Nach dem Geniessen des Kerngebiets rund um Felskinn und Morenia am Morgen blieben noch die kleineren Nebengebiete Plattjen und Spielboden-Längfluh für den Nachmittag übrig. Der Wetterumbruch bahnte sich schon länger an, und die verbleibenden Stunden waren leider davon mitgeprägt. Dank diesen weiteren Liftketten ist Saas Fee nicht nur punkto Höhenlage eines der grösseren Skigebiete.
Während der Rest bereits im Grauen lag, gab es am Plattjen noch etwas blauen Himmel. Die Anlage dürfte im Hochwinter die Funktion einer Ausweichmöglichkeit inne haben. Zwar sind hier über 700 steile Höhenmeter anzutreffen, den Pisten geht aber der Reiz ab, da sie ziemlich monoton gerade hinunterführen. Zwei Fahrten mit der Gondelbahn, das war es dann aber auch.
Plattjen-Gondelbahn
Bergstation auf 2567 m.ü.M.
hier die beiden Pistenvarianten
durchwegs steile Piste, ganz unten sind zwei Dorflifte zu sehen
Von der gleichen Talstation aus führt die lange und in die Jahre gekommene zweite Gondelbahn zum Spielboden hinauf, die Fahrt dauert eine halbe Ewigkeit. Die zweite Sektion ist dann die kurze Längfluh-Luftseilbahn, dort oben gibt es noch eine fixgeklemmte Sesselbahn als Beschäftigungsanlage. Hier befindet man sich wieder mitten in der Gletscherlandschaft. Wegen den Nebelbänken war hier nichts mehr los, trostlose Stimmung machte sich breit. Dazu passten auch die durchschnittlichen Pisten der Längfluh.
60er-Luftseilbahn Spielboden-Längfluh
Blick über den Feegletscher hinüber zum Felskinn
langsamer Sessellift Längfluh
Gletscherpiste Längfluh
mitten auf dem Gletscher
Aus Prinzip musste eine Fahrt mit dem Feechatz-Schlepper sein, der quer über den Gletscher die Verbindung mit dem Gletschergebiet Mittelallalin herstellt. Mehr als 2 Kilometer Eis, allerdings eine sehr flache Piste dazu. Etwas interessanter war da die Talabfahrt über den Spielboden nach Saas Fee. Die Nassschneehaufen in Kombination mit der diffusen Sicht sorgten nicht gerade für Fahrspass, dafür war es ungewöhnlich, bei Schneefall auf einer völlig aufgeweichten Sulzschnee-Piste unterwegs zu sein. Vor der Einmündung in die anderen Talabfahrten musste zusätzlich noch eine frische Nassschnee-Lawine überquert werden.
Skilift Feechatz - hier ist Geduld gefragt
schwarze Längfluh-Piste
Spielboden-Bahn, dahinter Station Morenia
auf der sehr weichen Spielboden-Talabfahrt
Es blieb noch knapp eine Stunde übrig, die wieder im Hauptgebiet verbracht wurde. Am Morgen hatte ich die schwarze "Alpin"-Piste direkt am Mittelallalin bemerkt, dafür war nun Zeit. Trotz der vollen Metro war ich danach ganz alleine unterwegs in dichtestem Nebel. Nicht besonders gemütlich auf einem spaltenreichen Gletscher in 3500 Metern Höhe, wobei ich die dünne Höhenluft gar nicht bemerkte. In langsamer Fahrt ging es dann doch hinunter. Unten gab es noch je eine Fahrt am Mittaghorn und mit der Morenia-KSB.
Seilbahnknotenpunkt Morenia, früher Maste 4 genannt
Überblick über den Kernbereich
auf dem Skilift Mittaghorn
wieder die KSB Morenia
Leider machten dann die Bahnen etwas früher Feierabend als auf dem Pistenplan beschrieben, was aber nicht weiter tragisch war. Unten zum Abschluss, kurz vor dem endgültigen Betriebsschluss, noch eine letzte Fahrt mit dem Skilift Biffig, bevor es zurück zum Allalin-Express ging.
Piste Sperwerzucht
Skilift Biffig mit der Spielbodenbahn
Ziehweg zur Talstation Alpin-Express
Auf jeden Fall einzigartig an Saas Fee dürfte die fast ständige Nähe zum Gletscher sein. So müsste z.B. der Feechatz-Lift bei schönem Wetter nochmals eine Stufe eindrücklicher sein. Wegen der Topographie leidet halt die Pistenvielfalt an sich, die vom fahrerischen her spannenden Pisten lassen sich recht schnell abzählen. Saas Grund gegenüber ist wesentlich kleiner, dafür machen dort die langen Hohsaas-Pisten allesamt mächtig Spass. Fazit: Saas Fee überbot die Erwartungen nicht, erfüllte sie aber allemal. Und zu diesem Zeitpunkt trotz der längeren Hinreise auch ein sinnvolles Tagesziel.
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