Wochentag im Januar, Traumwetter, ideale Schneeverhältnisse (wenn auch kein frischer Neuschnee), ganzes Gebiet geöffnet: Beste Voraussetzungen für einen Besuch in Laax. Laax - ein Skigebiet das polarisiert und deswegen vielen nicht passt. Zweifellos ein In-Gebiet, doch bietet es weitaus mehr als Parks und Monsterpipes. Punkto Abwechslung spielt es in der Top-Liga mit, allerdings auch im Preis. Dank Snow&Rail allerdings 16 sFr. gespart. Sowieso verliert man nach Laax mit dem ÖV keine Zeit. Um 8:20 an der Kasse, Skibillet gekauft, und ab gings!

Das Skigebiet wird geprägt von endlos weiten Schneewüsten, sowie vom zentralen Kamm zwischen Crap Masegn und Crap Sogn Gion und dem Tal zwischen Fuorcla und Plaun. Das Liftnetz erstreckt sich wie eine Spinne über das Gelände - die meisten Anlagen sind direkte Verbindungen zwischen verschiedener Knotenpunkten. Dadurch ist bereits gegeben, dass es zwischen den Liften viel Platz gibt, wo sich dann auch zahlreiche Hintenrum-Abfahrten finden lassen. Andererseits gibt es viele Ziehwege, die es möglichst zu umfahren gilt, was bei intelligenter "Lift-Kombination" kein Problem ist. Insgesamt ist es ein riesiges Angebot von Pisten aller möglichen Expositionen und Schwierigkeitsgraden, von denen viele eigenständigen Charakter haben.

Laax an einem Tag kennenlernen ist unmöglich, geschweige denn während einem Tag abzufahren. Da ich schon verschiedentlich in Laax war, konzentrierte ich mich auf eine Auswahl von Höhepunkten und von Pisten/Routen, welche ich noch nicht kannte. Der Tag wurde so zu einer "BestOf-Runde", ich traf eine "Fine Selection". Beliebteste Zubringernanlage ist der 1997 gebaute Arena-Express von Flims über Plaun und Scansinas nach Nagens. Wegen den flachen Hängen rund um Flims ist es unumgänglich, dass die Zubringer lange Anlagen sind und es etwas dauert, bis man richtig im Gebiet angekommen ist.


Bergstation Arena-Express auf Nagens


nette Piste zum Einfahren - gegenüber der Crap Sogn Gion


6KSB Mutta Rodunda, ersetzte 4 Schlepplifte


Bergstation Mutta


La Siala - Kultobjekt

Die erste richtige Abfahrt war die schwarze Camona an der kultigen 3-KSB La Siala. Wie immer war es dort oben sehr kalt und windig, dafür war die Abfahrt auf der menschenleeren Piste ein Genuss. Die Weite des Gebiets übertrug sich sofort auf die Stimmung, man fühlt sich hier gleich von Beginn an frei und gelöst. Dann weiter zum Vorab - mangels Andrang ist nur der rechte Lift geöffnet, und auch hier gabs mehr als genug Platz. Allerdings wieder mal mit der Feststellung, dass vom ehemals eindrücklichen Gletscher nicht mehr viel übrig geblieben ist.


Blick hinüber zum Vorab und den Gipfelliften


Kennzeichen von Laax: weite Schneewüsten - die Vorab-Gondelbahn ist hier schon sehr weit entfernt


Steilhang der Camona-Piste


Blick hinunter zum Skigebiet Elm, wo eine Gleitschneelawine die Pleus-Pisten zugeschüttet hat


Piste Glarner: hintenrum auf direktem Weg zum Vorab


Vorab-Gletscherlifte, fast bis auf 3000 m.ü.M.


auch hier: traumhafte Pisten

Quert man von der Bergstation Vorab nach links hinüber, kommt man zum Startpunkt der Sattelpiste - eine der schönsten Skipisten überhaupt. Mehr als 10km lang führt sie durch ein einsames, unverbautes Hochtal. Steilhänge, Schussstücke, Wellen, Kurven - alles dabei. Eine richtige Abfahrt zum Geniessen. Ab und zu halte ich an, einfach um die Umgebung zu geniessen. Zeitbegriffe gibts hier nicht, man lässt sich spontan gehen und fühlt sich überhaupt nicht in einem Grossgebiet. Einziges Zeichen von Infrastruktur ist die Vorableitung - Europas höchstgelegene Freileitung.


Vorab-Sattel - Einfahrt in die weite Geländekammer


kilometerlang Piste, und sonst nichts


.. immer weiter...


gegenüber der Crap Masegn


wieder etwas weiter unten...


zum Schluss noch etwas Schieben, im Bild die Starkstromleitung

Nun war es Zeit für einige kürzere Abfahrten, wobei "kürzer" in Laax relativ ist. Gleich eine Direktfahrt an der Alp Ruschein, da sich hier auch unter der Woche gegen Nachmittag hin beträchtliche Wartezeiten ergeben können, da die altehrwürdige Sesselbahn nicht besonders leistungsstark ist. Danach wählte ich die schwarze 41 hinunter zur Station Fuorcla, womit sich ein erstesmal der "Skischaukeleffekt" einstellt. Sowieso fand ich den Crap Masegn wiedermal genial, denn von hier aus gibts in alle möglichen Richtungen interessante Abfahrten.


Sesselbahn Alp Ruschein


interessante Trassierung an der Alp Ruschein


nochmals die 2SB, welche fast 700 Höhenmeter macht


Crap Masegn von der anderen Seite aus gesehen


Mittelstation Fuorcla, darüber die charakteristische Schneewüste


zweite Gondelbahnsektion in Richtung Vorab


wieder am Crap Masegn

Die Rückseite des zu Beginn angesprochenen Kamms zwischen Crap Masegn und Crap Sogn Gion liegt nachmittags im Schatten, weshalb ich hier noch einige Fahrten unternahm. Z.B. auf der roten 42 "Pulver" von Alp Dado nach Plaun, die ich noch nicht kannte. Als Abfahrt "im Rücken" durchaus ansprechend, aber nicht zu vergleichen mit anderen, wesentlich interessanteren Pisten. Dennoch ging die Zeit wie im Fluge vorbei.


rote 45 Treis Palas


Blick zurück, hier steht demnächst eine KSB


auf der neuen 6KSB Alp Dado - Kindersicherung, Sitzheitzung, etc.


in Richtung Fuorcla und Vorab


Piste Pulver, im Hintergrund die Gondelbahn zum Crap Masegn


Anfahrt nach Plaun


auf der 6SKB Plaun-Crap


auch hier eine durchaus nette Piste


noch ein Blick zurück

Bereits war die Hälfte des Tages um. Der Nachmittag sollte genauso viel Spass machen wie der Morgen, hier gehts zum zweiten Teil.