Für den Saisonstart an Maria Empfängnis wählte ich die mir noch unbekannte Ebenalp aus, weil da genau kommuniziert wurde und fast alle Pisten geöffnet werden konnten. Das ist nicht allzu oft der Fall, letzten Winter war das Höhengebiet kaum offen. Die Wetteraussichten waren schlecht, es war klar, dass die ersten Stunden die besten sein würden. Ich hoffte, dass im Osten die Schlechtwetterfront erst am Nachmittag eintreffen würde. Nach der Ankunft an der Station Wasserauen wurde zuvorkommenderweise auf mich gewartet, so erwischte ich ohne Wartezeit die erste Kabine und kam bereits vor 9 Uhr rauf auf die Ebenalp.

Talstation Ebenalp bei Wasserauen

Oben an der Bergstation ist die Situation etwas unübersichtlich: will man nicht direkt mit der schwarzen Piste starten, muss man zuerst etwas hochlaufen zur Bergstation des Skilifts Gartenwald, um von da aus zum Restaurant oder zu den anderen Pisten zu gelangen. Die Verbindungspiste ins Klus beginnt mit einem Ziehweg, danach ist es eine nette, wellige Piste. Zunächst musste ich mich ein wenig an den nassen Schnee gewöhnen, leider setzte bereits während der ersten Abfahrt Schnerregen ein. Zu Beginn war der Skilift Chlus noch nicht in Betrieb, weshalb ich auf der schönen Waldpiste zum Skilift Gartenwald fuhr.

Skilift Gartenwald über dem Appenzeller Land

ankommende 40er-Kabine der Luftseilbahn

Verbindungspiste zum Chlus

landschaftlich nette Piste 6

unten im Wald tolle, sanfte Hänge

Der Skilift ist zünftig steil, da will man nicht rausfliegen. Erstaunlich, denn er dient ja auch vom Skilift Chlus als Rückbringer, gerade wenn die Talabfahrt geschlossen ist. Nachdem ich die ersten Kurven der neuen Saison gefahren war, nahm ich die schwarze Piste in Angriff. Diese war erstaunlich steil, das würde man einem kleinen Gebiet nicht geben. Teilweise etwas schmal, darum dürfte sie nicht oft so gut und griffig zu fahren sein wie diesmal. Das machte trotz dem schlechten Wetter richtig Spass, ich machte gleich 4 Wiederholungsfahrten hier.

Skilift Gartenwald, gemäss Anschlag bis zu 60% steil

letzte Meter des steilen Skilifts

Start der schwarzen 7 "Schneise"

Steilhang, super zu fahren

Schluss der schwarzen 7

Danach wechselte ich zum Skilift Chlus. Dort herrschte viel schlechtere Sicht. Schnee hatte es genug, scheint mir ein Schneeloch zu sein. Der oberste Hang war entgegen dem Pistenplan (aber korrekterweise) schwarz ausgesteckt, dafür gibt es unterhalb einen Zwischenausstieg. Die drei Pistenvarianten darunter nehmen sich nicht viel, sind alle ähnliche, wellige Pisten, nichts Besonderes und auch nicht lang. Auch wegen dem schlechter werdenden Wetter fand ich es hier insgesamt relativ öde.

Skilift Chlus

von oben in der Totalen

auf den Pisten, die sich hier sehr ähnlich sind

Blick zurück auf den Zwischenausstieg und den oberen Steilhang

Dann nahm ich die Talabfahrt in Angriff. Einige wenige Pistenstücke, aber wie erwartet grösstenteils Weg und unten hinaus vor allem eine Traverse - nervig fürs Snowboard. Die Schneeauflage war bescheiden, dazu regnete es hier unten auch bereits. Naja, wenigstens war sie offen, das ist aufgrund der tiefen Lage meistens nicht der Fall. Speziell daran ist bekanntlich, dass nicht in Wasserauen, sondern in Schwende endet und man mit dem Zug zurückfahren muss. Das ganze wird als "Skirundreise" vermarktet. Ohne es geplant zu haben hatte ich unten in Schwende guten Anschluss auf den Zug, der meistens stündlich fährt, teilweise auch halbstündlich.

Talstation Skilift Gartenwald

Talabfahrt Eugst, hier noch gute Schneeverhältnisse

unten knappe Schneeauflage, erinnert an letzten Winter

Es ergab sich so eine zweite Runde durchs Skigebiet. Nun hatte es auf der Ebenalp mehr Leute, vor allem vom Skiclub. Mitterweile regnete es stärker, am Skilift Chlus zog Nebel auf. Dort blieb ich diesmal nicht lange, während am Gartenwald-Lift beide Pisten immer noch top zu fahren waren. Nach der erneuten Talabfahrt hatte ich noch Zeit für sechs Fahrten am Skilift Horn bei strömendem Regen. Kein reiner Anfängerlift, die Pisten haben durchaus Gefälle. Seit 2012 wird hier künstlich beschneit und dadurch ist am Skilift öfters Skibetrieb als oben auf der Ebenalp.

angekommen am Skilift Horn, dessen Talstation auf gerademal 830 m.ü.M. liegt

alle 3 Pisten hier sind beschneit, dazu gibts auch Nachtskifahren

Bei dem Regenwetter hatte ich nach etwas mehr als vier Stunden genug und trat früh die Heimreise an. Klar, die Ebenalp hat sich auf den Sommertourismus ausgerichtet, das Skigebiet ist nichts Weltbewegendes (erst recht nicht bei dem miesen Wetter) und auch nicht speziell schneesicher. Aber für ein voralpines Skigebiet doch erstaunlich anspruchsvoll, gerade mit der tollen schwarzen Piste. Dazu gibt die Skirundreise der Ebenalp noch eine spezielle Note und einiges an Höhendifferenz, wenn sie denn fahrbar ist. Die beiden Skilifte oben sind halt etwas kurz, weshalb man die Pisten sehr bald mehrfach abgefahren hat.