Aufgrund des anhaltend schönen Wetters kam die Lust auf für einen gemütlichen Saisonausklang mit typischem Frühlingsfahren. Die Mörlialp war ideal dafür: recht kurze Anreise für mich, ein neues Skigebiet erkunden und dank Nordhang waren noch fast alle Pisten offen. Das Skigebiet liegt abgeschieden an der Glaubenbüelen-Strasse, doch am Wochenende verkehrt ab Giswil ein kleiner Skibus, gut so! Für die Mörlialp war das auch gleich das Abschlusswochenende, das passt also.

Oben angekommen, war der erste Eindruck: genug Schnee, aber befremdliche, laute Dauerbeschallung. Muss das sein? Gerade wenn man einen auf Familienskigebiet macht? Das Skigebiet besteht im Wesentlichen aus 2 Sektionen: unten eine teilweise steile 3SB, oben der Skilift Alpoglerberg als wichtigste Beschäftigungsanlage. Die 3SB lag grösstenteils noch im Schatten, also verzog ich mich sogleich an den oberen Skilift. Mit seinen 300 Höhenmetern ist dieser eine nette Anlage, er erschliesst vier Pisten, wobei die Piste "Stock" ganz aussen für Trainings abgesperrt war.

zum Tagesstart gleich mit der 3SB hinauf

Skilift Alpoglerberg

zweite Streckenhälfte des Skilifts

allgegenwärtiger Tiefblick auf den Sarnersee

Pistenstart auf 1840 m.ü.M.

Gleich für 10 Fahrten blieb ich oben und kostete die verschiedenen Pisten aus. Wie so oft im Frühling waren diese zu Beginn noch hart, firnten aber mehr und mehr auf, je meher die Pisten an die Sonne kamen. Die drei offenen Pisten sind alle unterschiedlich: die von oben gesehen linke ist in erster Linie ein breiter Carving-Hang, die mittlere schwarze besitzt einen seitlich leicht abfallenden Steilhang, die rechte führt dem Grat entlang vom Skilift weg und dann als wellige, gemütliche Piste zurück. Der schmale Starthang der ersten beiden Pisten war alsbald verbuckelt.

typische Frühlingsverhältnisse: unten grün oben weiss

Mittelstation am Grat, gut zu sehen die Neigung der 3SB

Aussenrumpiste "Niederen"

voll ausgelasteter Skilift

Ein Plus des Skigebiets ist der schöne Tiefblick auf den Sarnersee. Ansonsten erinnerte mich der Skilift von der Charakteristik her ein wenig an den Piz Darlux in Bergün, der dort auch die wesentliche Beschäftigungsanlage darstellt. Nachdem ich jede Piste dreimal durch hatte, wagte ich mich ein erstes Mal ins Gelände in den Firnschnee. Etwas nervig waren teilweise die einheimischen Gäste, die im Warte- oder Ausstiegsbereiche Kaffeekränzchen hielten und so blockierten.

hier zu sehen das Brienzer Rothorn mit Skigebiet

Engstelle der Piste "Baumgarten"

Blick auf die Piste "Niederen"

Firnabfahrt neben den Pisten

Dann fuhr ich über die wenig spezielle blaue Piste runter zur Mörlialp, wobei ich bald bemerkte, dass das im Wesentlichen ein grosser Anfängerbereich ist und dass dies der eigenliche Fokus des Skigebiets ist. Der frühere Skilift Mörliegg ist nicht mehr im Pistenplan eingezeichnet, der war aber auch früher nur noch selten in Betrieb. Einmal fuhr ich die steile Route an der 3SB, die war aber noch gefroren und entsprechend grausig.

blaue Piste an der 3SB, welche 2001 parallel zum steilen SKilift gebaut wurde

vor der Talstation

einmal fuhr ich mit dem kurzen Mörlialp Tellerlift

Anfängergelände Mörlialp

wieder auf der 3SB, der parallele Skilift ist nur noch bei Hochbetrieb und auch dann nur noch bis zum Zwischenausstieg geöffnet

nicht präparierter Steilhang "Wand"

Alles gesehen unten, also nochmals für 6 Fahrten an den oberen Skilift. Dabei machte ich nun auch 2 Abfahrten neben der roten Aussenpiste, wo ich einen ideal aufgefirnten und kaum verspurten Hang entedeckte. Zudem kam ich da unterhalb des Rennkurses rein in die wellige Piste "Stock" und konnte deren unteres Drittel auch noch fahren. Nun am Mittag war nichts mehr los am Skilift, keine Wartezeiten mehr. Trotzdem nahm ich um 13:24 die erste Busverbindung zurück, nach total 20 Liftfahrten war es genug.

wieder oben am Skilift

auf der schwarzen Piste "Kanonenrohr"

aussen auf der welligen Piste "Stock"

Piste Baumgarten und Skilift Alpoglerberg

Irgenwie merkt man, dass die Blütezeiten vorbei sind: leerstehende Skilifte, leer stehende Restaurants. Trotzdem ist man eigentlich nicht schlecht aufgestellt: unten alles beschneit, in der Mitte die Piste an der 3SB geschützt im Wald, oben die Pisten am Nordhang recht schneesicher, gut ausgebautes Anfängerareal. Für mich war es letztlich recht kleinräumig, weshalb ich eher kein zweites Mal dahinfahre, trotz der netten Pisten am oberen Skilift.