Nach dem Morgen in Les Prés d'Orvin besuchte ich am Nachmittag ein zweites kleines Jura-Skigebiet: Mont Tramelan. Von Biel aus ist Tramelan bequem mit dem Zug zu erreichen, vom Bahnhof aus sind es aber noch mehr als anderthalb Kilometer Fussmarsch zur bis zur Talstation des Skilifts Combe, wo ich dann etwas nach 13 Uhr ankam. Die beiden Skilifte sind hier auch wieder nordseitig ausgerichtet, an der Montagne du Droit, welche sich am Übergang zwischen dem typischen Kettenjura und der Hochebene des Franches Montagnes befindet.


das erste Steilstück des Skilifts Combe


während der Bergfahrt konnte man die Windräder beobachten


Blick auf die zweite Streckenhälfte, kurz vor der Strassenkreuzung

Der Hauptskilift macht hier fast 300 Höhenmeter, die sich stark terrassenartig gestalten: unten steil, dann eine flache Ebene, nochmals steil, und oben wieder ein flacher Gipfelbereich. Auf der flachen Zwischenebene startet weiter westlich der zweite Skilift Fontaines. Bei knappen Schneeverhältnissen ermöglicht er Fahrten, ohne dass man jedes Mal bis zur Talstation runter fahren müsste. Mont Tramelan selbst ist interessanterweise eine eigene politische Gemeinde, allerdings ohne Dorf, sondern bloss bestehend aus einigen Einzelhöfen. Entsprechend ist das Skigebiet neben der terrassenförmigen Landschaft geprägt durch die verschiedenen Höfe, an denen man immer wieder vorbeikommt.


Einfahrt in die mittleren Pisten


als Start die Piste eine schmale, wellige Waldschneise


die mittlere Piste zwischen den beiden Skiliften


Zielhang der westlichen Pisten vor der Talstation


auf der leeren Aussenrumpiste, von unten gesehen links im Gebiet

Insgesamt wurden etwa sieben verschiedene Pistenvarianten nebeneinander in den Wald geholzt. So hat das Skigebiet erstaunlich viel Ausdehnung, und man braucht einige Zeit, um alle einmal abzufahren, und man hat mehr als genug Platz auf den Pisten. An Schwierigkeitsgraden gibts alles von blau bis schwarz. Zu Beginn fuhr ich an den schwarzen Pisten direkt neben dem Hauptlift. Während die Steilhänge knackig, sportlich und ideal zum Carven sind, gestaltet sich die Zwischeneben arg flach, so dass man rechtzeitig Schussfahren muss, um die Fläche zu überwinden. An diesem Mittwoch war nur Nachmittagsbetrieb, so waren die Pisten noch in tollem Zustand. Lustiges Detail am Rande: der Hauptskilift kreuzt eine Strasse, wo dann die Autofahrer warten müssen, bis sich am Skilift eine Lücke zur Durchfahrt öffnet.


Einfahrt auf die schwarzen Pisten


der erste steilere Hang


auf der schwarzen Piste links des Hauptlifts


Blick von der Zwischenebene auf den Skilift und die schwarze Piste

Nach mehreren Fahrten am Hauptlift wechselte ich zum kürzeren Nebenlift. Während der Liftfahrt bekommt man dort die Windräder des Mont Soleil zu sehen, etwas was ich bislang erst in Andermatt in einem Skigebiet angetroffen hatte. Fährt man an der Talstation des zweiten Lifts vorbei und weiter runter, kommt man über eine Piste in typischer Muldenlage wieder an den Hauptlift, darum auch der Name "Combe". Weiter westlich gabs auch noch Tiefschneevarianten, hauptsächlich entlang des markierten Schneewanderwegs. Anschliessend machte ich nochmals einige Wiederholungsfahrten am ersten Skilift.


Skilift Fontaines, macht 150 Höhenmeter


auf der Piste rechts des zweiten Skilifts (von unten gesehen)


flaches Startstück durch ein Baumtor hindurch


Windrad auf der Montagne du Droit


unterhalb des Skilifts Fontaines, direkt neben dem Hauptlift


nicht präparierte Aussenrum-Talabfahrt mit Blick auf Tramelan


eine Offpiste-Variante entlang dem markierten Schneewanderweg

Wie schon am Morgen war ich auch hier wieder positiv überrascht. Die Zeit ging schnell vorbei, dank den vielen verschiedenen Pisten konnte ich einen abwechslungsreichen Nachmittag verbringen. Im Gegensatz zu anderen voralpinen Kleingebieten gibts hier ordentlich steile Abfahrten, wo man sportlich zum Fahren kommt. So wars ganz nett für die paar Stunden.