Während vier Tagen unserer Skiferien in Grindelwald besuchten wir das Haupt-Skigebiet der Jungfrau-Region rund um die Kleine Scheidegg und den Männlichen. Geprägt wird das Hauptgebiet natürlich in erster Linie von der eindrücklichen Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Ebenfalls typisch für das Skigebiet sind die Zahnradbahnen zur Kleinen Scheidegg. Auch wir kamen jeweils per Eisenbahn von Grindelwald Dorf via Grindelwald Grund hinauf auf die Kleine Scheidegg ins Skigebiet. Sobald man sich an den Fahrplan gewöhnt hat, ist das ein gemütlicher und relativ schneller Einstieg ins Skigebiet.
Topographisch interessant ist natürlich der Teil des Skigebiets rund um den Passübergang der Kleinen Scheidegg, da es hier Skihänge in sämtlichen Expositionen gibt. Häufig begannen wir den Tag mit der Sesselbahn Lauberhon rauf auf 2400 m.ü.M. Keine spezielle Anlage, aber doch gut für ein paar Wiederholungsfahrten. Ausserdem praktisch, um danach auf die West- oder Ostseite des Skigebiets zu wechseln.
der kurze Aufstieg von der Kleinen Scheidegg zur Lauberhorn-Bahn
4KSB Lauberhorn, Baujahr 1991
Eiger und Mönch , fast wie Zwillinge
Zoom auf das Schilthorn
Blick von der Lauberhornschulter auf die Kleine Scheidegg und die Station Eigergletscher am Gegenhang
Anfahrt auf die Kleine Scheidegg, gegenüber die Eigernordwand
Auf der westlichen Seite der Kleinen Scheidegg fuhren wir vor allem am letzten Tag der Ferien. An der 6KSB Wixi mit hässlich-gelben Bubbles war jeweils sehr viel los, die eigentlich schöne Piste sehr voll und abgefahren. Bei meinem letzten Besuch hier sechs Jahre früher wurde der Hang noch von einer 2KSB erschlossen. Nebenan steht immer noch die alte und langsame 2SB Fallboden, welche nur am Wochenende in Betrieb war. Bloss eine Bergfahrt machte ich damit, was auch völlig ausreichte: denn die beiden lohnenswerten Pisten an diesem Hang sind die schwarzen 27 und 32, welche weiter oben an der Station Eigergletscher starten.
die neue 6KSB Wixi, hinten Mönch und Jungfraujoch (3454 m.ü.M.)
6KSB Wixi, Baujahr 2012
auf der schwarzen 32 runter nach Wixi
2SB Fallboden
rote Piste Mittelegg an der Fallboden-Bahn
Blick auf die 2SB Fallboden mit der roten Piste und der schwarzen 27, dahinter Eiger (3970 m.ü.M.) und Mönch
Skifahrerischer Höhepunkt ist natürlich die Lauberhorn-Abfahrt. Es machte Spass, die Strecke, die man von den Rennen her auswendig kennt, mal wieder selber zu fahren. Abgesehen vom Hundschopf ist sie ja wenig steil, aber wenn man mal die ganze Rennstrecke zügig am Stück fährt, ohne Pause, brennen mit der Zeit die Oberschenkel und die Länge hinterlässt ihre Spuren. Als am Mittwoch schlechtes Wetter war, legten wir einen Zwischenstopp am Skilift Bumps ein, der irgendwie verlassen neben der Rennstrecke im Bereich Langentreien steht.
Traversenschuss mit Aussicht auf das Skigebiet Mürren
Hundschopf
Wasserstation nach dem Brüggli-S
Fahrt am einsamen Skilift Bumps
auf der winterlichen Lauberhorn-Abfahrt
Hanneggschuss
Das Ziel in Innerwengen ist ein wenig eine Sackgasse, zurück ins Skigebiet gehts zunächst mit der Sesselbahn zur Station Allmend und von dort entweder weiter nach Wengen oder mit der Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg zurück, was jeweils unsere Wahl war. Da die Bahn hier nur Stundentakt hatte, galt es jeweils ein wenig zu planen - oder die Wartezeit für ein paar Wiederholungsfahrten an der Sesselbahn Innerwengen auszunützen. Hier machte mir die rassige Slalom-Piste Spass, auch die völlig verlassene rote 46 war nett.
Mönch, 4107 m.ü.M.
Blick auf das schneefreie Wengen
Zielschuss der Lauberhorn-Abfahrt
die 4KSB-Innerwengen
Slalompiste Innerwengen
Während uns die Bereiche westlich der Kleinen Scheidegg mehrheitlich gefielen, fällt das Fazit über die Hänge östlich des Passes viel skeptischer aus. Hier ist das Skigebiet nichts weiter als ein vollmodernisiertes Hochleistungs-Industrie-Gebiet mit allen negativen Merkmalen. Drei kapazitätsstarke Sesselbahnen starten auf Arvengarten, was dort zu einem wilden Durcheinander führt, vor allem weil sich bei der Anfahrt zur jeweiligen Talstation zig kreuzende Skifahrer auf engem Raum ausweichen müssen. Pro KSB wird oft nicht viel mehr als eine Piste erschlossen, die dann entsprechend voll und abgefahren ist. Auch die Bergstation sind oft verstopft, man muss sich den Weg auf die Piste bahnen. So versuchten wir, diesen Bereich nur zu den Randzeiten aufzusuchen.
Talstationen Honegg und Eigernordwand
6KSB Eigernordwand, "besticht" mit orangen Bubbles
auf der Eigernordwand-Bahn kurz vor der Bahnkreuzung
nebenan die Sesselbahnen Arven und Lauberhorn zusammen mit der Kleinen Scheidegg
Bahn macht etwa 500 Höhenmeter
Aussicht von der Station Eigergletscher auf die Kleine Scheidegg sowie Lauberhorn und Tschuggen mit KSB Honegg
Schliesslich startet zwischen den KSBs Arven und Eigernordwand auch noch die blaue Talabfahrt nach Grindelwald. Wie gegenüber im First-Gebiet geben hier die Talabfahrten dem Skigebiet einiges an zusätzlicher Ausdehnung und zusätzlicher Höhendifferenz: von der Salzegg runter nach Grindelwald Grund sind es 900 Höhenmeter. Vom Besuch im Kältewinter 2012 hatte ich gelernt: zu Umfahren sind die viel zu flachen Pisten 24 und 23. Die blaue 22 hingegen ist gemütlich und geht ohne Schieben. Unten in Grindelwald Grund gings dann wahlweise per Zahnradbahn oder per Ortsbus zurück ins Dorf hinauf.
Bergstation der 4KSB Arven
4KSB Arven
Blick auf die Honegg-Bahn
eines der flachen Stücke der Talabfahrt Brandegg
unten dann recht frühlingshaft
Soviel zu den Skihängen rund um die Kleine Scheidegg. Die Lauberhornabfahrt, das Dreigestirn Eiger, Mönch, Jungfrau und die Jungfraubahnen geben dem Skigebiet durchaus einen speziellen Charakter. Aber man merkt halt auch, dass das Skigebiet auf grosse Massen ausgelegt ist, mit allen negativen Folgen, insbesondere an der Station Arvengarten. Dort startet auch die KSB Honegg, die wir jeweils anstatt der zu flachen roten 21 benützten, um in Richtung Männlichen zu gelangen.
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