Bei der Rückfahrt von Sedrun stieg ich bei der Station Nätschen wieder aus. Aber nicht für das Nätschen-Gebiet selber, sondern um auf der Passstrasse nach Andermatt zu fahren. Dann noch 10 Minuten Fussmarsch bis zur Talstation der Gemsstock-Bahn. Mittlerweile war es ungefähr 15 Uhr, trotzdem waren die Wartezeiten an beiden Bahnen ziemlich lang, an der oberen 4-5 Gondeln. So dauerte der ganze Transfer vom Oberalppass bis zum Gemsstock eine ganze Weile, mehr als eine Stunde. In der Zwischenzeit war das schöne Wetter vorbei, nach und nach zog ziemlich starke Bewölkung auf und es wurde unwirtlich.


Abfahrt auf der Passstrasse nach Andermatt


1. Sektion der Gemsstockbahn...


... und die 2. Sektion, eine beeindruckende Luftseilbahn

Trotz Wind, Kälte und Bewölkung machte ich den kurzen Abstecher auf die Aussichtsterrasse, und wurde dafür belohnt. Unterhalb der Wolken herrschte überraschenderweise eine erstaunlich gute Fernsicht, und so waren Dutzende von Alpengipfeln in allen Richtungen zu erkennen, beispielsweise die höchsten Gipfel der Walliser und Berner Alpen. Gute 2 Minuten hielt ich es aus, dann machte ich mich kurz vor der Ankunft der nächsten Gondel auf die Abfahrt. So blieb ich der Menschentraube fern und hatte die ganze Piste für mich alleine.


nebenan und weiter unten: das Skigebiet Nätschen


Gipfelpanorama: Aletschhorn, Finsteraarhorn, Fiescherhorn, Mönch, Lauteraarhorn und Schreckhorn (v.l.n.r.)


Gipfelpanorama: Monte Rosa, Strahlhorn, Weissmies, Lagginhorn, Mischabelgruppe, Pizzo Rotondo, Weisshorn und Grand Combin (v.l.n.r.)


Einfahrt in die schwarze Russi-Piste

Um 15.40 erreichte ich die Talstation des Lutersee-Lifts, die Zeit reichte gerade noch für zwei Fahrten vor Betriebsende. Ich war schon etwas enttäuscht vom mittlerweile schlechten Wetter - wie jedes Mal wenn ich am Gemsstock war. Denn darauf hatte am Morgen nichts hingedeutet. Besonders die Russi-Piste war bei diffuser Sicht und eisigem Wind kein grosses Vergnügen. Immerhin, auch hier war der Schnee abseits der Pisten dermassen hart dass eh nur Fahren auf den Pisten infrage kam.


im Skilift Lutersee


Pisten am Lutersee


vis-à-vis der Gemsstock-Hang


auf der 2SB zurück zur Gurschenalp


ein Blick retour zum Lutersee-Hang

Mit einer der letzten Gondel gings nochmals auf den Gipfel, für eine Fahrt auf der Sonnenpiste. Wie bei den letzten Besuchen fand ich es schade, dass der eigentliche "Haupthang" viel zu kurz ist im Verhältnis zur Anfahrt und den Schiebestücken danach. Dort gab erstaunte Gesichter und Worte von anderen Skifahrern, weil ich trotz der Kälte eine Kleinigkeit am Pistenrand ass und dafür die Handschuhe auszog. Anschliessend dann die Talabfahrt ganz hinunter nach Andermatt, für mich eine Premiere. Im Steilhang konnte ich mir beim Beobachten der hippen Freerider ein Schmunzeln nicht verkneifen. In grellen Farben, mit Helmkameras und teuren Skis bestückt, doch ihre Fahrkünste schienen dann doch sehr bescheiden zu sein.


der viel zu kurze "Haupthang" der Sonnenpiste


weiter unten auf der Sonnenpiste


Talabfahrt nach Andermatt

So um 1980 herum dürfte die Region eine spezielle Nummer gewesen sein: eine alpine Eisenbahnstrecke, und bei fast allen Haltestellen einer oder auch mehrere Skilifte. Auch heute noch war der Gesamtbesuch der Gotthard-Oberalp-Arena, das Gondeln von Skigebiet zu Skigebiet war ein interessantes Erlebnis, da sich die verschiedenen Skigebiet gut ergänzen. Man bedenke, dass der Skilift von Realp und das Dorfgebiet von Sedrun-Valtgeva auch noch dazugehören würden, leider nicht mehr das LSAP-Gebiet von Hospenthal. Jedenfalls wird die Arena mit den geplanten Erweiterungen ein neues Gesicht erhalten.