Ich hab nix gegen Folklore, Musik und Tradition, aber das war mit hier schon recht lästig. Die Lifttrasse war nicht präpariert (habe ich auch nicht erwartet) und war nicht ohne. Oben ist der Ausstieg allerdings mühsam, da nur ein Ziehweg wegführt, der von verschiedenen Gruppen komplett blockiert wurde. So kam man kaum vom Skilift zur Piste.

manche Abschnitte wurden nur schmal präpariert

gerade wenig los auf der einzigen Piste

Zielhang, bevor es per Weg rechts weggeht zur Talstation

Skilift bewältigt etwas mehr als 300 Höhenmeter. Der Lift läuft allerdings nur am Wochenende.

zweite Abfahrt auf der sonnigen Piste

Das Skigebiet ist kein Einzelskilift, sonst wäre ich auch gar nicht hingefahren. Neben dem Skilift kann man auch noch an der kleinen Seilbahn Obergschwend-Burggeist fahren. Diese Luftseilbahn ist hauptsächlich Zubringer von Gersau auf Rigi Burggeist und Rigi Scheidegg, es gibt aber (in der Theorie) auch einen Schlittelweg und eine blaue Piste. In der Praxis stellte sich heraus, dass der Schlittelweg manchmal aper war und ansonsten nur eine gelb markierte Abfahrtsroute ausgesteckt war, welche nur im allerobersten Hang präpariert wurde.

unterhalb Rigi Burggeist

hier war noch eine schmale Piste präpariert

bald eine reine Abfahrtsroute

nebenan Rigi Hoflue, der Schlittelweg wäre vermutlich weiter links

Die Abfahrtsroute war länger als gedacht, es kam immer wieder ein neuer Hang, die 550 Höhenmeter mussten erst mal überwunden werden. War spannender als ich es erwartet hatte. Unten erwischte ich gleich eine Kabine, leider mit einer Gruppe peinlicher, angetrunkener Ü50er ohne Maske. Wieder oben an der Bergstation wähnte ich mich im falschen Film: die Gruppe musste ein Billet kaufen, überlegte minuten lang ob so oder nicht so oder mit Skilift oder ohne, während ich dahinter nach und nach die Geduld verlor. Die Gruppe und der Liftwart meinten echt, sie seien alleine. Nach geschlagenen 10 Minuten (!) war mein Geduldsfaden gerissen, ich zwängte mich durch, die wütenden Rufe des Liftwarts waren mir egal. Anschliessend nochmals 2 Skiliftfahrten für mich, auch um wieder hoch zur Scheidegg zu kommen, da die Station Burggeist nur auf 1550 m.ü.M. liegt, also gute 100 Höhenmeter darunter.

recht knappe Schneeauflage, teilweise nur 10cm

immer weiter runter, war aber noch witzig

bei Obergschwend auf knapp 1000 m.ü.M. wieder mit dem Schlittelweg vereint

Talstation der 8er-Luftseilbahn Obergschwend-Burggeist

An der Bergstation der Gondelbahn runter nach Kräbel gabs eine kleine Warteschlange, ich hatte aber nur etwa 10 Minuten Reserve, da ich unten auf Kräbel (wie die meisten anderen auch) die stündliche verkehrende Rigi-Bahn nach Arth-Goldau erwischen wollte. Kaum zu fassen, aber auch bei der dritten Gondelfahrt gabs Ärger: es war noch ein Platz frei, die Zweiergruppe vor mir wollte sich nicht teilen. Es brauchte eine intensive Diskussion, bis ich von der Angestellten doch noch in die Kabine gelassen wurde.

Wirklich schade, landschaftlich wäre die Rigi Scheidegg noch ein nettes Kleingebiet, die Variantenabfahrt war länger als gedacht. Aber der miserable Service und die allgegenwärtige Unfreundlichkeit gehen einfach nicht. Es sollte doch bei 15er- oder gar 8er-Kabinen möglich sein, zuerst die Leute mit gültigem Billet durchzulassen und nachher die Tickets zu verkaufen. Denkste! Fühlte mich schon länger nicht mehr so unerwünscht in einem Skigebiet. Darum gehe ich kaum nochmals auf die Rigi Scheidegg, obs nun gratis war oder nicht.