Tag 2 in Samnaun. Morgen früh gabs zunächst Ärger und Enttäuschung. Im Skiraum wurde mein Helm an den Boden geworfen und jemand hatte seine Skis in den Helm reingerammt. Rücksicht Fehlanzeige, eher "nach mir die Sintflut". Passt zur Stimmung im Skigebiet. Und draussen war der Sahara-Dunst viel dichter als noch gestern. Na gut, es galt trotzdem, das Beste aus dem Tag zu machen. Vielleicht würden so die Pisten etwas länger halten. Mit dem praktischen Ziehweg 80b kam ich auf dem Snowboard von Samnaun Dorf nach Ravaisch fast bis zur Talstation.

Start auf der praktischen 80b zur Talstation

Twinliner im Anflug

Oben an der fast 3 Kilometer langen 4KSB Flimsattel. Die Farbe der Hauben passend zum Sahara-Staub.

staubige Piste 64 hinüber zur Salaas-Geländekammer

Zunächst hatte ich mir überlegt, nochmals an der 8KSB Visnitz zu fahren, entschied mich aber, gleich in die Salaas-Geländekammer zu wechseln, welche ich mir für den Morgen vorgenommen hatte. Über Nacht waren die Pisten allesamt zugefroren und nun pickelhart zu fahren. Zunächst fuhr ich die beiden Pisten 70 und 70a, anschliessend gings mit der 6KSB Viderjoch 2 weiter. So wirklich wollte mir dieser Sektor nicht gefallen, vermutlich weil auch hier die Landschaft mit zuvielen Sesselbahn zugepflastert wurde.

6KSB Greitspitz

mit 2872 der höchste Berg im Skigebiet

Piste 70 noch völlig gefroren

Viderjoch 2 - nur dazu gebaut, um die Kapazität nach Österreich zu erhöhen

weiter in der 6KSB Viderjoch 2, da hat man einfach noch quer in die Landschaft eine weitere KSB hingepflanzt

Die Situation oben an der Greitspitze mit dem Skilift ist ziemlich unübersichtlich. Kurz eine Wiederholungsfahrt mi der roten 14, anschliessend wollte ich eigentlich auf die schwarze 72, die gestern von Weitem noch nett aussah. Sie war aber vom Skilift gar nicht direkt zu erreichen, ich musste einmal um die Verbauung rundum fahren und zur Bergstation der Sesselbahn hinaufgehen. Der Steilhang war erstaunlich gut zu fahren, hier gabs sogar fast etwas Pulverschnee. War aber letztlich recht kurz. Nochmal rauf mit der KSB Viderjoch 2, und ein letztes Mal runter zur Alp Trida

Kurven-Skilift Greitspitz

verwinkelte Ausstiegszone an der Greitspitze

Auf der 62, nun kamen von Ischgl her die Menschenmassen wie Lemminge rüber zur Alp Trida. Möchte nicht wissen, wie voll es im Skigebiet am Wochenende jeweils wird.

mittlerweile sehr voll - Zeit für mich zu wechseln

Ich glaube, für viele Ischgl-Touristen ist der Tagesablauf gleich: zuerst ein paar Fahrten an der Idalp, dann rüber auf die Schweizer Seite, wo man von der 8KSB Visnitz angezogen wird, und schliesslich über den Flimsattel zurück. Also galt es, antizyklisch zu fahren und bereits jetzt nach Österreich zu switchen, wo der Sahara-Staub soweiso weniger Spuren hinterlassen hatte. Gleich als erstes auf die menschenleere Talabfahrt 1. War bereits aufgefirnt, allerdings wurde sie offensichtlich nicht neu präpariert seit gestern, wo sie ja mittags geschlossen wurde. An der Mittelstation stieg ich aber bereits in die Fimba-Gondel ein. Nochmals Ischgl wollte ich mir nicht geben.

jetzt wieder offen die Talabfahrt 1 nach Ischgl

auf der roten Piste 12 neben der Idjoch-Bahn

während sich die Massen auf der Alp Trida im Weg stehen, war es hier angenehm leer auf den Pisten

unterhalb der 8KSB Höllboden, hier war die Piste bereits um 11 Uhr verbuckelt

Den Rucksack deponierte ich nun bei Höllboden, ein praktischer Standort. Im weiteren Tagesverlauf würde ich immer wieder da vorbeikommen. Bereits war klar: für alles würde ich nicht mehr Zeit haben, also verzichtete ich auf die verschiedenen, vermutlich flachen Pisten im Fimbatal. Stattdessen machte ich eine Runde zur Sesselbahn Höllspitz, bevor es dort an der Paznanuer Thaya möglicherweise laut werden würde. Und Betrunkenen wollte ich auf der Piste auch nicht mehr als unbedingt nötig begegnen.

6SB Sassgalun - mag mich an keine andere fixgeklemmte 6SB erinnern

Seitenblick aufs Höllkar

flache Hänge Richtung Paznanuer Thaya

4KSB Höllspitz in der Totalen

die sportliche KSB macht 650 Höhenmeter und erschliesst hauptsächlich schwarze Pisten

raus auf die schwarze 35

Die schwarzen Pisten an der Höllspitze waren tatsächlich noch relativ gut zu fahren - vermutlich, weil die Ischgler Klientel keine schwarzen Pisten fährt respektive fahren kann. Jedenfalls noch keine Haufenbildung und nette Steilhänge. Gefiel mir! Anschliessend auch noch eine Wiederholungsfahrt an der 6KSB nebenan, wo es auch ganz ok war, bevor ich zurück zum Höllboden wollte, um Wasser zu trinken. Die warmen Temperaturen machten ordentlich Durst.

angenehm leer und vor allem noch nicht verbuckelt

Blick zurück, dies war die beste Abfahrt des Tages

Waldeinfahrt

Paznauner Thaya, zum Glück noch ohne Après-Ski-Lärm

nun auf der 34

6KSB Paznanuer Thaya mit Piste

Damit war auch schon wieder der halbe Tag vorbei. Hier auf der österreichischen Seite war besonders augenfällig, wie der halbe Berg mit Lawinensprengeinrichtungen überbaut wurde, einfach damit möglichst viele Pisten angelegt werden können. Durchindustrialisiert von A bis Z. Für den Nachmittag blieben noch die Lange Wand, der Palinkopf und der Piz Val Gronda als Ziele.