Wie schon früher ab und zu hatte ich mir wiederum kurz vor Weihnachten einen Tag frei genommen, um auf der Piste dem Vorweihnachts-Stress aus dem Weg zu gehen. Pünktlich dazu gabs Neuschnee, in den Alpen herrschte aber sehr schlechtes Wetter. Nach einigem Überlegen entschied ich mich für einen Skitag im Jura. Etwas ungewöhnlich war es schon, mit dem Zug ab Zürich nicht Richtung Chur oder Visp, sondern nach Biel zu fahren. Von dort dann weiter mit dem Stadtbus - vom Stadtzentrum direkt an die Talstation der Skilifte Prés d'Orvin. Dort musste ich noch eine kurze Viertelstunde bis Betriebsbeginn warten.


ein erster Blick auf den Skihang


erste Bergfahrt durch verschneite Wälder


kurz vor der Bergstation


Aussicht von ganz oben nach Osten

Die beiden Skilifte befinden sich am Nordhang des Mont Sujet, einer kurzen dem Chasseral vorgelagerten Jurafalte. Der Hauptlift aus den 50er Jahren führt von 1025 bis 1228 m.ü.M., seitlich versetzt steht auf eigenständigem Trassee noch ein zweiter Skilift mit höherer Talstation und niedriger Bergstation. Da alle Pistenvarianten vom Hauptlift erschlossen werden, fährt der zweite Lift nur bei grossem Andrang. An diesem Morgen unter der Woche war ich hingegen fast alleine im Skigebiet im Berner Jura. Bei gutem Wetter hätte man von der Bergstation eine schöne, jura-typische Aussicht über das Mittelland zu den Alpen hin.


etwa einen Kilometer lang der Müller-Skilift


nebenan der geschlossene zweite Skilift


Blick von oben auf die verschiedenen Pistenvarianten


Bergstation des zweiten Lifts


gut präparierte Pisten

Das Merkmal des kleinen Skigebiets sind die offenen Baumbestände auf den Pisten: in der oberen Hälfte des Skihangs stehen immer wieder Bäume oder Baumgruppen auf dem Pistenareal, eine parkähnliche Landschaft. So sucht man sich jedes Mal den Weg ein wenig zwischen den Bäumen hindurch. Das führt dazu, dass jede Abfahrt wieder anders ist, man wieder immer wieder aufs Neue überrascht und weiss nicht genau, wo man unten hinauskommt... Spannend!


Abfahrt zwischen den Bäumen hindurch


Winterfeeling


Blick auf den zweiten Skilift


kurz vor der Talstation

In der unteren Hälfte gibt es doch auch kurze Steilhänge, links und rechts des zweiten Skilifts, wo man schön carven kann und auf ordentlich Tempo kommt. Auch die Präparierung war für ein Kleingebiet sehr gut. Nebendran konnte man auch noch ein wenig Tiefschnee fahren. Zusätzlich zu den geschilderten Abfahrtsvarianten gibt es noch eine Aussenrum-Piste, die von der Bergstation östlich wegführt. Auf dem Winterwanderweg kommt man dann in einem weiten Bogen ohne zu Schieben zurück zu den Haupthängen.


ein Abschnitt mit ordentlichem Gefälle


auch Neuschneeabfahrten waren möglich


auf der äussersten Pistenvariante


Winterstimmung


am Gegenhang der Ausläufer des Chasserals

Obwohl das Skigebiet nur wenig Höhendifferenz offeriert und nur ein Skilift in Betrieb war, ist es erstaunlich abwechslungsreich in Les Prés d'Orvin. Die Zeit ging schnell vorbei, jede Abfahrt ist wieder anders als die Vorherigen. Da war ich doch positiv überrascht. Bereits um Viertel nach 11 verliess ich das Skigebiet in Richtung Biel, um nachmittags noch ein zweites Juragebiet anzusteuern.