Am Gemsstock machten wir nur kurz halt, einmal für 2 Stunden am Nachmittag, für eine kurze Tour durchs Skigebiet. Die Verbindung vom Gütsch zum Gemsstock ist auf jeden Fall ausbaufähig, entweder per direktem Pendelbus oder per kleiner Verbindungs-Luftseilbahn. Nun denn, auch zu Fuss kommt man an der Talstation an. Im Januar liegen die Gemsstock-Pisten fast durchgehend im Schatten, dafür wird man belohnt mit langen, anspruchsvollen Skipisten in alpinem Gelände. So ergänzt der Gemsstock als klassischer Skiberg die anderen Gebiete.

Wir fuhren mit den beiden Luftseilbahnen direkt auf den Gipfeln. Leider erwischten wir eine dickere Wolkenbank, die für düsteres Licht sorgte, doch die Fernsicht wurde nicht gestört. Und die ist hier, am Alpenhauptkamm, gewaltig! Richtund Wallis sah man bis zum Weisshorn und sogar bis zum Grand Combin.

oben angekommen auf fast 3000 m.ü.M.

Gipfelpanorama nach Süden

Berner Alpen mit den Viertausendern Aletschhorn, Finsteraarhorn, Fiescherhorn, Mönch, Lauteraarhorn und Schreckhorn

Monte Rosa, Strahlhorn, Weissmies, Lagginhorn, Mischabelgruppe mit Täschhorn, Dom und Lenzspitze

Einfahrt einer Kabine am Gipfel

Zuerst kam die "Sonnenpiste" an die Reihe. Vom St. Anna Gletscher scheint kaum mehr etwas übrig zu sein, das hatte ich noch anders in Erinnerung. Oben war der Schnee besser als weiter unten, an der 6KSB gab es viele eisige Stellen - gerade bei der Rückfahrt zur Mittelstation Gurschen musste man ziemlich aufpassen.

auf der Sonnenpiste, nach dem Zwischenaufstieg

in der 6KSB Gurschen, ersetzte einen Skilift und eine 2SB

gegenüber jetzt auch das Gütsch-Gebiet im Wolkenschatten

nebenan der steile Lutersee-Skilift

Dann die schwarze Piste. Kaum Leute, genialer Schnee, knackige Steilhänge! Die beste Abfahrt der Ferien. Jedenfalls bis zur Verzweigung nach dem mittleren Steilhang. In einem Moment von geistiger Umnachtung wählte ich dort aber die rechte statt die linke Piste. Was für ein Fehler! Es war keine Piste, sondern ein in den Steilhang gefräster Eiskanal, eine Raupenspur breit. Ewig nicht mehr präpariert, sinnvolles Fahren war kaum möglich.

Start der schwarzen Gemsstockpisten

der geniale mittlere Steilhang, super Schnee!

ein Blick zurück auf die sportliche Piste

der hässliche Eiskanal

Bleibt noch der steile Skilift Lutersee, bekannt für sein anspruchsvolles Trassee. Oben gabs dort immerhin ein wenig Sonne. Danach machten wir uns bald schon auf die Talabfahrt, die zum vergessen war. Ein einziger steiler Kunsteis-Hang. Spass machte dies nicht. Unten wählten wir die Variante ins Dorf, um die Distanz zur Gütschbahn etwas abzukürzen.

Skilift Lutersee

im Skilift, kurz vor der Bergstation

auf der Luterseepiste...

... die bald ebenfalls schattig wird

am Gegenhang fährt die MGB den Oberalppass hinauf

am Schluss der Talabfahrt, vor der Abzweigung Dorf / Talstation

Im Anschluss fuhren wir noch kurz im Gütsch-Gebiet, bevor uns die MGB von der Station Nätschen über den Oberalp zurück nach Sedrun brachte. Auch wenn der Abstecher an den Gemsstock viel Zeit kostete und man den ganzen Tag entsprechend planen musste: wegen der Gipfelaussicht und der schwarzen Piste war es den Aufwand wert.