Vor Weihnachten war in den Magic Pass Skigebieten nichts mit Winterstimmung, ja es herrschte generell Schneemangel in der Schweiz. Der Blick auf die Schneekarte des SLF zeigte allerdings eine kleine Ecke mit normaler Schneehöhe: der Walliser Teil des Chablais, also exakt die Region der Portes du Soleil. Offenbar hatte die Region etwas Niederschlag erwischt, auch der Blick auf die Webcams zeigte Erfreuliches. Somit entschied ich mich gegen die ins Auge gefasste Reise nach Zermatt und fuhr nach Champéry, obwohl ich beim letzten Mal dachte, dass ich für eine Weile nicht mehr zurückkommen würde.

Die Zweitageskarte kostete dank Raiffeisen 30% Rabatt nur 90 Franken, wie ich finde sehr günstig angesichts der Grösse des Skigebiets. Übernachten würde ich in Val d'Illiez. Nun, die Anreise nach Champéry dauerte natürlich ein wenig, aber dort wurde ich sofort von freundlichen Mitarbeitern begrüsst. Am Einstieg in Champéry gefällt mir die Geradlinigkeit: Talstation direkt neben dem Bahnhof, und mit der Luftseilbahn mitten rein ins Skigebiet. Die erste Überraschung gabs am kurzen Skilift Marcheuson: Dank Nordhang überraschend guter, griffiger Pulverschnee. Gleich eine Wiederholungsfahrt. Mann, bereits dafür hatte sich die weite Reise gelohnt!

Standardblick vom Croix de Culet ins Skigebiet

Skilift Marcheuson mit kurzer aber knackiger Piste

gegenüber die Pointe des Mossettes

6KSB Grande Conche

Am Grande Conche gabs eine nette Variantenabfahrt im leicht angefirnten Steilhang oben. Danach parkierte ich den Rucksack in Les Crosets - mein Plan war, eine Runde nach Super Morzine und zurück zu drehen. Oben am Übergang war es erstaunlich windig. Danach, auf der Piste Abricotine, war es sogleich voll von Leuten. Klar, die französische Seite ist immer stärker bevölkert, dazu kam hier noch die neue Liftachse der beiden Sesselbahnen Lindarets und Cases.

auf der Piste teilweise knappe Schneeverhältnisse

Wiederholungsfahrt am Grande Conche

Blick hinüber zur Tal-Berg-Tal-Bahn Cuboré

Piste Abricotine nach Frankreich

6KSB Brochaux, auch hier machte ich eine Wiederholungsfahrt auf der doch stark planierten Piste

Rund um Avoriaz war es wie üblich "übervoll", Stau auf der Piste ist da der Normalzustand. 2010 hatte ich es bis zum flachen Proclou-Hang geschafft, aber nicht weiter. Nun wollte ich mir das ganze Plateau geben, das ja vor allem der Verbindung zwischen Morzine und Avoriaz dient. Der Skilift Baron war geschlossen und die Piste wurde geschont. Schade und für nix, der Schnee würde in den nächsten Tagen davonschmelzen. So musste man auf der ganz flachen Verbindungspiste hinüberschieben nach Super-Morzine.

Seitenblick in die Retortenstadt Avoriaz

sehr flach die Piste Proclou

6KSB Séraussaix

Verbindungspiste Tetras nach Super-Morzine

Am Zoré-Sessel war der Schnee echt knapp, nur eine schmale Piste war geöffnet, die war aber der Graus. Deshalb fuhr ich nachher gleich wieder zurück über die ultraflache Séraussaix-Piste. Eine eisige Abfahrt runter nach Lindarets, dann nahm ich die neue Liftachse zurück in Richtung Schweiz.

4KSB Zore mitsamt Pisten

zurück auf der Proclou-Bahn, darunter der Stangenschlepper Chapelle (bin ich nicht gefahren)

Talstation Léchère auf Lindarets

die Bahn ersetzte 2019 eine langsame 3SB und wurde nach oben verlängert, hier die resultierende Kreuzung mit der Sesselbahn Mossettes France

die anschliessende 6KSB Cases

zusammen ergeben die beiden Sesselbahnen eine neue Verbindung zurück in die Schweiz

Bevor ich zurück nach Crosets fuhr, nahm ich noch zwei Fahrten am eher kurzen Skilift Cuboré mit. Einmal wellige Variante der Abricotine, einmal auf der steileren roten Piste. Der Skilift steht mit seinen 170 Höhenmetern ja bereits auf Schweizer Boden. Früher war das noch ein Kurvenlift, um Platz zu schaffen für die neue Sesselbahn Cases wurde 2019 die Bergstation versetzt. Immerhin gibts den Skilift noch, eine willkommene Abwechslung.

Ausblick über die rote Piste Cases hin bis zum Genfersee und den Juraketten

Tellerlift Cuboré auf neuer Trassee.

Rückfahrt zur Schweizer Drehscheibe Les Crosets

Das war es auch schon mit der ersten kurzen Runde durchs Skigebiet, respektive der Diagonale nach Super-Morzine und zurück. Zoré und Séraussaix wollte ich einfach abgefahren haben, der Rest der französischen Seite war grundsätzlich zu voll. Dafür traf ich an den Skiliften Marcheuson und Cuboré gute Schneeverhältnisse an. Für den späteren Nachmittag nahm ich mir den Sektor zwischen Crosets, Champoussin und Morgins vor.