Auch am letzten Tage dieses Aufenthalts im Wallis herrschte schlechtes Wetter, sogar sehr schlechtes. Ich erhoffte mir, mit den Visperterminen ein geeignetes Tagesziel auszusuchen: einerseits nicht allzu hoch gelegen (besonders für Walliser Verhältnisse), andererseits ist es nur ein kurzer Abstecher von Visp aus, wo ich auf der Rückreise sowieso vorbeikam. Allerdings weiss man bei kleinen Skigebieten im Voraus nie, wie spannend sie wirklich sind. Leute hatte es kaum im Dorf, und auch nicht an der Talstation, wo es leider nur Tageskarten und keine Vormittaskarten gab. Hinauf ging es dann mit dem schnellen Zubringer in Form der 2KSB hinauf nach Giw.
Bergfahrt auf der 2KSB Visperterminen-Giw
1999 neu gebaut als Ersatz für einen älteren Sessellift
Neben der doch recht langen Sesselbahn stehen oben noch zwei Skilifte im Skigebiet. Hauptanlage ist der Skilift Giw-Rothorn, zu dem man leider ein kleines Stück hochlaufen muss. Deutlich länger als 1 Kilometer ist er. Unten gehts noch durch einen frisch verschneiten Wald, dann kommt eine Rechtskurve, bevor man oben das Gipfelplateau am Rothorn erreicht. Sehr kalt, windig und garstig war es hier oben, richtig unangenehm. 5, 6 Pistenvarianten gibt es hier, vorerst versuchte ich mich an den roten und blauen links vom Lift.
weiter hinauf mit dem Skilift Rothorn
oberster Streckenteil - kalt!
richtig ungemütlich hier oben
rote und blaue Pisten links des Skilifts
Bergstation der 2SB auf 1960 m.ü.M.
Bergfahrt durch den märchenhaft verschneiten Wald
Bei der Affenkälte (-15° und beissender Wind) war die Bergfahrt kein Vergnügen, und auch die mauen Pisten machten nicht besonders viel Spass. In der oberen Hälfte mangelte es an Bodensicht, zudem sind sich alle Pisten relativ ähnlich, da sie mehr oder weniger nebeneinander im selben Hang angelegt sind. Und unten folgt dann stets dieselbe Traverse - zwar nichts zum Schieben, aber auch nicht besonders interessant. Darum wollte ich bald mal die Talabfahrt kennenlernen, wurde aber ziemlich enttäuscht. Schnee gab es nun wahrlich genug, doch offenbar hatte man es versäumt, die Talabfahrt irgendwann richtig zu präparieren. So war sie grösstenteils eisig, ruppig und teilweise auch steinig. Wirklich schade, denn wenn man als Kleingebiet schon eine lange, kuppelbare Sesselbahn laufen lässt und es genügend Schnee hat, sollte es wirklich möglich sein, auch eine Piste herzurichten.
an der Bergstation, alles zugefroren
Skilift Rothorn, geht bis auf 2300m hinauf
Traverse von den Pisten zurück nach Giw
Einfahrt in die Talabfahrt
Skilift Rothorn, kurz vor der Kurve
auf der schwarzen Piste
Leider war der zweite Skilift Senntum, der sich etwas weiter rechts befindet, nicht in Betrieb. Vom Andrang her war dies verständlich, aber womöglich hätte er ein wenig mehr Abwechslung gebracht. So blieb nur noch die schwarze Piste rechts des Rothorn-Skilifts übrig. Auch sie beinhaltet eine Traverse, doch im Ganzen gefiel sie mir doch ein wenig mit einem schönen Steilstück und interessanter da kurviger und welliger Trassierung durch den Wald. Aber es war immer noch saukalt, und ich brauchte nach 90 Minuten tatsächlich eine Aufwärmpause im Restaurant. Das gabs auch schon länger nicht mehr. So hatte ich das Skigebiet Visperterminen bald mal gesehen und machte mich bald mal auf die zweite und letzte Talabfahrt.
auch hier eine Traverse
einsetzender Schneefall
oben wurde es noch garstiger...
Blick hinüber zum Skilift Senntum
ein interessantes Pistenstück
Talstation des Skilifts
auf der Talabfahrt, vorbei an vielen Kapellen
Tja, dieser letzte Tag war ein wenig sinnbildlich für die ganze Serie, welche vom schlechten Wetter getrübt wurde. Bei solchen Verhältnissen kann man das Gebiet natürlich nicht final bewerten, gerade die Rothorn-Pisten wären bei Sonnenschein sicher schön zu fahren. Trotzdem bin ich aber der Meinung, dass andere Klein-Skigebiete einfach spannender und abwechslungsreicher sind. Und wenn man schon nicht allzuviel zu bieten hat, ist es einfach dürftig, wenn der zweite Skilift nicht läuft und die Talabfahrt dermassen ungepflegt ist.
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