Wenn es schon richtig Schnee hatte im Mittelland, sollte auch Zeit sein für einen kurzen Skitag. Anstatt in ein zu dieser Zeit überlaufenes Skigebiet zu fahren, entschied ich mich ganz spontan für Steg im Zürcher Oberland. Hier wirbt damit, den längsten Lift der Region zu haben. Aufgrund der Höhenlage kann hier kein regelmässiger Skibetrieb mehr angeboten werden, es muss schon genügend Schnee vorhanden sein. Immerhin war nun so eine Gelegenheit gegeben und damit Zeit für einen gemütlichen Nachmittag in der Nähe. Die Anfahrt per S-Bahn dauerte knapp 50 Minuten.

Im oberen Tösstal hatte es ordentlich Schnee hingeleget während den vergangenen Tagen, etwa einen halben Meter Nass-Schnee. Die Feuerwehr war unterwegs, um einsturzgefährdete Dächer zu räumen. Die Station ist zwar einen Kilometer vom Skilift entfernt, doch ÖV-Reisende werden per VW-Bus gratis abgeholt, ein zuvorkommender Service! Die Nachmittagskarte kostete 20 Franken, und danach gings los mit der ersten Bergfahrt. Fast 300 Höhenmeter, etwas mehr als einen Kilometer lang - eine ordentliche Anlage fürs Mittelland.


Talstation Altschwändi auf 712 m.ü.M.


Startstück Skilift mit Brücke


durchaus zwei, drei Minuten Wartezeit am Hauptskilift


ein Städeli-Skilift mit Portalstützen



erste Abfahrt

Im wesentlichen gibt es zwei Hauptpisten: die rote direkt rechts neben des Skilifts, und die blaue, welche zwei etwas weitere Bögen aussenherum macht. Zunächst ein paar Mal die rote Piste. Flachstücke und Steilhänge wechseln sich munter ab, unten geht die Piste dann nach links weg in eine Mulde, schliesslich unter der Brücke hindurch und ein kurzer "Zielhang". Die flacheren Passagen waren gut zu fahren, leider war in den steileren Bereichen der meiste Schnee schon abgerutscht, Untergrund kam hervor. Aber das machte nichts aus, hierhin kommt man nicht zum Tempobolzen. Und die verbuckelten Stellen waren gar nicht mal so einfach zu fahren.


Geländemulde im unteren Teil der Pisten


Ein paar Offpiste-Abfahrten lagen auch drin...


... leider auf unberechenbarem Terrain, so dass Vorsicht vonnöten war.


bei der Gipfelstation


auf der flacheren blauen Piste

Es heisst zwar überall "Skilift Steg", doch neben dem Hauptlift hat man in 300 Metern Entfernung nachträglich noch einen Anfängerlift hingestellt. Gerademal 140 Meter lang, sehr gemächlich unterwegs - arg an der Schmerzgrenze. Dafür waren hier die Pistenverhältnisse relativ gut. Doch nach 3 Fahrten wars genug, und ich wechselte retour zum Hauptlift für eine weitere Stunde.


Schlusshang unter der Brücke hindurch


Übungslift Steg


Baujahr 1968

Am Nachmittag verzogen sich die Wolken nach und nach, bei besserer Sicht zeigten sich die Hänge nochmals in einem anderen Licht. Nach insgesamt drei Stunden war es genug für mich, zu Fuss zurück zur Station und auf die kurze Heimreise. Es hätte auch noch die Möglichkeit bestanden, nebenan beim Skilift Fischenthal vorbeizuschauen, aber dafür war es jetzt schon zu spät.


wieder auf der roten Piste


Dann tauchte doch noch die Sonne auf...


... und ermöglichte Ausblicke vom "Gipfel".


auf der gemütlichen blauen Piste

Bezüglich Infrastruktur gibt man sich Mühe, an der Talstation gibt es eine Skihütte, einen Grillstand, Toiletten und sogar eine Skischule. Fürs Mittelland völlig in Ordnung. Verglichen mit Jura-Gebieten fehlt nach einiger Zeit halt die Abwechslung.