Die Bella Tola gilt als einer der schönsten Aussichtsberge der Alpen - an kaum einem anderen Ort Europas sieht man so viele Viertausender aufs Mal. Verdankt tut sie es der geographischen Lage im zentralen Wallis, dank welcher der Horizont rundum von Berggipfel gesäumt wird und man tatsächlich den Eindruck erhält, mitten in den Alpen zu stehen. Allein die Tatsache, dass man so gut wie das ganze Wallis überblicken kann, verspricht ein spektakuläres Panorama zwischen Mont Blanc und Pizzo Rotondo, zwischen Jungfrau und Matterhorn, zwischen nahen und weit entfernten Gipfeln.

Im Gegensatz zu zwei Sommerbesuchen haben wir endlich einen perfekten Tag mit einwandfreier Fernsicht erwischt. Wie schon im Bericht des Skigebiets St.Luc beschrieben liegt die Bergstation des (selten in Betrieb stehenden) Skilifts etwa 60 Höhenmeter unter dem Gipfel, weshalb sich nur wenige die Mühe machen, auf den Bella Tola Gipfel (3025 m.ü.M.) zu steigen, in dessen Rücken übrigens noch ein kleiner Gletscher anzutreffen ist.


Aufstieg zum Bella Tola Gipfel

Während des Aufstiegs spüre ich die dünne Luft und vor allem den böigen Wind, es ist ziemlich anstrengend, sich am Fixseil nach oben zu kämpfen. Doch jeder Aufwand lohnt sich für das was mich oben erwartet: Dieses 360°-Panorama kann man gar nicht in Worte fassen - auf alle Seiten hin scheinen die Bergspitzen nicht enden zu wollen. Für einige Sekunden vergesse ich den eisig wehenden Wind, derart imponiert und sprachlos bin ich von der Aussicht.


Wegweiser auf der Bella Tola

Nach und nach erkennen wir die meisten Berggipfel. Während ich versuche, diese einmalige Kulisse mit der Kamera festzuhalten, friert mir schnell die ganze Hand ein. Wegen des starken Windes ist es zu kalt, um es lange auszuhalten, so begeben wir uns nach bereits 10 Minuten wieder auf den Abstieg.


über dem Rhonetal sind im Westen links die Dents du Midi (3257), dann der Grand Muveran (3051), mittig die Diablerets (3210) und das Oldenhorn (3123) sowie weiter rechts das Wildhorn (3248) zu erkennen


Mont Bonvin (2995) über dem Skigebiet von Crans Montana, rechts der flache Wildstrubel (3243) sowie aussen das Steghorn (3146)


in der Mitte (nördlich): Rinderhorn (3448), Altels (3629), Balmhorn (3698), Doldenhorn (3638) und die Blüemlisalp (3661), rechts Tschingelhorn (3562), das Breithorn (3789) und sogar die Jungfrau (4089)


Rechts neben der Jungfrau (4158) das Gletscherhorn (3983), dann das dominante Bietschhorn (3934). Das Gipfelkreuz zeigt zwischen Aletschhorn (4193) und Nesthorn (3822). Ganz weit entfernt der Pizzo Rotondo (3192), am rechten Rand das Blinnenhorn (3374)


in Richtung Osten: Blinnenhorn (3374), Ofenhorn (3235), im Zentrum Scherbadung (3211) und das Helsenhorn (3272), schliesslich das markante Wasenhorn (3246) und der höhere Monte Leone (3553)


nochmals der Monte Leone (3553), mittig Fletschhorn (3993), Lagginhorn (4010) und Weissmies (4017), weiter rechts knapp der Portjengrat (3654) und ganz aussen der Balfrin (3796)


links: Balfrin (3796) und Ulrichshorn (3925), danach in der Mischabelgruppe u.a. Nadelhorn (4327) und Lenzspitze (4294), Dom (4545) und Täschhorn (4491), gleich rechts davon der Alphubel (4206). Im Hintergrund das Rimpfischhorn (4199), dann in der Nähe das Barrhorn (3610) und das Brunegghorn (3833)


Panorama im Süden - ohne Worte


von links aus: Bishorn (4153), das spitzige Weisshorn (4506), Schallihorn (3974), Zinalrothorn (4221), in der Nähe Les Diablons (3609), Obergabelhorn (4063), knapp der Besso (3668), hinten das Matterhorn (4478), weiter rechts die Pointe de Zinal (3789), die markante Dent Blanche (4357), davor der Grand Cornier (3962), ganz rechts die flache Pointe de Bricola (3658)


nach der Pointe de Bricola (3658) eher hinten L’Evêque (3716), daneben die felsige Dent de Perroc (3676). Weiters Pigne d’Arolla (3790), der kurvige Mont Blanc de Cheilon (3870) und hinten der Grand Combin (4314); rechts Petit Combin (3663)


Petit Combin (3663), dann die Grandes Jorasses (4208) gleich links neben den Becs de Bosson (3149) im Vordergrund über dem Grimentzer Skigebiet. Zentral der Mont Blanc (4808), rechts u.a. Dôme de Goûter (4304), Aiguille Verte (4122), Aiguille du Chardonnet (3824) und wieder etwas näher die Aiguille du Tour (3540)


nochmals ein Eindruck der Gipfelpracht

Im ganzen Skigebiet von St.Luc und Chandolin kann man ein tolles Panorama geniessen, doch die Aussicht von zuoberst ist nochmals eine ganze Klasse besser und stellt den Höhepunkt der Anniviers-Woche dar, weshalb ich ihr auch einen Extra-Post gewidmet habe. Die Bella Tola ist auch im Winter eindeutig ein Muss für jeden, der sich in der Nähe befindet. Und dank des Fehlens jeglicher Infrastruktur ist das Erlebnis nach wie vor ein natürliches und ungestörtes.