Die Schneedecke war auch hier knapp geworden, der Grundumfang des Skigebiets konnte gerade noch offen belassen werden. Umso erstaunter war ich, dass an der Talstation Brand um 9 Uhr 15 der Parkplatz bereits restlos gefüllt war. Es wurde mir erst später klar, dass das ein idealer Ort zum Schneeschuhlaufen ist. Zudem spielt die Nähe zur Kantonshauptstadt der Station in die Karten. Ebenso stellte ich fest, wie stark ich mich morgens mittlerweile an den MagicPass gewönnt hatte. Kein Anstehen an der Kasse, kein Organisieren eines Online-Tickets, einfach hopp, direkt und entspannt ins Skigebiet. Das hat schon Stil.
Bei La Berra kommt man nicht umhin zu beschreiben, wie das Skigebiet 2013 mit dem Bau der Kombibahn komplett restrukturiert wurde. Früher bestand das Skigebiet aus zwei Liftachsen. Für die Strecke der Kombibahn wurde die frühere linke Achse übernommen, dabei wurde der untere Skilift Gormanda als ergänzende Anlage stehen gelassen. Von der ehemals rechten Achse sind nur noch die beiden kurzen oberen Skilifte bei Allières übrig geblieben. Somit ergibt sich das heute etwas fragmentierte Gesamtbild mit einer eindeutigen Hauptanlage und wenigen zusätzlichen Skiliften.
Die Hauptpiste fand ich abwechslungsreich trassiert, sie war auch etwas anspruchsvoll zu fahren weil sie über Nacht nur stellenweise gefroren war und teilweise bereits gebrochen war. Nach zwei Abfahrten wechselte ich hinüber in Richtung Allières. Zuerst ein flacher Ziehweg, danach am Sonnenhang war die Piste beinahe ausgeapert. Danach erreicht man die beiden Skilifte, die quasi ein kleines sonniges Teilgebiet innerhalb des Skigebiets bilden. Kreuz und quer sind da kleine Pisten angelegt. Es dauerte, bis ich alles abgefahren hatte.
Bei der Rückfahrt nach Brand waren unten die beiden roten Pisten strikt abgesperrt, weshalb man den Ziehweg zurück auf die Hauptpiste Gormanda nehmen musste, wo folglich alles zusammenlief und es recht eng wurde auf der Piste oberhalb der Talstation. Schade, die beiden gesperrten Pisten sahen noch einladend aus. Unten an der Kombibahn gab es eigentlich den ganzen Tag hindurch stets kleinere Wartezeiten. Zudem, wie üblich bei Kombibahnen, sorgten die verschiedenen Einstiege auf kleinem Raum für ein kleineres Durcheinander.
Um die Mittagszeit herum stieg ich von der Bergstation auf dem Vorgipfel noch die 80 Höhenmeter auf den Gipfel hinauf. Mit dem Snowboard war ich der einzige, aber Dutzende machten das auf Schneeschuhen. Ursprünglich war hier auch mal ein Gipfelskilift geplant. Oben war die Aussicht natürlich noch ein Stück besser als unten. Danach, nach etwa drei Stunden in La Berra, war es gut für mich.
Mit der neuen Kombibahn hat man in La Berra bewusst den Fokus gewechselt vom kleinen Skigebiet hin zum Ausflugsberg, was bei der Höhenlage der Talstation auf nur 1040 m.ü.M. auch richtig ist, gerade bei der Lage nahe der Stadt Fribourg. Für Wanderer und Sonnensuchende ist La Berra nun ein attraktives Ziel geworden, aber auch auf der Piste kann man mit der Kombibahn bequem Höhenmeter schaufeln und dabei die Aussicht geniessen.
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