Schönes Wetter, Schnee bis weit hinunter, eigentlich ideale Verhältnisse, um den Samstag Morgen irgendwo in der Nähe in einem Kleingebiet zu verbringen. Zuerst wollte ich nach Amden, entschied mich aber dann für die Skilifte Freiherrenberg bei Einsiedeln. Zwei Skilifte mit ungefähr 200 Höhenmetern sind es: einer startet bei Einsiedeln neben dem Kloster, einer im Weiler Birchli. Oben haben sie eine gemeinsame Bergstation auf 1100 m.ü.M. Das sollte für zwei, drei Stunden ausreichen. Dachte ich zumindest...

Dann kamen aber die unerfreulichen Überraschungen. Als Erstes die unfreundliche Begrüssung, so wirklich wollte mir der Angestellte keinen Skipass verkaufen. Als Zweites stellte ich fest, dass weder die Pisten noch das Skilifttrassee präpariert waren. Nein, ich brauche keine maschinell präparierte Skiliftstrecke, aber wenn der Hang derart seitlich abfallend ist, wirds für Snowboarder richtig ungemütlich. Die grösste Überraschung wartete aber oben: keine Bügel am Birchli-Lift! Weder auf der Homepage, noch auf dem Wintersportbericht, noch an der Talstation fand ich einen Hinweis, dass der Skilift schon seit mehreren Jahren ausser Betrieb ist (was ich erst im Nachhinein ergoogelte). Also nur die halbe Portion, dafür wäre ich sicher nicht hierher gekommen.


unten im Skilift


Blick von der Bergstation auf den obersten Streckenabschntit


Überblick über die Skihänge


Aussicht auf den Zürichsee mit Zürich


weiter östlich Pfannenstiel, Greifensee und Uster

Bis auf das Startstück gab es zwei Pisten, je eine auf beiden Seiten des Skilifts. Da keine Präparation stattgefunden hatte, musste man sich mit gefrorenen Sulzbuckeln zufrieden geben. Das war natürlich nicht allzu berrauschend, deshalb zog ich es bald vor, bessere Routen neben den Pisten zu finden, wo es genügend und ziemlich weichen Schnee gab. Schade, dass man das Skigebiet trotz guten Schneeverhältnissen nicht besser hingekriegt hatte.


auf der (von oben gesehen) linken Piste


auf der rechten Piste


Offpiste wars besser als auf der Piste


Offpiste mit Blick auf den Sihlsee


westlich der Skipisten war es recht harschig

Da ich vom Skigebiet bald die Nase voll hatte, suchte ich nach Abwechslung. So fuhr ich von der Bergstation nach Süden über den Grat - also vom Skigebiet weg. Nach einigen flachen Metern tat sich ein netter Pulverhang auf. Allerdings war es aufgrund mangelnder Ortskenntnis nicht so einfach, den Weg zwischen den Höfen, Hofzufahrten und Stacheldrahtzäunen zu finden. Unten musste ich so bald schieben, was bei gescheiter Routenwahl vermutlich nicht nötig gewesen wäre. Unten raus kam ich jedenfalls wie beabsichtigt beim Dörfchen Gross, wo ich leider das stündlich verkehrende Postauto um eine Minute verpasst hatte. Passte irgendwie zum Tag. So blieb mir nichts anderes übrig, als die zwei Kilometern zurück zum Skigebiet à pied zu bewältigen.


Bergstation auf 1110 m.ü.M.


Offpiste-Route nach Süden zum Sihlsee

Als ich wieder zurück am Skilift war, machte ich noch ein oder zwei letzte Wiederholungsfahrten. Zum Schluss erneut eine Offpiste-Abfahrt, jetzt aber am LSAP-Lift Birchli. Abgesehen von einem gefährlichen Stacheldrahtzaun war das die beste Abfahrt des Tages, da der Hang noch wenig verspurt war und eine schöne Neigung aufweist. Diesmal erwischte ich den Bus unten bequem. Hat man den Fahrplan im Griff, könnte man diesen schönen Hang einmal pro Stunde fahren, so wäre er trotz Nicht-Betrieb des Skilifts immer noch halbwegs erschlossen.


bis zuunterst kaum verspurt


am leider stillgelegten Skilift Birchli

Schon in einigen voralpinen Mini-Gebieten wurde ich positiv überrascht, oftmals spürt man in kleinen Skigebieten auch einfach den persönlichen Einsatz zum Wohle des Skigebiets. Hier war leider beides nicht der Fall, Spass machten nur die Offpiste-Abfahrten. Für mich war es ein gebrauchter Vormittag, so dass ich sehr früh wieder den Heimweg antratt.