Klar, dass man auf die Piste geht, wenns zwischen Weihnachten und Neujahr geschneit hat. Aber nicht in die dann überbevölkerten Grossraumgebiete. Nein, zu dieser Zeit sind mir kleine Minigebiete in der Nähe lieber, wo man mal spontan den Morgen verbringen kann. Mit der S-Bahn war ich rasch in Wald ZH, dort hatte ich aber den Skibus knapp verpasst. Also stattdessen mit dem Postauto zwei, drei Stationen bergauf, und nach einer Viertelstunde Fussmarsch war ich trotzdem an den beiden Skiliften Oberholz angelangt.


die untere Hälfte des Skilifts


kurz vor der Bergstation auf 1150 m.ü.M.

Die Skilifte selber liegen auf St. Galler Kantonsgebiet. Seit 1954 dreht der Hauptlift seine Runden, auf etwas mehr als 1km Länge macht er nicht ganz 300 Höhenmeter hinauf zur Farneralp. Dabei ist nur das oberste Stück flach, ansonsten sind die Pisten erstaunlich sportlich. Unten gab es dann sogar vier verschiedene Pistenvarianten, deren Einfahrt teilweise etwas versteckt lag. Die direkte Direttissima wurde nicht gewalzt, etwas Tiefschneefahren gabs also auch noch.


das flache Startstück der Pisten...


... die bald steiler werden


Blick zurück auf den netten Steilhang


gegenüber der Aussichtsberg Bachtel


auch viele Schneeschuhläufer und Schlittler unterwegs im Skigebiet

Natürlich kann man hier nicht die gleiche Pistenpräparation erwarten wie in einem Industrie-Skigebiet, war aber völlig ok. Kurios und irgendwie typisch schweizerisch, dass bei den beiden äusseren Pisten unten jeweils ein Abschnitt nicht präpariert werden darf, weil der Grundstückbesitzer die entsprechenden Rechte verweigert. Störte mich aber nicht im Geringsten.


gute Schneelage


Aussenrumpiste


Aussicht auf den Zürichsee


unten auf einer der verschiedenen Varianten

Drei, vier Fahrten machte ich auch am kleineren, gut besuchten Übungslift. Keineswegs ein reiner Anfängerlift, die Pisten hatten ordentlich Neigung. Für die waschechten Anfänger gab es auf der anderen Strassenseite noch einen richtigen Anfängerbereich. Mich zog es dann nochmals an den Hauptlift, solange bis meine Vormittagskarte um 13 Uhr abgelaufen war.


gar nicht so flach, macht immerhin 60 Höhenmeter


im kurzen Übungslift


auch schon 60jährig

Dann war aber noch nicht fertig. Zum Schluss die Talabfahrt. Da die Skilifte im Weiler Oberholz deutlich oberhalb Wald stehen, wird bei guten Schneebedingungen eine richtige Talabfahrt ins Dorf runter präpariert. Natürlich einige Schiebestücke, zuunterst muss man auf dem Winterwanderweg auch ein wenig bergaufgehen, aber doch auch ein paar überraschend schöne Pistenstücke. Dank der Talabfahrt gewinnt das Skigebiet 200 zusätzliche Höhenmeter; mit dem Skibus wäre sie quasi erschlossen, man könnte sie mehrfach befahren. Eine ungewohnte aber erfreuliche Ergänzung zu den beiden Skiliften.


Einfahrt in die Talabfahrt


eine Raupenspurbreit präpariert


Streckenführung schwer vorhersagbar


noch ein überraschendes Steilstück


Ankunft in Wald

Zwar ist Oberholz-Farner ein wirklich kleines Skigebiet, aber insgesamt werden immerhin 500 Höhenmeter erschlossen. Genug Abwechslung für ein paar Stunden, dazu zwei Kuriositäten mit dem "Pistenpräparations-Verbot" und dem Add-On der Talabfahrt nach Wald. So hatte sich wie früher in den benachbarten Steg und Atzmännig hatte sich auch hier der spontane, schnelle Besuch im Zürcher Oberland gelohnt.