Wettermässig wars viel schlechter als erwartet, es herrschten recht düstere Bedingungen. Rund um die Station Biel waren erstaunlich viele Leute anzutreffen, vielleicht haben die alle oben übernachtet. Vorerst war nur der untere Skilift in Betrieb, also machte ich da ein um die andere Fahrt. Nach etwa 40 Minuten wurde schliesslich der Verbindungsweg zur Sesselbahn geöffnet. Dieser startete mit einem Bergaufstück, erst später bemerkte ich, dass man dieses mit dem kleinen Seillift hätte umfahren können.
2007 wurde diese steile 2SB als Ersatz und Neurschliessung für den damaligen zweiten Skilift gebaut. Die Talstation wurde seitlich versetzt, die Bergstation weiter oben erstellt - das reichte bereits aus, um einige neue und längere Pisten zu erschliessen. Eine gelungene Erweiterung. Die frühere Bergstation erreicht man immer noch auf der Schusspiste "Hundschopf", nach einem kurzen Gegenanstieg. Deshalb sind die dortigen, früheren Pisten jetzt nicht mehr die Hauptpisten. Besser waren die mittleren Pisten, da gab trotz mässigem Pistenzustand einige rassige Steilhänge. Geschlossen war leider die Piste "Hinter Weissenboden" aussen herum.
Zugegeben, nach einer Woche Lenzerheide und einem Wochenende in Obersaxen fühlte ich mich zunächst im kleinen Skigebiet eingeengt. Es dauerte, bis ich mich geistig angepasst hatte. Dann wars aber irgendwie entschleunigend: kein Stress, nichts was man verpassen würde, einfach ein um die andere Bergfahrt, auf der man sich die nächste Abfahrt heraussuchen kann. Und so geht die Zeit im Skigebiet auch Schnell vorbei. Allerdings bekam ich bald mal kalt an den Fingern und Füssen, vor allem während den Bergfahrten, es war schon kalt und Aufwärmmöglichkeiten fehlten.
In den Muldenlagen gabs über Nacht etwas frischen Neuschnee, so war es neben den Pisten teilweise hart, meistens aber schön zu fahren. Man musste einfach etwas aufpassen neben den Pisten. Zweimal fuhr ich zuerst am Steilhang unter dem Sessel, dann rüber zur geschlossenen Aussenherum-Abfahrt und zurück via Wanderweg. Diese Offpiste-Abfahrten boten etwas Abwechslung und machten das Skigebiet gefühlt etwas grösser. Mittlerweile gab es auch mehr Aufhellungen, die Sicht wurde dadurch besser.
Als keine weitere Wetterverbesserung mehr zu erwarten war, nahm ich wieder die Kabinenbahnen runter nach Bürglen. Von dort aus war ich rasch zuhause, so konnte ich den Nachmittag noch anderweitig verbringen. Theoretisch gäbe es hier ja die Möglichkeit, ganz runter ins Tal zufahren. Dann böte das Skigebiet gleich massig Höhendifferenz. Das dürfte aber nur selten möglich sein, bei genügend Schnee und geringer Lawinengefahr. Auch so verbrachte ich letztlich erstaunliche 4 Stunden im Kleingebiet, mehr als ich früh morgens im Nebel gedacht hatte.
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