Mit dem Postauto gings vom Riedli und der Talstation Wiriehorn weiter hinauf durchs Diemtigtal, bis zum Talschluss auf der Grimmialp. Etwas mehr als eineinhalb Stunden blieben mir für das Kleinskigebiet Grimmialp. Dieses liegt etwas abseits, und kämpfte in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit finanziellen Problemen. Der Stierenberg wird mit einer fixgeklemmten Sesselbahn und einem eher kurzen Skilift erschlossen, dazu gibts unten einen Anfängerskilift. Also von der Struktur wie von der Grösse her fast identisch mit La Fouly im Wallis. Trotzdem sollte mir die Grimmialp deutlich weniger gefallen.


gemütliche Fahrt auf der fixgeklemmten 3er-Sesselbahn


gebaut von Bartholet, macht fast 500 Höhenmeter


oben auf dem Stiereberg

Die Bergfahrt mit der Sesselbahn dauerte gar nicht mal so lange. Oben am Berg wurde eine handvoll sonnige Pisten angelegt, allesamt ziemlich kurz, dafür sehr wellig und abwechslungsreich. Dazu hat man ein nettes Panorama auf die umliegenden Gipfel im Talschluss. Interessant ist auch die rote Piste rechts des Skilifts: zwei Steilhänge, dann eine abrupte Rechtskurve als Ausfahrt, die man auch verpassen könnte. Aber hier halt dasselbe Problem wie zuvor am Wiriehorn: zuwenig Schnee, und viel zu viele Steine. Dennoch denke ich, dass mir bei genügend Schnee die oberen Pisten gefallen würden.


Skilift Nidegg


gegenüber im Talschluss: die felsigen Seehore


Gipfelpiste


charakteritisch für das Gebiet: wellige Pisten


Piste am Stiereberg

Wegen den Wartezeiten am Skilift wagte ich bereits einmal die Talabfahrt, und wurde doch ziemlich enttäuscht. Nach einem einfacheren Hang ist es vor allem eine einzige, schräg abfallende Traverse. Hier liegt der Unterschied zum bereits angesprochenen La Fouly, wo der ganze Höhenunterschied konsequent ausgenutzt wird, was eine deutlich höhere Anzahl an Pistenvarianten ermöglicht. Ausserdem war hier der Zustand richtig schlecht. Es galt die Augen auf zum machen, und die gröbsten Steine zu umfahren. Oder Augen zu und durch. Schade.


Talabfahrt nach Grimmialp in schlechtem Zustand


Grimmialp auf 1230 m.ü.M.


Talstation der Sesselbahn

Solange es noch Sonne hatte, blieb ich am kurzen Gipfelskilift. Die anschliessende Talabfahrt dann fast ausschliesslich neben den Pisten. Der Anfängerlift Egg war sehr gut besucht, entsprechend eine Menschentraube an der Talstation. Somit liess ich es bleiben mit einer Fahrt an diesem Lift. 30 Franken hatte ich bezahlt für 6 Fahrten im Skigebiet, für 90 Minuten, denn Stundenkarten gabs hier nicht. Haben sie kein schlechtes Geschäft gemacht mit mir.


Strecke des oberen Skilifts


rote Piste rechts des Skilift, der oberste Hang war der einzige mit genügend Schnee


tiefstehende Dezembersonne


Anfängerlift Egg im Tal


Strecke der Sesselbahn, fast in der Totalen

Im Gegensatz zu anderen Kleingebieten wie Cari oder Les Marécottes, die ja nicht grösser sind, bietet die Grimmialp nicht besonders viel, abgesehen vom kurzen Gipfellift eigentlich kaum etwas. Auch die Location ist nicht so aussergewöhnlich wie beim Vergleichskandidaten La Fouly. Wünschenswert wäre hier eine gemeinsame Tageskarte mit dem Wiriehorn, damit wäre das Skigebiet schon mal aufgewertet. Eine Option wäre auch eine noch konsequentere Ausrichtung auf Anfänger, mit einem weiteren Anfängerlift im Tal und entsprechenden Mini-Skipässen dafür. Irgendetwas sollte man aber tun, um die Zukunft zu sichern.