Während der Jaunpass noch ganz im Kanton Bern liegt, wird die Kantonsgrenze zu Freiburg bei der Talfahrt nach Jaun überschritten. In Jaun wird aber noch deutsch gesprochen, erst weiter talwärts vor Charmey wird auch die Sprachgrenze passiert. Von der Busstation Jaun Kappelboden war es noch gut 10 Minuten zu Fuss hinüber zum vollen Parkplatz. Zuerst nahm ich 2 mal den unbequemen, langsamen Anfängerlift Oberbach, der gegenüber dem Haupthang an der prallen Sonne seine Runden dreht. Da, am tiefgelegenen Südhang, ist Skifahren nur dank Kunstschnee möglich.
zuerst zwei Fahrten am Tellerlift Oberbach
unten die Talstation auf ganzen 1020 m.ü.M., dahinter die Sesselbahn und der Skilift Schattenhalb
Abgesehen vom Anfängerlift befinden sich alle Pisten am Nordhang unterhalb der Gastlosen-Kette. Morgens wäre er noch komplett im Schaten gelegen, im Dezember und Januar dürfte es ein gänzlicher Schattenhang sein. Wie in allen Skigebieten des Kantons Freiburg ist auch hier der Haupthang durch eine kuppelbare Bahn erschlossen - der höhenmeterintensiven KSB Gastlosen. Mir scheint, sie ist vor allem für Schlittler und Fussgänger ein Gewinn, für die vorher im Skigebiet kein Angebot bestand. Seither laufen die beiden weiteren Skilifte Fussmatta und Schattenhalb nur am Wochenende.
Bergfahrt auf der 4KSB Gastlosen
Bergstation nach 550 Höhenmetern
auf der schwarz-roten Piste Egg, von unten gesehen links der Sesselbahn
die 2011 gebaute Sesselbahn ersetzte den äusserst steilen Skilift Gastlosen, der früher eine zweite Sektion bildete
einer der vielen Ziehwege, welche das steile Gelände für weniger Geübte überhaupt erst fahrbar machen
An der KSB gibt es sehr viele Pistenvarianten aller Schwierigkeitsgrade, die liebevoll markiert und nummeriert wurden. Die allermeisten waren auch geöffnet. Zunächst versuchte ich mich dreimal mit Abfahrten östlich der Sesselbahn, also von unten gesehen links. Jedes Mal findet man neue Pistenabschnitte oder kann neue Kombinationen ausprobieren. Leider hatte es unten voll reingeregnet - morgens am Jaunpass gabs dagegen etwas Neuschnee - und anschliessend fror der Regen zu Eis, so waren die Pisten unten heraus wahnsinnig hart und kaum zu fahren.
nette Abenteuerpiste für Kinder
Jetzt auf der Piste Standard rechts der Sesselbahn. Auf der anderen Seite des Übergangs im Hintergrund würde Schwarzsee liegen.
nix los hier
unten auf der Traverse zurück zur Talstation, gegenüber schwach zu erkennen der Anfängerllift Oberbach am Sonnenhang
Manche der Pisten waren sehr holprig und unruhig zu fahren, vermutlich wurde vor dem Regen nicht präpariert. Warum auch immer. Die roten Pisten rechts der Sesselbahn gefielen mir besser, da immerhin der längere obere Hang halbwegs griffig zu fahren war. Nach etlichen Wiederholungsfahrten an der KSB wechselte ich zu den beiden zusätzlichen Skiliften unten im Skigebiet, an beiden 2 Fahrten. Die Pisten waren nichts besonderes und wegen der Härte völlig spassbefreit.
Skilift Fussmatta, nur am Wochenende in Betrieb. Unter der Woche sind somit die beiden Pisten nicht erschlossen.
Piste am Skilift Fussmatta, direkt am Schulhaus vorbei trassiert
Skilift Schattenhalb, ebenfalls nur am Wochenende in Betrieb. Der Name kommt nicht von ungefähr.
Seitenblick durchs Skigebiet
rote Pisten Schattenhalb, kaum Schnee am Sonnenhang gegenüber
Nachher machte ich nochmals eine Runde durch alle 3 Hauptanlagen. Oben an der KSB versuchte ich noch die gelb markierte Abfahrtsroute, und die war überraschend schön. Dafür, dass es fast 15 Uhr war, noch wenig verfahren, recht steil, und mehr Pulverschnee als gedacht. Nur einmal erwischte ich einen grösseren Stein. Sonst hat die aber echt den Tag aufgewertet. Um 15:30 machte ich Feierabend, genug mit Herumrutschen auf dem Eis, lieber einen Bus früher auf die lange Heimreise via Bulle.
nochmals rauf mit der Sesselbahn
Einfahrt in die Abfahrtsroute, Schnee gerade so ausreichend
dahinter die Standard-Piste
ein überraschend schöner Hang
eine weitere Variantenabfahrt am Skilift Schattenhalb
Skilift und Sesselbahn, dahinter die namensgebenden Gastlosen
Dass der Hauptharst des Skigebiets am Schattenhang angelegt wurde und darum nur Streifsonne erhält, hatte ich so erwartet. Nur so ist an der tiefen Lage überhaupt an Skibetrieb zu denken. In manchen Punkten hatte ich das Skigebiet hingegen falsch eingeschätzt. Es ist viel steiler und anspruchsvoller als erwartet. Enttäuscht war ich echt von den Schneeverhältnissen, Pisten mit gefrorenem Regenwasser sind eklig. Das wird hier aber öfter der Fall sein. Glaube, bei griffigem Schnee bis ganz runter hätte es mir gut gefallen.
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