Die Struktur des mittleren Skigebiets von Zermatt ist ja durchaus unkonventionell: Die Eisenbahn auf den Gornergrat als Hauptanlage, das noch geschlossene Freeride-Gebiet am Stockhorn, dazu mehrere Verbindungsanlagen, die erst ein flüssiges und spontanes Wechseln zwischen den verschiedenen Zermatter Skihängen ermöglichen. Einzig auf dem Bergrücken Gifthittli gibt es typische Skihänge. Bevor dort vor einem Jahrzehnt die kuppelbare Sesselbahn gebaut wurde, gab es am Gornergrat nur Luftseilbahnen und Skilifte.
Ich selbst kam von Ganz her in diesen Sektor. Die mächtige Hohtäli-Bahn mit der höchsten Seilbahnstütze der Schweiz ist hier eine der wichtigsten Verbindungsanlagen, mit ihr kommt man vom Sunnegga-Gebiet in Richtung Gornergrat. Ich hatte Glück, ohne Wartezeit fuhr die fast volle Bahn sogleich. 1000 Höhenmeter weiter oben hat man ein traumhafte Aussicht auf die Gletscherwelten, das Matterhorn, das Monte Rosa Massiv etc. Während sich die ganze Kabine auf die schmale Piste zwängte, genoss ich lieber für 10 Minuten dieses Panorama auf die höchsten Gipfel der Walliser Alpen.
Monte Rosa: mit 4634 m.ü.M. Top of Switzerland
Lyskamm-Massiv (4527 NN)
die Zwillinge Castor und Pollux
der Hausberg von Zermatt
weiter im Osten: Stockhorn und Rote Nase, beide noch geschlossen
Lyskamm, Castor, Pollux und Breithorn sowie Grenzgletscher und Gornergletscher
Dom (4545 m.ü.M.), Täschhorn und Alphubel
Ein wehmütiger Blick auf die geschlossenen Lifte am Stockhorn. Dann als erstes die direkte Abfahrt auf der Piste "White Hare". Ihre Trassierung im steilen Hochtal gefiel mir: Steilhänge, Traversen, Schussstücke. Immer wieder etwas Neues, dazu kaum Leute bis zur Einmündung der Kelle-Piste. Leider ist dieser Nordhang sehr schattig, was der unteren, stark frequentierten Hälfte gar nicht gut bekam. Unten dann leider ein zu langes Schiebestück zurück nach Gant. Ich mag es, solche langen, teilweise abgeschiedenen Pisten ein erstes Mal zu erkunden. Man weiss nie, wie es weiter geht. Zusammen mit der Erschliessung per Pendelbahn erinnerte mich dieser Hang an den Gemsstock.
auf der White Hare, gegenüber die Couronne impériale
Luftseilbahn Hohtäli, schaufelt 1000 p/h hoch
White Hare
weiter unten auf der schattigen White Hare
vorbei an der Station Breitboden, hier war nie jemand auf der Sesselbahn
eindrückliche Luftseilbahn Gant-Hohtäli, gebaut 1998
Anschliessend gings per Verbindungstraverse hinüber zu der beliebten Gifthittli-Bahn. Auch im Dezember sind hier die flacheren Pisten lange an der Sonne, darum ist das ideales Skifahrergelände, dementsprechend beliebt ist die Sesselbahn. Seit dem Bau der Verbindungs-Gondelbahn Furi-Riffelberg ist hier sowieso alles näher zusammengerückt, und es werden viele Leute hierhin befördert. Vier, fünf Pistenvarianten gibt es, zwei davon teste ich. Hier kann man einfach mal gemütlich Fahren, auch solche Ecken brauchts in einem Skigebiet. Schilesslich gings zurück in Richtung Gant. Einzige Möglichkeit ist hierzu die schattige Piste Kelle, wo noch beschneit wurde. Entsprechend der Wichtigkeit der Piste war sie stark abgefahren. Nur der schwarze Steilhang, der von den meisten Leuten umfahren wird, war schön zu fahren.
auf den gemütlichen Pisten am Gifthittli
Station Riffelberg
Kapazitätsmonster mit 3000 p/h
Bergstation Gornergrat, auch auf 3000 m.ü.M.
Startstück Gornergrat
auf der 6KSB Gifthittli, in der Verlängerung der Gornergrat
eine sonnige und darum sehr beliebte Anlage
Beschneiung auf der Piste Kelle
schwarzer Steilhang der Kelle
Zum Abschluss des Tages wechselte ich nochmals ins Sunnegga-Gebiet: rauf nach Blauherd und aufs Rothorn. Eigentlich wollte ich nochmals die Fluhalp-Piste machen, doch hier war bereits Betriebsschluss. Also Standardpisten nach Blauherd und Sunnegga, und von dort wieder per Untergrundbahn ins Tal. Talabfahrten waren ja auch am Gornergrat noch keine offen. Wie schon geschrieben: typische Skihänge gibts am Gornergrat wenige. Trotzdem gestalten sich durch die intelligente Platzierung der Anlagen die zahlreichen Verbindungen mehrheitlich flüssig. Es ist halt in erster Linie ein Ausflugsberg.
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