Les Diablerets - eine grössere, mir bislang unbekannte Skiregion mit mehreren verschiedenen Teilgebieten, also ideal für eine Ferienwoche. Den Urlaub hatten wir aber zu früh gebucht und nicht mit derart warmen Temperaturen und ausbleibendem Schneefall gerechnet. Mit der Anreise kam der grosse Regen, bis hinauf auf 2000 Metern. Blöd, wenn die meisten Skipisten unterhalb liegen wie in Les Diablerets. Deshalb herrschten während der ganzen Woche grenzwertige Bedingungen in verschiedener Hinsicht.

Die Isenau ist quasi das Haus-Skigebiet von Les Diablerets. Die schöne Giovanola-Gondelbahn mit den knallroten Gondeln startet direkt im Ortszentrum. Hier werden die Türen noch von Hand zu- und aufgeschlossen. Oben stehen dann auf relativ kleinem Raum 5 Skilifte nebeneinander, ähnlich wie in Vercorin. Allerdings ist es auf der Isenau bei allen Skiliften mindestens die zweite Generation. Während den beiden Schlechtwetter-Tagen verbrachten wir je einen Halbtag auf der Isenau. Leider hatten die warmen Temperaturen ihre Spuren hinterlassen: der Skilift Ayerne war nicht in Betrieb, genauso wie die Verbindungspiste zum Col du Pillon und die Talabfahrt geschlossen waren.


Gondelbahn Isenau vor der Bergstation, gegenüber die Schneisen vom Meilleret


Skilift Isenau


Baujahr 1968


Anfängerlift Crua, an der Schmerzgrenze

Normalerweise ist das hier ja der Sonnenhang von Diablerets, nun bei schlechtem Wetter war natürlich gar nichts los. Immerhin gab es beim ersten Besuch am späteren Nachmittag Aufhellungen, dann wars ganz ordentlich zum Fahren. Auf den ersten Blick sahen die Hänge und Pisten unauffällig aus, und genauso war es auch. Viele durchschnittliche Pisten auf engem Raum. Am meisten fuhren wir mit dem Stangenschlepper Palette. Die rote Piste hat immerhin einen steileren Abschnitt, zudem war der Lift Rückbringer in Richtung Station, und er eignete sich auch, um ohne zu Schieben zum Skilift Floriette zu gelangen.


Stangenschlepper Palette


mit Baujahr 2000 die neueste Anlage hier


leider recht kurz der Lift mit weniger als 600 m Länge


an der Bergstation Palette


auch wenn man es nicht sieht: der meistfrequentierte Skilift hier

Am weitesten hinauf geht der Stangenschlepper Floriettaz. Angelegt in einer weiten Geländemulde, hat er in der Mitte eine Linkskurve und insgesamt drei steilere Hänge. Sah allerdings besser aus als es wirklich war. Die einzige Piste fand ich relativ fade, und so erinnerte er mich irgendwie an den ehemaligen Skilift Combe in Nax, den ich damals gleich empfand. Dank genügend hoher Lage gabs hier beim ersten Besuch immerhin nicht Regen, sonder Neuschnee (wenn auch recht nass). So waren ein paar Abfahrten links neben der Piste möglich. Ende Woche dann dank starkem Wind meterhohe Verweheungen auf der Piste.


nebenan der Skilift Floriette


der längste Skilift der Isenau


halbwegs anständiger Schnee hier


Aussicht von der Bergstation, in den Wolken drin das Gletschergebiet


Bergstation auf 2100 m.ü.M.

Das war es dann auch schon von diesem Teilgebiet. Die Talfahrt erfolgte notgedrungen mit der Gondelbahn. Die Talabfahrt wäre bei Schnee vermutlich recht schön zu fahren, aber eben, bei Schnee. Und den gab es da nirgends mehr. Beurteilen lässt sich das Skigebiet schlecht, wenn drei der vier längeren Pisten geschlossen sind und damit gerade oben die Höhendifferenzen fehlen. Aber schneesicher ist es nicht wirklich, Geld für Investitionen fehlt, mehrmals stand die Isenau schon komplett auf der Streichliste von Masterplänen. So ist es fraglich, was die Zukunft bringen wird.