Vor etwa 15 Jahren war ich noch fast jeden Winter einmal in Hoch-Ybrig, nun war es wieder das erste Mal seit 2008. Die voralpine Region war für Dezember-Verhältnisse gut eingeschneit, lag unter einer 80cm-Schneedecke. So waren sämtliche Pisten offen. Der Plan war, nicht nur das Hauptgebiet von Hoch-Ybrig abzufahren, sondern dazu auch noch die Dorflifte von Oberiberg und einen Teil der Routen der Skisafari. Ohne allzu früh aufstehen zu müssen war ich um halb 9 an der Talstation. Die Warteschlange an der Kasse konnte ich überspringen, da ich das Online-Billett schon unterwegs auf den SwissPass geladen hatte. Schon praktisch.
Früh morgens auf der flachen 4KSB Laucheren. Bergstation ist ungünstig platziert, zu den Pisten muss man stets ein längeres Stück schieben
der einzige etwas steilere Hang an der Piste
4KSB Lauchernstöckli, nur halb so lang wie die untere Sesselbahn
abwechslungsreiche Piste Steinboden
Betriebsbeginn der oberen Sesselbahnen ist um 9 Uhr, darum gabs zunächst eine Wiederholungsfahrt an der flachen Lauchern-Sesselbahn. Anschliessend fuhr ich beide Pisten an der mir neuen 4KSB Lauchernstöckli, die den früheren Skilift auf neuer Strecke ersetzt und verkürzt hat. Hier gabs teilweise bereits etwas Sonne auf den Pisten. Interessant ist ja, das diese Achse und damit der Anschluss von Oberiberg erst um 1981 zum Skigebiet dazugebaut wurde, während der Hauptteil des Skigebiets um 1970 herum im Rahmen der Olympiakandidatur Zürich vom Reissbrett aus gebaut wurde.
Piste Berggeisttobel zwischen Laucherenstöckli und Spirstock
im kurzen Skilift Fuederegg
6KSB Hesisbohl in der Totalen, Seitenblick von der Spirstock-Bahn aus
4KSB Spirstock, wird erst am Schluss etwas steiler
oben am Spirstock, hinten die Mythen und die Rigi über dem Nebelmeer
Der Spirstock ist zwar ein netter Aussichtspunkt, skifahrerisch dient er aber hauptsächlich Verbindungszwecken. Ich nahm die Spirstock-Sesselbahn auch nur einmal und wechselte direkt zu den Hauptpisten in der Schneeschüssel. Zu Beginn waren hier die Paradehänge noch allesamt im Schatten, nach und nach streifte die Sonne die Hänge. Der Schnee war ja nicht frisch, so waren die Pisten recht hart, aber immer noch griffig zu fahren. Je viermal nahm ich die beiden Beschätigungsanlagen Hesisbohl und Sternen. Noch immer fand ich, dass die Verbindung zwischen den beiden Anlagen etwas schlecht markiert ist.
blaue Piste Nätschboden am Spirstock, oben an der Sonne
Sesselbahn Hesisbohl am schattigen Nordhang
weiter oben, daneben die rassige rote Piste
nebenan auf der FIS-Piste an der 4KSB Sternen
Dann wars Zeit für die Talabfahrt nach Weglosen, die mir noch unbekannt war. Naja, ein richtiger schöner Steilhang war nicht dabei, die Piste ist oben eher ein Murks und war stark abgerutscht. Unten dann die "Ausfahrt" bis zum Parkplatz relativ flach. Die Luftseilbahn zurück fuhr mittags in regelmässigem Takt, geschätzt alle 12 bis 15 Minuten. Den Tagesablauf hatte ich bewusst so gesteuert, dass ich morgens noch nicht mit der Luftseilbahn fahren muss. Nun gings Corona-technisch gut: keine Sardinenbüchse, wenig Leute, FFP2-Maske - kaum Ansteckungsrisiko.
Start der schwarzen Talabfahrt
Tiefblick nach Weglosen, ein passender Name
der Steilhang wird im Zickzack überwunden
Anfahrt zur Talstation Weglosen
Danach blieb noch etwas Zeit für weitere Fahrten an den vier oberen Sesselbahnen. Am Besten waren schon die Haupthänge am Nordhang zwischen Sternen und Hesisbohl. Insgesamt sind es da fünf rassige Pisten nebeneinander, die sich ziemlich ähneln, die aber allesamt Spass machen. Dankenswerterweise hält sich die Pistenplanierung in Grenzen, so dass die zahlreichen Kuppen Spass und kurzen Steilhänge Spass machen. Am Wochenende ist hier oft die Hölle los, aber unter der Woche kann man es bedenkenlos etwas krachen lassen. Wartezeiten gabs auch kaum, höchstens an der Sternen-Sesselbahn zwei bis drei Minuten.
wieder oben an der 4KSB Sternen, die Pisten sehen einander schon sehr ähnlich
schon fast 30jährig, macht 2400 p/h
blaue Pisten zwischen den beiden Hauptanlagen
Wieder auf der roten 9 Berggeisttobel zwischen Spirstock und Laucheren. Hinten die Schneeschüssel jetzt grösstenteils besonnt.
Bis 13 Uhr blieb ich im Hauptgebiet, genug Zeit um alle Pisten abzufahren. Grosse Überraschungen oder Spektakuläres bietet das Hauptgebiet nicht, aber trotzdem wars toll. Mir gefiel der Rhythmus an den Paradehängen: im idealen Skigelände ein um die andere Wiederholungsfahrt aneinanderzureihen, mit kurzem Abstand zwischen schneller Liftfahrt und noch schnellerer Abfahrt. Nun verstand ich wieder, warum uns das Skigebiet früher gefallen hatte - zumindest unter der Woche. Auf dem Laucherenstöckli begab ich mich auf die erste Runde der sogenannten Skisafari, damit wars fertig mit rasantem Pistenfahren.
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